Es war die Nachricht, die vor drei Tagen die Handball-Welt geschockt hat: Nationalspieler und Toptalent Julian Köster vom VfL Gummersbach fällt langfristig verletzt aus. Bei einer Abwehraktion riss er sich das Innenband im Knie und muss nun pausieren. „Eine Verletzung ist nie positiv – auch bei der Konkurrenz. Alle Verletzungen sind schlecht, egal ob bei uns oder bei den Gegnern. Ich wünsche Julian gute Besserung. Das ist schlecht für den Handball“, sagt Iker Romero über den Ausfall des Rückraum-Schützen. Denn Köster würde eigentlich an diesem Sonntag mit dem VfL bei der SG BBM Bietigheim und Trainer Romero zu Gast sein. Um 15 Uhr geht es in der Ege-Trans-Arena am vierten Spieltag um Punkte in der Handball-Bundesliga.
SG BBM Bietigheim Gummersbach auch ohne Köster stark
Der VfL bringt auch ohne den Nationalspieler viel Qualität auf die Platte.
Trotz des Ausfalls warnt Romero vor der Qualität der Gäste: „Sie haben gezeigt, dass sie eine super Mannschaft sind. Sie werden gut gecoacht und haben gute Spieler“, lobt der Spanier das Team von Gudjon Valur Sigurdsson, gegen den Romero selbst noch zu seiner aktiven Zeit bei den Füchsen Berlin in der Bundesliga aufgelaufen ist – Sigurdsson war damals beim THW Kiel. Der VfL gewann ohne Köster bereits unter der Woche gegen den TVB Stuttgart, wobei andere Spieler die Last übernahmen: „Miro Schluroff, Ole Pregler und Kentin Mahe haben alle einen Schritt nach vorne gemacht. Sie haben genug Qualität, um den Ausfall zu kompensieren“, analysiert Romero. Er selbst kann am Wochenende aus dem Vollen schöpfen, Verletzungen gibt es bei den Ellentälern zwei Tage vor dem Spiel keine. „Wir werden im Training sehen, wie es aussieht“, berichtet der 44-Jährige noch am Freitag.
Sieg gibt Vertrauen
Nach den beiden Auswärtserfolgen in den ersten beiden Auswärtspartien der Saison soll jetzt auch der erste Heimsieg gelingen. „Letzte Woche war richtig gut. Jeder Punkt ist wichtig. Aber jedes Spiel ist total anders, wir müssen den Fokus jetzt auf Gummersbach legen“, sagt Romero klar und ergänzt: „Wichtiger als die zwei Punkte ist das Vertrauen, das uns der Sieg gibt. Dass wir unsere Leistung bringen können und gut Handball spielen.“
Dass seine Mannschaft in der Schlussphase der Partie gegen Eisenach das Duell nochmals unnötig spannend machte, besorgt ihn nicht – im Gegenteil. „Wenn alles gut läuft, ist es einfach zu spielen. Aber wenn der Gegner die beste Leistung bringt, die Halle brennt und der Druck kommt, wird es schwierig. Wir waren immer im Plus und haben nie die Nerven verloren“, analysiert Romero.
Drei Ex-Gummersbacher bei der SG
Das Duell mit Gummersbach wird für ein Bietigheimer Trio ein besonderes. Fredrik Genz spielte in der Jugend des VfL, Neuzugang Julius Kühn war von 2014 bis 2017 in der Lindenstadt unter Vertrag, zu der Zeit gab er auch sein Debüt für die Nationalmannschaft. Zu guter Letzt hat sich die SG für diese Saison die Dienste von Daniel Rebmann gesichert, der in Gummersbach seinen Platz im Kasten an den kroatischen Nationaltorhüter Dominik Kuzmanovic hat abgeben müssen, dessen Verpflichtung schneller geklappt hatte als erwartet, wodurch sich der gebürtige Leinfelden-Echterdinger Rebmann wieder Richtung Heimat orientierte.