SG BBM Bietigheim Fischer sorgt für die Vorentscheidung

Von Michael Nachreiner
Jonathan Fischer (von links) sorgte mit vier Toren in Folge für die Vorentscheidung. In dieser Phase war er von keinem Konstanzer, auch nicht von David Knezevic und Michel Stotz, zu stoppen. Foto: /Marco Wolf

Durch vier Treffer des Kreisläufers zieht die SG BBM rund eine Viertelstunde vor Spielende bei der HSG Konstanz auf 24:20 davon. Diesen Vorsprung lässt sich Bietigheim nicht mehr nehmen.

Einen versöhnlichen Saisonabschluss haben die Handballer der SG BBM Bietigheim gefeiert. In der letzten Partie der Spielzeit 2022/23 in der Zweiten Bundesliga schlug die Mannschaft von Trainer Iker Romero am Mittwochabend die HSG Konstanz mit 31:27 – und feierte damit den dritten Sieg in Folge. Durch den Erfolg am Bodensee überholten die Bietigheimer aufgrund des besten Torverhältnisses im Dreiervergleich noch die punktgleichen TuS N-Lübbecke und HSG Nordhorn-Lingen, die beim 1. VfL Potsdam und beim VfL Eintracht Hagen jeweils Punkte ließen, und kletterten auf den vierten Rang. In der bereinigten Tabelle (ohne die Partien gegen den HC Motor Zaporizhzhia) war für die SG BBM aber nur noch Rang fünf drin.

Da es für beide Mannschaften um nichts mehr ging – die Bietigheimer hatten keine Chance mehr auf den Aufstieg und die Gastgeber standen bereits als Absteiger fest –, entwickelte sich vor 800 Zuschauern in der Konstanzer Schänzle-Halle ein munteres Hoch und Runter. Die Spieler beider Teams ließen aber die letzte Konsequenz vermissen. Es schlich sich auf beiden Seiten der eine oder andere technische Fehler ein oder aber der Wurf ging nur an Pfosten oder Latte.

Einzige HSG-Führung beim 5:4

Dennoch schienen die Gäste ihrer Favoritenrolle von Beginn an gerecht zu werden. Nach knapp sechs Minuten führten die Bietigheimer mit 3:1. Doch angeführt von Rechtsaußen Lukas Köder und Spielmacher Christos Erifopoulos drehten die Konstanzer kurzzeitig die Partie. Die 5:4-Führung sollte aber die einzige im gesamten Spiel bleiben (11.). Die Bietigheimer übernahmen wieder das Kommando, konnten sich allerdings nicht auf mehr als zwei, drei Treffer absetzen. Erfolgreich war die SG vor allem, wenn sie ihr Tempospiel aufzog. Über 9:7 (17.), 12:9 (22.) und 15:12 (27.) wurden bei 16:14-Führung die Seiten gewechselt.

Auch nach dem Seitenwechsel blieb die Begegnung bis rund eine Viertelstunde vor dem Ende eng. Dann stach aber Jonathan Fischer. Seine Mitspieler fanden immer wieder den Kreisläufer, der mit vier Toren in Folge im Alleingang dafür sorgte, dass Bietigheim von 20:19 (46.) auf 24:20 (50.) vorentscheidend davonzog.

SG hat mehr Kraftreserven

In der Schlussphase ließen sich die Gäste den Sieg nicht mehr nehmen – auch, weil sie mehr Kraftreserven hatten. Denn die Konstanzer schwächten sich gut fünf Minuten vor dem Ende auch noch selbst. Erst bekam HSG-Rückraumspieler David Knezevic, der gerade erst in die serbische Nationalmannschaft berufen wurde, wegen eines Fouls eine Zwei-Minuten-Strafe aufgebrummt. Direkt darauf verhängte das Schiedsrichterduo Markus Hehn/Felix Mayer eine weitere Zeitstrafe gegen Lars Michelberger, was zu einem gellenden Pfeifkonzert in der „Schänzle-Hölle“ führte.

Am Ende bekam auch Youngster Jona Bader seine Einsatzzeit und revanchierte sich mit dem Schlusspunkt auf SG-Seite, dem 31. Treffer. Erfolgreichster Torschütze bei den Gästen war aber Christian Schäfer. Mit einer perfekten Quote von der Siebenmeterlinie kam er auf sechs Treffer. Mit insgesamt 202 Toren, davon 112 Siebenmeter, belegt er Platz sieben im Ranking der besten Torschützen.

 
 
- Anzeige -