SG BBM Bietigheim Flensburg wird Favoritenrolle gerecht

Von Niklas Braiger
Alexander Pfeifer (am Ball) leistet sich gegen den starken Kevin Møller (rechts) am Ende vier Fehlwürfe. Foto: /Marco Wolf

An der Ostsee gibt es für die SG BBM Bietigheim auch am Freitagabend nichts zu holen.

Schon am Sonntag war die SG BBM Bietigheim zu Gast an der Ostsee in der Handball-Bundesliga der Männer. Da verlor die Mannschaft von Iker Romero noch mit 38:29 beim Rekordmeister, dem THW Kiel. Nach einem freien Tag am ersten Weihnachtsfeiertag und einigen Trainingseinheiten um das frohe Fest steht am Freitagabend schon wieder die nächste lange Fahrt in den hohen Norden an. Doch auch gegen die SG Flensburg-Handewitt gibt es für die Ellentäler nichts zu holen. Beim Abschluss des Jahres und im letzten Spiel vor der EM-Pause verliert Bietigheim mit 27:39.

Dabei sind die Gäste wie schon gegen die Zebras am Sonntag zu Beginn an auf Augenhöhe in einem temporeichen Spiel. Ein Gewaltwurf von Julius Kühn landet nach acht Minuten am Pfosten, den Abpraller verwertet Kreisläufer Fabian Wiederstein für die erste Gäste-Führung zum 5:4. Doch davon berappeln sich die Hausherren schnell, drehen mit einem 8:2-Lauf die Partie und sorgen beim 12:7 durch den überragenden Emil Jakobsen für eine Auszeit von Iker Romero.

„Das ist keine Intensität, kein Rückzug“, mault er hier seine Spieler an und fordert mehr Wille und Druck. Denn zu diesem Zeitpunkt sind es nur 41 Prozent Wurfquote von seinen Männern, vorne leistet sich die SG BBM zu viele leichte Ballverluste. Und hinten wird sie von den Hausherren überrannt, Jakobsen ist immer wieder bei Kontern auf und davon.

Flensburg drückt aufs Gaspedal

Bis zur Halbzeitpause gelingt es den Schwaben auch, den Schaden auf einen Sechs-Tore-Rückstand zu begrenzen, mit 13:19 aus Sicht der Gäste geht es in die Kabine. „Wir müssen an uns selbst glauben und Tempo gehen“, sagt Dominik Claus in der Pause über die Marschroute in Durchgang zwei. Doch egal, wie viel Tempo der Aufsteiger geht, die Nordlichter scheinen immer einen Gang höher schalten zu können.

Zwar kommen sie in einer frühen Überzahl und einem aggressiven Sieben-gegen-Fünf dank Kapitän Paco Barthe auf vier Treffer heran, doch mit jeweils sechs Akteuren auf der Platte gibt es für Bietigheim nichts zu holen. Flensburg baut den Vorsprung aus, nachdem Johannes Golla vom Kreis einen Ball schier von der Bodenplane kratzt und zum 27:19 verwertet probiert Romero es erneut mit einer Auszeit zu retten – ohne Erfolg. Vier Minuten später macht Jim Gottfriedsson nicht nur das 30. Tor der Gastgeber sondern stellt auch erstmals einen Zehn-Tore-Vorsprung her.

Møller vernagelt, Møller trifft

Allen voran gegen das dänische Trio aus Torwart Kevin Møller, seinen Namensvetter Lasse im Rückraum und Jakobsen auf den Außen scheint kein Kraut gewachsen. Keeper Møller kommt am Ende auf 16 Paraden – auf der Gegenseite kommen Daniel Rebmann und Fredrik Genz gemeinsam nur auf acht. Der Rückraum-Schütze mit gleichem Nachnamen kommt auf acht Tore und fünf Vorlagen. Nur Flügelflitzer Jakobsen übertrifft ihn in Sachen Top-Torschütze, er trifft zehn Mal und verkündet nach dem Spiel seinen Vertrag bis 2029.

So plätschert die Partie dem Ende entgegen, ist schon lange vor Schluss entschieden und die SG Flensburg Handewitt wirkt nie, als würde sie noch einmal ins Schwimmen geraten. am Ende bringt es der Gastgeber in der „Hölle Nord“ vor 6300 Zuschauern nach Hause, gewinnen mit 39:27 und verpassen sogar mehrfach das 40. Tor.  Niklas Braiger

 
 
- Anzeige -