SG BBM Bietigheim Potsdamer „Adler“ spielen gegen ihr Idol groß auf

Von Claus Pfitzer
Selten kamen die Handballer der SG BBM Bietigheim gegen den 1. VfL Potsdam so offen zum Abschluss wie Juan de la Peña (Mitte). Foto: /Martin Kalb

In einem hochklassigen Zweitligaspiel verliert die SG BBM Bietigheim gegen den 1. VfL Potsdam mit 27:31 (16:16) und verpasst die alleinige Tabellenführung.

Die SG BBM Bietigheim konnte die Steilvorlage des VfL Eintracht Hagen, der den ASV Hamm-Westfalen mit 41:26 abgefertigt hatte, nicht nutzen, um sich an der Tabellenspitze der Zweiten Bundesliga mit zwei Punkten abzusetzen. Im Spitzenspiel gegen den bärenstarken Dritten 1. VfL Potsdam unterlagen die Gastgeber in der ausverkauften Halle am Viadukt mit 27:31 und verloren damit nach sechs Siegen in Folge erstmals wieder.

In dem hochklassigen Spiel, das bis in die Schlussphase hinein von den Spielständen ausgeglichen war, unterliefen den Bietigheimern am Ende ein paar Fehler im Angriff zu viel. Mit Entschlossenheit und Wucht zogen die Potsdamer „Adler“ um den überragenden Max Beneke von 25:25 auf 29:25 davon. „Wir haben alles gegeben, aber die Jungs waren müde und sollen sich jetzt erholen und den Kopf frei bekommen. Wir haben richtig gut und mit viel Tempo gespielt, aber ein paar technische Fehler zu viel gemacht. Ich bin ihnen nicht böse“, meinte hinterher SG-Coach Iker Romero.

Sein Gegenüber Bob Hanning ergänzt: „Es war ein großartiges Handballspiel. Unsere ersten 20 Minuten hatten Erstliga-Niveau. Es war das beste Spiel, seit ich in Potsdam Trainer bin. Wir waren extrem fokussiert und wollten unbedingt gewinnen. Für viele unserer Spieler ist Iker Romero ein großes Idol.“ Für das Team seines Freundes Romero hatte er nur Komplimente übrig: „Die Bietigheimer waren die mit Abstand beste Mannschaft, die ich gesehen habe. Ich wünsche ihnen von Herzen den Aufstieg. Dafür tut ihnen diese Niederlage gut.“

In der Anfangsphase vergaben die Gastgeber drei Angriffe gegen die robuste Abwehr des VfL, die häufig weit rausrückte und den ballführenden Spieler attackierte. Mit seinem schnörkellosen Spiel sorgte der VfL für eine 5:2-Führung. Aber die SG BBM holte auf, auch weil Torhüter Fredrik Genz einige Male glänzend parierte. Zweimal glich Bietigheim in Unterzahl aus und erkämpfte sich beim 13:12 die erste Führung seit dem 2:1. „Bietigheim hat im Eins-gegen-eins unfassbar gute Lösungen gefunden“, lobte Hanning Romeros Angriffsvariante.

Darauf stellten sich die Potsdamer in der zweiten Halbzeit besser ein. Zudem war mit Lasse Ludwig ein überragender Torhüter aufs Feld gekommen. Aber auch der bei der SG eingewechselte Schlussmann Filip Baranasic zeigte einige klasse Paraden, auch gegen U21-Weltmeister Beneke. „Wir wussten, dass es extrem schwer wird und es auf Klugheit ankommt. Wir haben sehr mit Kopf gespielt, das Tempo rausgenommen und auf unsere Chancen gewartet. Gut, dass Lasse ein paar Würfe von Bietigheim weggenommen und Bietigheim einige vorschnelle Würfe gemacht hat“, meinte Beneke.

Der taktische Schachzug von Hanning, den neben Beneke und dem sechsfachen Torschützen Josip Simic auffälligsten Spielern Elias Kofler und Moritz Sauter Pausen zu geben, ging auf. Denn in der entscheidenden Phase waren die beiden präsent und halfen mit ihren Toren mit, den Sieg einzufahren. 

 
 
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