Die Bundesligapartie zwischen der SG BBM Bietigheim und der HSG Blomberg-Lippe ist ein nostalgisches Spiel für Handballerinnen auf beiden Seiten. Beim Aufeinandertreffen an diesem Samstag um 18 Uhr stehen nämlich auf beiden Seiten Akteure, die früher beim Gegner unter Vertrag standen. Bei der HSG ist Ann Kynast im Rückraum zu Hause, sie war bis 2019 als junges Talent Teil der SG. Für Xenia Smits auf der Gegenseite ist es vielleicht ein noch besondereres Duell. Die heutige Kapitänin der Ellentälerinnen hat in Blomberg ihre ersten Schritte in der Handball Bundesliga gemacht, von 2010 bis 2015 war sie Teil der Ostwestfalen.
SG BBM Bietigheim „Nicht nur eine gute Hälfte, sondern zwei“
SG-Coach Vestergaard fordert 60 Minuten Konzentration.
Heimkehr für Xenia Smits
„Ich habe Xenia das erste Mal fest für die deutsche Nationalmannschaft nominiert, da hat sie noch in Blomberg gespielt“, erinnert sich SG-Trainer Jakob Vestergaard, der von 2015 an die deutsche Auswahl coachte. Für seine Führungsspielerin sei das Spiel auf jeden Fall speziell, doch er hofft, dass das als Ansporn für Smits gilt. „Natürlich ist das was besonderes für sie. Ich hoffe, dass sie gerade deswegen eine gute Leistung bringen wird.“
Trotz der schieren Qualität des Bietigheimer Kaders fordert der Däne Vorsicht vor den Gastgeberinnen: „Sie spielen sehr physisch, die SG hatte in der vergangenen Saison viele Probleme in Blomberg gehabt. Das ist überhaupt nicht so einfach, wie man es erwartet.“ Ein Schlüssel zum Erfolg soll das Abstellen von leichtsinnigen Fehlern werden, wie es der Tabellenführer noch gegen Brest in der Champions-League tat. „Die Außen sind klug, die laufen sonst viele Konter“, warnt Vestergaard. Zudem muss die Leistung seiner Spielerinnen über 60 Minuten stimmen, gegen die Franzosen in der Vorwoche war das nicht der Fall: „Wir dürfen nicht nur eine gute Hälfte spielen, sondern zwei.“
Doch die HSG wird mit Wut im Bauch spielen. Das Team von Steffen Birkner verlor die vergangenen beiden Ligaspiele, darunter am zurückliegenden Sonntag überraschend gegen den aktuell Tabellenletzten Sportunion Neckarsulm mit 16:28. „Das Spiel war nicht gut“, resümiert Vestergaard, der sich die Partie in der Vorbereitung auf Samstag angesehen hatte und ergänzt: „Es ist immer so bei einer schlechten Leistung, dass man danach immer mehr geben will.“ Doch Birkner weiß, dass es nicht leicht werden wird für sein Team: „Wir treffen auf die aktuell beste Mannschaft im deutschen Frauenhandball. Bietigheim hat einen international top besetzten Kader“, verdeutlicht er.
Faluvégi wieder mit an Bord
Mit von der Partie ist hoffentlich auch wieder SG-Außenspielerin Dorottya Faluvégi. Die Ungarin laborierte lange an Knieproblemen und stand seit rund einem Monat nicht mehr auf der Platte. „Ich hoffe, dass es für „Csibi“ für zehn Minuten pro Halbzeit reicht“, sagt der Trainer, auch im Hinblick auf die nächsten Aufgaben in der Champions-League. nb