Die Handballer der SG BBM Bietigheim eilen in dieser Saison von Erfolg zu Erfolg. In der Zweiten Bundesliga haben sie sich nur einen Ausrutscher beim TV Großwallstadt geleistet. Und im DHB-Pokal stehen sie erneut im Achtelfinale, haben unter anderem den European-League-Teilnehmer TSV Hannover-Burgdorf aus dem Wettbewerb geworfen.
SG BBM Bietigheim Jochen Zürn: „Das ist eine Bestätigung für unsere Arbeit“
Die SG BBM surft auf einer Erfolgswelle und präsentiert sich sehr abgeklärt. Der Sportliche Leiter zieht vor dem Duell mit Potsdam ein Zwischenfazit.
Besonders auffallend ist dabei die Abgeklärtheit und mentale Stärke, mit der die Mannschaft von Trainer Iker Romero immer wieder auftritt. Gegen den damaligen Spitzenreiter der Zweiten Liga, den ASV Hamm-Westfalen, den die Bietigheimer durch den Heimsieg an der Tabellenspitze abgelöst haben, hatten sie immer die richtige Antwort parat, wenn der Erstliga-Absteiger sich anschickte, die Partie zu drehen. Und gegen Tusem Essen zogen sie sich aus dem Sumpf heraus, als es in der ersten Halbzeit überhaupt nicht lief.
„Dass wir so gut sind, überrascht überhaupt nicht“, berichtet der Sportliche Leiter der SG, Jochen Zürn. „Das klingt zwar jetzt etwas arrogant, aber das war der Plan. Wir wussten, dass wir erfolgreich sein können, wenn wir den Kader im ersten Jahr, als Iker das Traineramt in Bietigheim übernommen hat, so hinkriegen, wie wir ihn wollen, und ihn dann zusammenhalten können. Das Team performt unfassbar gut. Die Spieler ruhen ins sich selbst.“
Der Höhenflug der Bietigheimer kommt auch nicht von ungefähr. „Wir haben uns stetig entwickelt. Schon in der Rückrunde der vergangenen Saison waren wir gut. Das jetzt ist die Bestätigung für unsere Arbeit“, berichtet Zürn.
Entscheidender Baustein im Gebilde ist Trainer Iker Romero. Der Spanier „versucht, in jeder Einheit jeden Spieler besser zu machen. Er arbeitet an jeder Bewegung akribisch – und wenn es nur ein halber Meter ist, der fehlt, um die Lücke zu treffen, dann spricht er das an, immer wieder“, lobt Zürn die Arbeit des Coaches.
Die „intensive Arbeit“ (Zürn) ist die eine Seite. Die andere ist, dass Romero die Spieler mit einbindet. „Es hat sich eine enorme Vertrauensebene zwischen den Spielern und dem Trainer entwickelt – auch über das Finden der optimalen Taktik, bei der die Spieler mit involviert waren“, erklärt der Sportliche Leiter. „Die Jungs spüren, was da zusammengebastelt wurde, das ist ein stabiler Turm, der nicht umfällt.“
Wie stabil dieser „Turm“ gebaut ist, steht wieder am Sonntag (18.30 Uhr) auf dem Prüfstand. Zu Gast in der Viadukthalle ist der Tabellendritte 1. VfL Potsdam, gegen den Bietigheim zuletzt zu Hause verloren hat. „Das wird taktisch und individuell eine harte Nuss“, ist sich Zürn sicher. Bei der Heimniederlage im Frühjahr machte der spätere U21-Weltmeister Max Beneke mit 13 Treffern den Unterschied. In der jetzigen Situation scheint so eine Leistung gegen die SG aber nicht mehr wahrscheinlich. „Unsere Abwehr hat sich weiterentwickelt“, sagt Zürn. „Die Defensive ist unser Gut. Und Torwart Fredrik Genz ist in hervorragender Form.“