SG BBM Bietigheim Romero-Sieben tut sich lange schwer in Aue

Von Simon David
Dominik Claus (am Ball) setzt sich gegen zwei Gegenspieler durch. Beim 31:27 in Aue steuerte er drei Tore bei. Foto: /Marco Wolf

Das 31:27 (14:13) beim Schlusslicht ist erst spät unter Dach und Fach.

Einen am Ende verdienten, aber auch hart erarbeiteten 31:27-Auswärtssieg feierte Handball-Zweitligist SG BBM Bietigheim am Montagabend beim EHV Aue. Dass er den Tabellenletzten aus dem Erzgebirge nicht unterschätzen durfte, war den Bietigheimern bereits vor dem Anpfiff klar. Immerhin hatten sie im DHB-Pokal nur mit drei Toren Unterschied gewonnen. Auch am Montagabend im Ligaspiel zeigten die Sachsen großes Engagement und legten in der Anfangsphase hohes Tempo vor. Nach dem Führungstreffer durch Juan de la Peña geriet die SG mit bis zu vier Toren in Rückstand. Nach dem Anschlusstreffer zum 2:3 durch Alexander Pfeifer (4.) blieben die Spieler in den roten Trikots fast fünf Minuten ohne eigenen Treffer. In dieser Zeit zogen die Gastgeber auf 6:2 davon. Zu häufig warfen die Gäste den Ball neben das Tor oder scheiterten an Sveinbjörn Petursson. Mit seinen starken Paraden, nicht nur in den ersten Minuten brachte der EHV-Torhüter die Bietigheimer wiederholt zur Verzweiflung.

SG nutzt technische Fehler aus

Erst nach einer knappen Viertelstunde fand das Team von Trainer Iker Romero langsam zur gewohnten Treffsicherheit zurück. Gleichzeitig blieb die SG sechs Minuten ohne Gegentreffer, was zum einen an einer stabileren Abwehrleistung lag, zum anderen aber auch an einer zunehmenden Zahl technischer Fehler des EHV. Mehr als einmal ging dem Schlusslicht der Ball buchstäblich verloren. Diese Fehler der Gastgeber häuften sich mit zunehmender Spieldauer, sodass sich den Bietigheimern die Chance zu Tempogegenstößen bot. Nach dem zwischenzeitlichen 11:11 (24.) zogen die Gäste binnen vier Minute auf 14:11 davon. Einzig Petursson bewahrte die Erzgebirgler vor einem noch höheren Rückstand. Zwei Sekunden vor der Halbzeitsirene brachte Staffan Peter die Gastgeber auf 13:14 heran.

Nach dem Seitenwechsel hielt der Tabellenletzte das Ergebnis einige Minuten ausgeglichen, ehe die Bietigheimer ab der 38. Minute das Tempo anzogen und sich etwas absetzten. Aue schaffte es in dieser Phase nicht mehr, das Tempo mitzugehen. So gingen die Gäste nach einem Treffer durch Nikola Vlahovic erstmals mit vier Toren zum 22:18 in Führung (42.). Die Hoffnung, dies sei der Auftakt für eine noch deutlichere Führung und eine Vorentscheidung des Spiels erfüllte sich aus Sicht der Gäste aber nicht.

Aue verkürzt auf zwei Tore

Zwar leistete sich Aue nach wie vor den einen oder anderen Ballverlust, doch leisteten sich die Gäste ihrerseits mehrere Fehlwürfe. Nachdem sie den Vier-Tore-Vorsprung einige Minuten verteidigt hatten, mussten sie den EHV zwischenzeitlich wieder auf zwei Tore herankommen lassen, als Elias Gansau zum 27:29 traf (57.). Fast hätten die Gastgeber noch weiter verkürzt, doch brachte eine umstrittene Schiedsrichterentscheidung den Bietigheimern einen Freiwurf ein. In der mit knapp 1000 Zuschauern sehr gut besuchten Halle in Aue kochte die Stimmung in dieser Situation besonders hoch.

Für das knappe Dutzend Bietigheimer Fans, das die Anreise ins Erzgebirge zu Wochenbeginn angetreten hatte, gab es in den verbleibenden Spielminuten noch zweimal Grund zum Jubeln. Alexander Velz (59.) und Tim Kaulitz (60.) sorgten mit ihren Toren für den 31:27-Endstand. Für die SG BBM Bietigheim war es der sechste Auswärtssieg der Saison. Dieser war gleichbedeutend mit der Rückeroberung von Platz zwei, den der ASV Hamm-Westfalen über das Wochenende innehatte.

Die Gastgeber standen dagegen trotz eines engagierten Auftritts erneut mit leeren Händen da. Letztlich war der Sieg des Romero-Teams aufgrund der höheren Effektivität und des insgesamt konzentrierteren Auftritts zwar verdient, doch hatte dieser Erfolg die SG viel Geduld und Kraft gekostet. „Es war wirklich hart. Der Torwart hat vor allem am Anfang die Kiste zugemacht und alles gehalten. Wir haben aber immer weiter gespielt und am Ende sind die Tore gekommen“, sagte ein erleichterter Juan de la Peña kurz nach dem Spiel. Simon David

 
 
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