Eine deutliche 21:33-Niederlage musste Handball-Bundesligist SG BBM Bietigheim am Montagabend beim TBV Lemgo-Lippe hinnehmen. Damit verpasste es das abstiegsbedrohte Team von Trainer Iker Romero, nach dem Sieg gegen Frisch Auf Göppingen nachzulegen. Besonders in der ersten Halbzeit leisteten sich die Bietigheimer dabei zu viele Fehlwürfe. Trotz des Ausfalls von Maximilian Hejny und Dominik Claus wäre eine derart deutliche Klatsche vermeidbar gewesen, wären die eigenen Chancen besser genutzt worden.
SG BBM Bietigheim Romero-Team fehlt Durchschlagskraft
Beim heimstarken TBV Lemgo kassiert die SG BBM Bietigheim eine deutliche 21:33-Niederlage. Zu viele Chancen bleiben ungenutzt
Zwei-Tore-Führung zum Auftakt
Dabei starteten die Bietigheimer gut in die Begegnung. Fabian Wiederstein und Patrick Barthe brachten die Gäste mit 2:0 in Führung. Zwar kamen die Hausherren schnell zum Ausgleich, doch sorgten Juan De la Pena und Barthe für eine erneute Zwei-Tore-Führung der SG. In der Folge blieb das Team von Trainer Iker Romero mehrere Minuten ohne eigenen Treffer und gerieten so mit 4:6 in Rückstand. So vielversprechend der Auftakt, so enttäuschend verlief die weitere erste Hälfte. Ein ums andere Mal scheiterten die Bietigheimer mit ihren Angriffsversuchen. Mal stand der Pfosten im Weg, mal war es Urh Kastelic. Der Lemgoer Torhüter parierte in den ersten 30 Minuten unter anderem zwei Siebenmeter. Insgesamt zeigte der Keeper mit der Rückennummer 99 acht Paraden in der ersten Hälfte. Die Rote Karte für Fynn Nicolaus in der 15. Minute war ein weiterer Knackpunkt des Spiels.
Die Gastgeber , die in dieser Saison bereits häufig schwache erste zehn Minuten gezeigt hatten, zogen auch gegen das Romero-Team nach holprigem Start eine souveräne Leistung. Tor um Tor zog der TBV nun davon. Zur Pause lag die SG bereits mit 8:15 zurück. „Wir lassen offensiv zu viel liegen. Acht Tore sind zu wenig. Wenn wir freie Würfe haben, müssen wir sie auch nutzen“, monierte Fabian Wiederstein im Halbzeit-Interview.
Nach dem Seitenwechsel waren die Bietigheimer tatsächlich etwas erfolgreicher im Abschluss. So kamen sie nach einem 5:0-Lauf auf 13:17 heran (38.). In der ersten elf Minuten der zweiten Halbzeit traf die SG genauso oft wie in den gesamten ersten 30 Minuten. Unter anderem auch endlich von der Siebenmeterlinie.
Wolf verkürzt auf vier Tore
Tom Wolf erzielte den 13. Bietigheimer Treffer. Da Lemgo-Keeper Kastelic jedoch auch in dieser Phase mehrere gute Paraden zeigte, kamen die Gäste nicht näher als auf vier Tore heran. Nachdem bei Lemgo zunächst etwas die Luft raus zu sein schien, erhöhten die Gastgeber in der Folgezeit wieder den Druck. Nach mehreren Tempogegenstößen vergrößerte der heimstarke TBV den Abstand wieder. Mitte der zweiten Halbzeit führten die Hausherren beim 23:16 wieder mit sieben Toren. Die Lemgoer, zu zuvor 23 ihrer 35 Punkte zu Hause geholt hatten, machten auch in der verbleibenden Zeit das Spiel. Tor um Tor zogen sie weiter davon.
Lemgo zieht am Ende davon
Beim 29:19 in der 53. Minute waren es erstmals zehn Tore. Längst war die Begegnung entschieden. Die Gastgeber spielten sich in einen Rausch. Auch die beiden letzten Tore der Gäste durch Barthe und De la Pena änderten nichts mehr an der deutlichen Niederlage.
„Uns hat die Durchschlagskraft gefehlt“, resümierte SG-Keeper Fredrik Genz nach dem Spiel. „Kastelic hat uns viele Dinger weggenommen. Nach Gegenstößen haben wir zu einfache Gegentore bekommen“, so Genz.
Gerne hätten die Bietigheimer Punkte aus Lemgo mitgenommen. So sehr diese bittere Niederlage aber schmerzen mag, ist für die SG noch nichts verloren. Besonders auf die beiden Spiele gegen die direkte Konkurrenz aus Stuttgart an diesem Samstag und Erlangen (am 1. Juni) wird es ankommen.