Dem ThSV Eisenach ist die Revanche für die 32:35-Heimniederlage in der Bundesliga gegen die SG BBM Bietigheim vor zwei Wochen eindrucksvoll gelungen. Vor nur 350 Zuschauern in der Halle am Viadukt dominierte die Gästemannschaft den in Angriff und Abwehr desolaten Erstliga-Aufsteiger von der Enz in der ersten Halbzeit klar und führte nach 30 Minuten mit 18:8. Am Ende unterlag die SG BBM nach einer erheblichen Steigerung in der zweiten Hälfte mit 26:31 und schied in der zweiten Runde aus dem Pokalwettbewerb aus. „Wir wollen ein anderes Gesicht zeigen und alles besser machen“, hatte ThSV-Trainer Misha Kaufmann angesichts der Heimpleite gegen die SG BBM angekündigt. Und das setzte seine Mannschaft eins zu eins um.
SG BBM Bietigheim Pokal-Aus nach einer miserablen ersten Halbzeit
In der zweiten Pokal-Runde verliert Bietigheim gegen Eisenach mit 26:31 (8:18).
Rebmann und Vlahovic raus
Nur beim 1:0 lagen die Bietigheimer in Führung, dann zog der ThSV scheinbar leicht auf 7:1 davon, erzielte dabei sechs Treffer nach schnellen Gegenangriffen. Frederik Genz im SG-Tor bekam keine Hand an die Bälle, machte nach zehn Minuten und zehn Gegentoren Platz für Filip Baranasic, der sich mit einer Parade gut einführte. Da Daniel Rebmann ebenso wie Defensivspezialist Nikola Vlahovic krankheitsbedingt ausgefallen war, kam der 24-jährige Baranasic im Wechsel mit Genz zwischen den Bietigheimer Pfosten zum Einsatz. „Wir waren von Anfang an nicht da. Die zweite Halbzeit war viel besser, aber nicht genug. Es geht weiter, wir müssen wieder den Respekt bekommen, den wir uns schon erarbeitet hatten“, sagte Baranasic.
SG-Trainer Iker Romero wechselte bereits früh im Rückraum durch, aber die vielen technischen Unzulänglichkeiten und die hohe Fehlerquote im Angriff ermöglichten Eisenach immer wieder Gegenstöße. Die Bietigheimer taten sich schwer mit der variablen Deckung der Gäste, die meist in einer 5:1-Formation antraten. Zudem parierte ThSV-Keeper Matija Spikic mehrfach glänzend. Die Deckung der Bietigheimer trat selten als Einheit auf, bekam die Lücken nicht geschlossen und vor allem Eisenachs Kapitän Peter Walz nie in den Griff, der acht Treffer erzielte und zudem als resoluter Abwehrchef glänzte.
„Die erste Halbzeit war genau das, was wir uns vorgenommen hatten: Mit einem schnellen Rückzug ins Konterspiel zu kommen. Das haben wir hervorragend gelöst, zusammen mit unserem Torwart, der war auch sehr stark. Dann kommt so ein Ergebnis zustande“, kommentierte Walz.
Aufholjagd bleibt aus
Wieder mit Genz im Tor und mehrfach in Überzahl verkürzte die SG in Hälfte zwei mit einem 5:0-Lauf auf 14:20 und war beim 19:24 sogar auf fünf Tore dran. Mit einigen Glanzparaden zeigte der für Spikic eingewechselte Eisenacher Star-Torhüter Silvio Heinevetter, der in ein paar Tagen 40 Jahre alt wird, dass er noch immer viel Klasse besitzt. Zweimal bezwang ihn Julius Kühn, der lange kein Faktor war, mit Würfen aus dem Rückraum. Dominik Claus setzte sich mehrfach energisch durch und war erfolgreich, ebenso Alexander Pfeifer, dem von der linken Seite vier Treffer gelangen. Gereicht hat es für die Ellentäler bei allen Bemühungen und einer besseren Wurfausbeute dennoch nicht, die Gäste in Schwierigkeiten zu bringen. Claus Pfitzer