SG BBM Bietigheim Nach der Pause wird es standesgemäß

Von Michael Nachreiner
Nicht unfair, aber manchmal hart ging es im Spiel zwischen Zwickau und Bietigheim zu. Laura Szabo vom BSV Sachsen (von rechts) nimmt Kelly Dulfer in den Schwitzkasten. Foto: /Frank Kruczynski

Zwickau bietet Bietigheim 20 Minuten lang Paroli. Dann macht sich bemerkbar, dass die SG die größere Bank hat.

Obwohl der BSV Sachsen Zwickau gegen die SG BBM Bietigheim mit Rita Lakatos, Natacha Buhl, Louise Cavanie, Simona Madjovska, Lea-Sophie Walkowiak sowie Laura Nagy gleich auf sechs Stammspielerinnen verletzungs- oder krankheitsbedingt verzichten musste, war Trainer Norman Rentsch voll des Lobes für seine Mannschaft. „Wir konnten viel umsetzen, was wir uns vorgenommen hatten. Das hat uns viel Mut gegeben und hätte uns noch mehr Mut geben können, zuversichtlich über die 60 Minuten zu spielen. Wir wollten keine Ausreden gelten lassen, sondern unser bestes Spiel in der Saison machen. Das ist uns zum großen Teil gelungen“, berichtet der BSV-Coach. „Dass wir aber gegen einen übermächtigen Gegner gespielt haben, hat jeder gesehen. Das können wir auch akzeptieren.“ Am Ende setzte sich der Deutsche Meister von Enz und Metter mit 40:21 (17:12) durch. „Durch die Ausfälle beim BSV war es am Ende vielleicht etwas leichter als erwartet“, ergänzt SG-Trainer Jakob Vestergaard.

Youngster spielen kess auf

Zu Beginn überraschten aber die Gastgeberinnen. Nach knapp sechs Minuten führten sie mit 5:2. „Zwickau hat eine sehr gute erste Halbzeit gespielt – vor allem im Angriff. Damit hatten wir einige Schwierigkeiten“, zollt auch Bietigheims Kelly Dulfer dem BSV Sachsen Respekt. Vor allem die beiden Zwickauer Youngster, Jasmina Gierga (19) und Juliane Peter (18), spielten frech auf. „Ein bisschen Aufregung ist immer dabei. Früher hat man die Spielerinnen im Fernsehen gesehen und gedacht, wie krass sie sind“, berichtet Peter. „Ich habe mich aber gefreut, dass ich so viele Erfahrungen sammeln konnte und auch auf der Mitte spielen durfte.“

SG setzt sich erst ab 20. Minute ab

Mit zunehmender Spieldauer fingen die Bietigheimerinnen aber an, ihr Potenzial abzurufen. Dennoch setzten sie sich erst ab der 11:10-Führung (20.) entscheidend ab. Bis zur Pause bauten sie ihren Vorsprung aber nur auf 17:12 aus.

Nach dem Seitenwechsel war dann aber ein Klassenunterschied zwischen dem Bundesliga-Spitzenreiter und dem Viertletzten zu sehen. In den ersten 15 Minuten nach Wiederbeginn ließen die Bietigheimerinnen nur zwei Treffer der Zwickauerinnen zu. Durch den 12:2-Lauf setzten sie sich auf 29:14 ab (44.). „Hintenraus haben wir unsere Taktik verloren. Im Angriff waren wir zu fahrlässig, haben viel zu viele technische Fehler gemacht, sind dadurch zu langsam zurückgelaufen und haben zu viele einfache Konter bekommen“, gab sich die 18-jährige Peter selbstkritisch. „Die Bietigheimerinnen sind eine starke Mannschaft. Aber wir haben es ihnen zu leicht gemacht.“

BSV nur mit acht Feldspielerinnen

Mit jeder Minute machte sich auch bemerkbar, dass die Gastgeberinnen nur mit acht Feldspielerinnen angetreten waren. Und in der 55. Minute kassierte Natasa Corovic auch noch ihre dritte Zwei-Minuten-Strafe, als sie Xenia Smits von hinten zu Boden riss, und sah folgerichtig die Rote Karte. „In der zweiten Halbzeit hat man gesehen, dass wir die größere Bank haben und die ganze Zeit laufen konnten“, erklärt Dulfer.  Michael Nachreiner

 
 
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