SG BBM Bietigheim Romero-Sieben hat den längeren Atem

Von Michael Nachreiner
Juan de la Peña (Mitte) ist von der Hüttenberger Abwehr kaum zu stoppen. Foto: Imagos/Beautiful Sport/Roeczey

Die SG BBM Bietigheim gewinnt das Bundesliga-Duell beim TV Hüttenberg dank einer starken Schlussphase mit 36:32 (20:18).

„Bietigheim war in allen Belangen ein klein bisschen besser“, musste TVH-Trainer Johannes Wohlrab eingestehen. Die Handballer der SG BBM Bietigheim haben nach dem Kurztrip mit Trainingslager in Spanien ohne Probleme wieder in den Zweitliga-Alltag gefunden und sich beim TV Hüttenberg, der vor dem Spieltag nur drei Punkte hinter dem Team von Trainer Iker Romero lag, mit 36:32 (20:18) durchgesetzt.

Poltrum pariert vier Siebenmeter

Matchwinner auf Bietigheimer Seite war unter anderem auch Konstantin Poltrum, der bis 2015 das TVH-Trikot getragen hat. Im ersten Spiel nach dem Kopftreffer in der Partie beim TV Großwallstadt – abgesehen von einem Kurzeinsatz gegen Tusem Essen vor einer Woche – parierte der SG-Torhüter allein in der zweiten Halbzeit vier Siebenmeter. Dazu verwarfen die Hüttenberger nach dem Seitenwechsel noch einen weiteren.

Auch dank der Schwäche der Gastgeber von der Linie setzten sich die Bietigheimer in der Schlussviertelstunde von 24:24 auf 33:28 ab – die Vorentscheidung rund sieben Minuten vor dem Ende. „Das Spiel war am Ende so eng, wie wir uns das gedacht haben“, schränkt Romero ein. Denn die Hüttenberger verkürzten noch einmal auf 32:34. Doch Alexander Pfeifer machte mit dem 35. Bietigheimer Tor 35 Sekunden vor dem Ende den Sack endgültig zu. Fabian Wiederstein ließ kurz darauf noch den Treffer zum Endstand folgen.

Schon früh in der Partie setzten sich die Bietigheimer etwas ab. Beim 15:11 in der 23. Minute führten die Gäste vor der tollen Kulisse von 1150 Zuschauern im fast ausverkauften Sportzentrum in Hüttenberg (Romero: „Das war eine super Atmosphäre in der Halle, das Spiel hat wirklich Spaß gemacht.“) mit vier Treffern. Die Gastgeber ließen sich aber nicht abschütteln. Bis zur Pause verkürzten sie noch einmal auf 18:20. „Es ist klar, dass wir gegen eine Mannschaft wie Hüttenberg eine hohe Führung nicht über die gesamte Spielzeit kontrollieren können“, berichtet Romero.

Immer wieder Lücken in Abwehr

Beide Abwehrreihen waren nicht wirklich konsequent. Immer wieder eröffneten sich entweder gute Würfe aus neun Metern, die Anspiele an den Kreis wurden nicht unterbunden, oder es ergaben sich Lücken zum Stoßen. „Da war sehr viel Tempo im Spiel. Beide Teams haben sehr variabel gespielt, daraus entwickelte sich ein offener Schlagabtausch“, bringt es Wohlrab auf den Punkt.

SG BBM bekommt die Kurve

Direkt nach Wiederbeginn zogen die Bietigheimer erneut auf vier Tore davon, als TVH-Kreisläufer Moritz Zörb noch eine vor dem Seitenwechsel erhaltene Zeitstrafe absaß. Doch in der Folge kam es etwas zum Bruch im Spiel der SG BBM. Nach dem Motto „jeder darf mal“ nahmen die Bietigheimer nun unvorbereitete Würfe und brachten Hüttenbergs Torhüter Dominik Plaue ins Spiel. Die Gastgeber glichen beim 23:23 wieder aus (42.). Doch anders als in vielen anderen Partien in dieser Saison bekamen die Bietigheimer wieder die Kurve. Angeführt von Juan de la Peña und Dominik Claus, die mit fünf und sechs Treffern die erfolgreichsten Werfer der SG BBM waren, setzten sie sich über 26:24 und 29:26 auf 32:27 ab.  Michael Nachreiner

 
 
- Anzeige -