Sieben Jahre lang lief Noémi Háfra im Trikot von Ferencváros Budapest auf. Jetzt kehrt die 25-Jährige wieder in ihre langjährige Handball-Heimat zurück, jedoch im Trikot der SG BBM Bietigheim. Im Final Four der Champions League steht sie mit den Ellentälerinnen in der Stadt, die sie kennt wie ihre Westentasche. „Es ist extrem besonders für mich. Ich habe es nicht erwartet, hier zu sein. Ich war in dieser Saison in vielen Mannschaften.“ Eigentlich steht Háfra bei Györi Audi ETO KC, einem möglichen Gegner der SG BBM im Platzierungsspiel am Sonntag, unter Vertrag. In der ersten Saisonhälfte war sie nach Montenegro zu WHC Buducnost Podgorica ausgeliehen, seit Dezember läuft sie im Ländle auf.
SG BBM Bietigheim Noémi Háfra ist gespannt auf ihre Rückkehr nach Budapest
Die 25-jährige ungarische Rückraumspielerin ist von 2014 bis 2021 in der Hauptstadt Budapest aktiv und ist aktuell von Györ an die SG BBM Bietigheim ausgeliehen.
An das Halbfinale gegen Metz an diesem Samstag (18 Uhr) hat sie eine klare Erwartung: „Es wird richtig hart. Es ist das wichtigste Spiel, wir werden alles geben.“ Vor solch einem Event ist die Rückraumspielerin verständlicherweise angespannt. „Ich bin nervös. Es ist eine riesige Halle, meine Familie kommt, es sind viele Zuschauer. Aber ich glaube, wenn ich in der Halle bin, wird weniger“, sagt die 25-Jährige.
Letzten Trainingskniffe
Um die volle Leistung abrufen zu können, hat das Team am Donnerstag und Freitag noch mal an ein paar Feinheiten gearbeitet. „Wir haben uns die letzten Wochen immer wieder auf Metz vorbereitet. Wir haben natürlich viel Wert auf die Abwehr gelegt. Die Trainer Jakob Vestergaard und Frederik Griesbach haben eine wahnsinnige Videoanalyse gemacht“, berichtet die Rückraumspielerin. Und Coach Vestergaard ergänzt: „Wir haben natürlich analysiert, was Metz gerne spielen möchte. Wir haben geschaut, welche Möglichkeiten wir im Angriff gegen Metz haben.“
Das Hauptaugenmerk des Dänen liegt aber auf der Verteidigung. „Unser Geheimnis ist, dass wir sehr gut in der Defensive sind. Und Gabriela Moreschi war überragend im Tor diese Saison“, lobt er und ergänzt: „Wir haben einen tollen Teamgeist, haben vielleicht ein paar der besten Abwehrspielerinnen der Welt und deshalb auch die Chance, mit viel Tempo zu agieren.“
Doch nicht nur für das eigene Team hat Vestergaard viele lobende Worte, sondern auch für den Halbfinalgegner aus Frankreich: „Die Metzerinnen haben so stark gespielt in diesem Jahr. Ich liebe die Art, wie sie spielen, weil es ein bisschen wie unsere Spielweise ist.“ Der Trainer erwartet – trotz zweier starker Defensivreihen – eine Partie mit hohem Tempo: „Du musst sehr schnell sein, wenn du auf der Tribüne sitzt. Das wird zack, zack, zack gehen.“
Fehler müssen vermieden werden
Um eben dieses Tempo etwas zu drosseln, muss die SG individuelle Fehler abstellen. „Wir müssen die Geschwindigkeit kontrollieren. Wenn wir zu viele Fehler machen, werden uns Chloé Valentini, Kristina Jörgensen und Lucia Granier killen“, prognostiziert Vestergaard. Die Flügelzange aus Valentini und Granier erzielte in dieser Champions-League-Saison bereits 127 Treffer, Jörgensen alleine kommt auf 91. Selbst wenn Metz mal in den Positionsangriff muss, und es nicht über einen Tempogegenstoß oder eine zweite Welle lösen kann, hat es noch Kreisläuferin Sarah Bouktit, die mit 97 Buden in der laufenden Runde die Top-Torjägerin ist.
Sollte sich die SG im zweiten Halbfinale gegen die Französinnen um Deutschlands Nationalmannschaftskapitänin Alina Grijseels durchsetzen, würde das Team am Sonntag erneut um 18 Uhr das Finale gegen den Sieger aus dem Duell zwischen Esbjerg aus Dänemark und Györ aus Ungarn spielen. Bei einer Niederlage ginge es um 15 Uhr im Spiel um Platz drei um Bronze.