SG BBM Bietigheim „Fischer-Festspiele“ gegen Coburg

Von Simon David
Jonathan Fischer (am Ball) erzielte neun Tore gegen den HSC 2000 Coburg. Sogar im Fallen setzte er sich gegen seine Gegenspieler durch. Foto: /Marco Wolf

Mit einer herausragenden Teamleistung bezwingt Handball-Zweitligist SG BBM Bietigheim engagierte Franken mit 28:20. Besonders in der ersten Halbzeit war es dabei eine Abwehrschlacht.

Einen am Ende souveränen 28:20 (11:8)-Sieg feierten die Handballer der SG BBM Bietigheim am Freitag in der Zweiten Bundesliga gegen den HSC 2000 Coburg. Besonders in der zweiten Halbzeit gestaltete das Romero-Team das Ergebnis deutlich.

Vor dem Seitenwechsel lieferten sich beide Mannschaften eine Abwehrschlacht. Ganze 19 Tore fielen in den ersten 30 Minuten. Dies lag zum einen an zum Teil ungenau gespielten Pässen und Fehlwürfen, die sich beide Teams leisteten. Zum anderen zeigten die Torhüter wiederholt herausragende Paraden. Besonders Fredrik Genz im Tor der SG BBM zeichnete sich ein gutes halbes Dutzend Mal aus. Zu Beginn ging Coburg zweimal durch Siebenmetertreffer in Führung, doch ab der zehnten Minute führte nur noch Bietigheim. Lautstark durch ihre Anhänger unterstützt, liefen die Gastgeber mehrere Tempogegenstöße, die jedoch allzu oft nicht durch ein Tor gekrönt wurden. Durch Fehlwürfe und unnötige Ballverluste verpasste es die SG, sich früh deutlich abzusetzen. Chancen dazu gab es reichlich, zudem blieben die Bietigheimer zwischen der siebten und 15. Minute mehr als acht Minuten ohne Gegentor. In dieser Phase machten die Gastgeber aus einem 3:3 ein 6:3.

Ab zehnter Minute führt nur noch die SG

In der Folgezeit hielt das Romero-Team konstant eine Führung von drei bis vier Toren. Dabei erzielte der Tabellenzweite wiederholt spektakuläre Treffer wie das 10:6 von Jonathan Fischer, der noch im Fallen erfolgreich war (26.). Auch in der Schlussphase der ersten Hälfte hielt Genz seinen Kasten fast neun Minuten am Stück sauber. Nach den vielen vergebenen Möglichkeiten in der Offensive hieß es zur Halbzeit jedoch nur 11:8 für die SG.

In der Pause fand Trainer Romero offenbar genau die richtigen Worte. Denn fast unmittelbar nach dem Seitenwechsel erhöhten die Gastgeber den Druck deutlich und zeigten sich vor allem im Abschluss deutlich effektiver als im ersten Durchgang. Beim 19:12 durch Dominik Claus in der 41. Minute führte die SG schon mit sieben Toren. Coburg versuchte, das Tempo mitzugehen, was meist gelang. Allein Genz machte auch weiterhin zahlreiche Chancen der Franken zunichte. Scheiterten die Gäste ein ums andere Mal im Abschluss, so holte sich die SG nun auch im Angriff mehr Selbstvertrauen.

Besonders Kreisläufer Fischer, mit neun Treffern bester Torschütze des Abends, wurde von seinen Mitspielern gesucht und gefunden. Der Hallensprecher rief nach dem 20:12 (42.) bereits die „Fischer-Festspiele“ aus. Doch nicht nur er setzte Akzente, auch mehrere seiner Mitspieler. So sorgte Linksaußen Alexander Pfeifer mit seinem zweiten Treffer binnen 30 Sekunden für die erste Zehn-Tore-Führung der Bietigheimer (51.). Am Ende fiel es nicht mehr ins Gewicht, dass die Gastgeber in den letzten fünf Minuten selbst ohne Torerfolg blieben. Mit 28:20 gewann die SG BBM am Ende.

Platt, aber zufrieden

„Ich war ziemlich platt nach den zehn Minuten, in denen jeder Ball zu mir kam“, gestand Jonathan Fischer nach dem Spiel. „Wir haben Coburg müde gespielt und waren in der zweiten Halbzeit effektiver.“ Auch Torhüter Genz wirkte nach Spielende erschöpft, aber sehr zufrieden. „Wir haben Coburg vor schwere Aufgaben gestellt und unseren Stiefel runtergespielt. Wir stehen nicht ohne Grund da oben“, sagte er.

Vor dem DHB-Pokal-Achtelfinale gegen die Füchse Berlin am Dienstag sammelten die Bietigheimer damit noch einmal zusätzliches Selbstvertrauen. Sowohl Genz als auch Fischer betonten jedoch, dass das Erreichen des Ziels Aufstieg in die Erste Bundesliga klare Priorität genießt.

 
 
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