SG BBM Bietigheim Kuchen, Popcorn und ein Sieg zum Geburtstag

Von Andreas Eberle
Die Bietigheimer Kapitänin Xenia Smits erzielte an ihrem 29. Geburtstag fünf Tore gegen den SV Union Halle-Neustadt. Foto: /Marco Wolf

Die SG BBM Bietigheim beschenkt ihre Kapitänin Xenia Smits mit einem 39:26 gegen den SV Union Halle-Neustadt.

Bei den Handballerinnen der SG BBM Bietigheim ist es Tradition, dass eine Spielerin nach ihrem Geburtstag fürs nächste Geburtstagskind im Kader einen Kuchen backt. So kam es, dass Kim Naidzinavicius der SG-Kapitänin zu deren 29. Wiegenfest am Samstag einen Spekulatiuskuchen kredenzte. Außerdem bekam Smits nach dem Bundesliga-Heimduell gegen den SV Union Halle-Neustadt ein Ständchen in der Kabine sowie von den Fans Glückwünsche und Geschenke – Blumen, Popcorn, Schokolade, eine Flasche Wein, Fotos und gemalte Bilder von Kindern. „Der Geburtstag ist nicht mein favorisierter Tag im Jahr. Wenn genau auf diesen Tag ein Spiel fällt, ist die Aufmerksamkeit natürlich groß. Eigentlich habe ich es aber lieber ruhiger“, sagte die Nationalspielerin, umringt von den vielen Gratulanten. „Aber wenn wir dann gewinnen, nehme ich das alles gerne mit.“

Sieben Zähler vor Thüringer HC

Das Bietigheimer Star-Ensemble beschenkte Xenia Smits zur Feier des Tages mit einem 39:26-Erfolg, der zu keinem Zeitpunkt in Gefahr war. Die Kapitänin selbst steuerte an ihrem Ehrentag fünf Treffer zum 21. Sieg der SG BBM im 21. Saisonduell bei. Da zur gleichen Zeit der Hauptverfolger Thüringer HC in Blomberg patzte und mit 25:29 verlor, wuchs der Vorsprung des Spitzenreiters auf satte sieben Zähler an. Im Topspiel am Samstag (19 Uhr) in Hamm gegen den Tabellendritten Borussia Dortmund kann die Spielgemeinschaft einen weiteren großen Schritt zur Titelverteidigung machen. „Rechnerisch sind wir noch nicht durch. Unser Ziel ist es, die Meisterschaft wieder mit null Minuspunkten zu holen – und das werden wir bis zum Ende verfolgen, egal was die Gegner machen“, sagte Xenia Smits.

Nach dem ausverkauften Kracher am Mittwoch gegen den THC (31:26) war für das Team und die diesmal 589 Zuschauer in der Viadukthalle wieder Alltag angesagt. Die ersatzgeschwächten „Wildcats“ mühten sich zwar redlich, doch wie erwartet stand der Abstiegskandidat von der Saale im Duell David gegen Goliath auf verlorenem Posten. Der Favorit gab sich keine Blöße und führte bereits zur Pause klar mit 20:12. Nach einer Turbo-Besprechung war das Trainerduo Markus Gaugisch und Frederick Griesbach so schnell auf dem Feld zurück wie selten. „Die Ansage war kurz und knackig“, bestätigte Smits. „Ich habe die weitere Aufstellung gesagt und noch einen Tipp gegeben“, verriet Chefcoach Gaugisch.

Auch nach dem Seitenwechsel blieben die Bietigheimerinnen konzentriert und am Drücker. Der Tabellenführer konnte sich sogar den Luxus erlauben, Inger Smits und Trine Østergaard auf der Bank zu lassen. Die Tore verteilten sich gleichmäßig auf die nahezu komplette Mannschaft. Topwerferin war Naidzinavicius mit sechs Treffern, gefolgt von Xenia Smits (5) sowie den jeweils viermal erfolgreichen Annika Meyer, Kerstin Kündig, Karolina Kudlacz-Gloc, Kelly Dulfer, Julia Maidhof und Jenny Behrend. Im Tor spielte die Brasilianerin Gabriela Moreschi durch und wartete mit 15 Paraden auf. In den letzten zehn Minuten kam auch noch das 19-jährige Kreisläufer-Talent Lea Grießer zum Einsatz. „Das war souverän, teilweise hätte ich mir aber etwas mehr Leichtigkeit gewünscht“, kommentierte Gaugisch den Auftritt der SG BBM.

Gaugisch schätzt seine Kapitänin

Beim Kabinenständchen für Xenia Smits hielt sich der Trainer nach eigener Aussage zurück („das will keiner hören“). Mit umso mehr Nachdruck lobte er danach aber seine Führungsspielerin: „Xenia ist mega wertvoll für uns und die Mannschaft, weil sie immer bei 100 Prozent ist. Sie kümmert sich um sehr viele Dinge, nicht nur auf dem Spielfeld.“ Dazu gehört auch bald eine Backaktion. Das nächste Geburtstagskind, das turnusmäßig einen Kuchen bekommt, ist am 6. Mai die tschechische Linksaußen Veronika Malá. An jenem Abend spielt die SG daheim gegen Bensheim/Auerbach – und kann vielleicht da obendrein noch die Meisterschaft feiern. Andreas Eberle

 
 
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