SG BBM Bietigheim Romero-Sieben klettert auf Rang sechs

Von bzh
Jonathan Fischer war beim Bietigheimer 34:29-Sieg für die Tore mit Aha-Effekt zuständig. Beim Beachhandball, dem er im Sommer gerne frönt, zählen so akrobatisch erzielte Treffer doppelt Foto: /Oliver Bürkle

Dank einer Gala in Hälfte eins schlägt die SG BBM Bietigheim den Herausforderer Tusem Essen mit 34:29 (21:16). Kreisläufer Jonathan Fischer wartet mit artistischen Toren auf.

Einer überragenden ersten Halbzeit ließ die SG BBM Bietigheim gegen Tusem Essen eine durchwachsene zweite Hälfte folgen. Am Ende kam vor 1918 Fans in der EgeTrans-Arena ein 34:29-Sieg heraus, mit dem sich das Viadukt-Team auf 28:20 Punkte und Platz sechs in der Zweiten Handball-Bundesliga verbesserte.

Nach dem ersten Abtasten und dem 3:3-Zwischenstand überrollte die SG den Gast. Jeder Ballgewinn – und davon gab es dank der aufmerksamen Abwehr und vieler Paraden von Fredrik Genz viele – wurde mit einem Kontertor beantwortet. Der spurtstarke Max Öhler war in seinem Element. Der zum Linksaußen umgeschulte ehemalige Rückraumspieler, erzielte bis zum 9:4 bereits vier Treffer. Christian Schäfer und Dominik Claus fingen danach Tusem-Pässe ab, strebten allein auf das gegnerische Gehäuse zu und trafen zum 11:5 und 12:5. Die SG schien Essen wie am Schnellimbiss verspeisen zu wollen.

Frühe Essener Auszeit

Bereits nach einer Viertelstunde nahm Gästetrainer Michael Hegemann seine zweite Auszeit. Die dabei vorgenommenen Änderungen zeigten Wirkung. Dennis Sczcesny wechselte vom Rückraum an den Kreis, dafür lenkte Justin Müller das Spiel. Essen verhinderte damit, dass der Rückstand noch größer wurde, und war beim 21:16-Pausenstand noch nicht geschlagen.

Direkt nach dem Wechsel brachten drei berechtigte Zeitstrafen in Folge die SG aus dem Rhythmus. Zunächst musste Nikola Vlahovic raus, kaum war der zurück, erwischte es Fabian Wiederstein und danach Claus. Essen kam auf 21:23 heran. Größeren Flurschaden verhinderte Genz, der weitere Essener Chancen vereitelte.

Die Gäste hatten Hoffnung geschöpft und hielten die Partie bis zum 24:26 in der 48. Minute offen. Es folgte der große Auftritt von Jonathan Fischer. Artistisch erkämpfte der Kreisläufer sich einen Abpraller, netzte zum 27:24 ein. Nur 30 Sekunden später setzte der 25-Jährige noch einen drauf. Einem etwas zu lang geratenen Gegenstoßpass von Genz hechtete er hinterher. Im Flug schnappte er sich den Ball und traf zum 28:24. „Anders hätte ich die Dinger nicht mehr gekriegt“, meinte Fischer lachend.

Beim Beachhandball, dem er im Sommer gerne frönt, zählen so akrobatisch erzielte Treffer doppelt – und ähnlich wertvoll waren sie auch für die SG. Näher als bis auf drei Treffer kam Essen in der Folge nicht mehr heran. Auch weil die Westdeutschen nach einem SG-Wechselfehler ihren numerischen Vorteil nicht nutzen konnten. Tusem hatte nach dem 27:30 zwar einen Mann mehr auf dem Parkett, blieb aber ohne Tor. Dagegen netzten Alexander Velz und Claus in Unterzahl zum 32:27 ein und beseitigten die letzten Zweifel am Heimsieg.

„Wir haben den Sieg verdient, es ist aber ärgerlich, dass wir die hohe Führung fast wieder aus der Hand gegeben haben“, bemerkte Jonathan Fischer nach der Partie. Tusem-Trainer Hegemann war über die schwache Anfangsphase seiner Mannschaft und die vielen Gegenstoß-Tore der SG sauer. Nach 30 Minuten hatte Bietigheim bereits acht Kontertreffer erzielt, Essen keines. Diesen Nachteil konnte Hegemanns Team nicht wettmachen. „Wir waren zwar nicht tot, aber auch nicht gut genug, um das Spiel noch zu drehen“, analysiert er.

SG-Trainer Iker Romero lobte dagegen seine Formation. „Mit dem Sieg bin ich sehr zufrieden. Abstellen müssen wir aber unsere fünf bis zehn schwachen Minuten, die sich auch heute wieder in der zweiten Halbzeit eingeschlichen haben.“  bzh

 
 
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