SG BBM Bietigheim Rasantes Spiel zum Saisonabschluss

Von Michael Nachreiner
Annika Meyer, die die SG BBM Bietigheim verlässt, zeigte noch einmal wie wertvoll sie für den Deutschen Meister ist. Die Kreisläuferin erzielte vier Treffer bei der TuS Metzingen. Foto: /Marco Wolf

Bietigheim gewinnt in der letzten Partie der Spielzeit 2022/23 bei der TuS Metzingen mit 36:32 (21:13). Danach schwankt die Stimmung bei der SG BBM zwischen Freude und Wehmut.

Zum zweiten Mal in Folge und zum dritten Mal insgesamt haben die Handballerinnen der SG BBM Bietigheim eine Erstliga-Saison ohne Niederlage abgeschlossen. Zum Abschluss der Spielzeit 2022/23 gewann die Mannschaft von Trainer Markus Gaugisch bei der TuS Metzingen mit 36:32 (21:13) und beendet die Runde mit 51:1 Punkten.

Für beide Mannschaften ging um nichts mehr ging – die Bietigheimerinnen standen bereits seit drei Spieltagen als Deutscher Meister fest, Metzingen konnte von Platz sechs nicht mehr verdrängt werden. Die Gastgeberinnen schienen aber in den ersten Minuten etwas mit ihrer Nervosität zu kämpfen zu haben. Magda Balsam legte den Ball am langen Pfosten vorbei, und zweimal fanden Pässe keine Mitspielerin. Folgerichtig setzten sich die Gäste schnell auf 5:1 ab.

Nach sieben Minuten erste Auszeit

Nach sieben Minuten nahm „Tussies“-Trainer Werner Bösch bei 2:6-Rückstand der Metzingerinnen seine erste Auszeit, um seine Spielerinnen einzunorden. Und seine Worte zeigten den gewünschten Erfolg. Mit einem 3:0-Lauf verkürzten die Gastgeberinnen den Rückstand beim 5:6 auf ein Tor (9.).

Eng blieb das Spiel aber nur für rund drei Minuten – bis zum 8:9 aus Metzinger Sicht. Dann setzten sich die Bietigheimerinnen über 16:9 (20.) und 18:13 (25.) bis zum Seitenwechsel auf 21:13 ab – die Vorentscheidung. Vor allem in der Defensive schienen die Gastgeberinnen phasenweise überfordert. Die „Tussies“ bekamen keinen Zugriff auf die Bietigheimerinnen, die die Abwehr regelmäßig vorschriftsmäßig auseinandernahmen.

Konsequenz verschwunden

Nach dem Seitenwechsel war die Konsequenz der Bietigheimerinnen im Angriff allerdings verpufft. In den ersten Angriffen scheiterten nacheinander Inger Smits, Antje Döll, Kelly Dulfer, erneut Inger Smits und Julia Maidhof entweder am Torgebälk oder an Schupbach. Da die SG-Abwehr aber sicher stand, verteidigten die Bietigheimerinnen dennoch ihren Vorsprung.

Die Metzingerinnen gaben jedoch nicht auf. Peu à peu verkürzten sie den 19:29-Rückstand (41.) auf 29:33 (55.). Doch mit drei Toren in den letzten fünf Minuten – davon zwei Siebenmeter – sorgte Trine Østergaard fast im Alleingang dafür, dass die Bietigheimerinnen den Sieg nach Hause brachten. „Es war ein rasantes Spiel mit Höhen und Tiefen. Aber für ein letztes Saisonspiel haben wir es gut gemacht. Das war wirklich ansprechend. Wir haben vor allem das Tempo hochgehalten, weil wir breiter aufgestellt sind. Das war wichtig. Die Metzingerinnen haben irgendwann aufgehört, aufs Tempo zu drücken“, zieht Gaugisch als Fazit.

Freude und Wehmut

Nach Spielende schwankte die Stimmung bei den Bietigheimerinnen zwischen Freude und Wehmut. Schon vor dem Schlusspfiff lagen sich einige Spielerinnen in den Armen. Später musste Döll eine Träne wegwischen, weil sie mit Kim Naidzinavicius, die zur HSG Bensheim/Auerbach zurückkehrt, eine enge Freundin im Team verliert.

 
 
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