Die SG BBM Bietigheim hat am Samstagabend ein Testspiel gegen den Drittligisten TSB Heilbronn-Horkheim deutlich mit 41:24 (20:16) gewonnen. In Bönnigheim klang es in der ersten Hälfte fast so, als würde nicht der Zweitligist gegen den klassentieferen Nachbarn antreten, sondern ganz alleine Christian Schäfer. Immer und immer wieder posaunte der Hallensprecher den Namen des Bietigheimer Rechtsaußen nach einem Tor heraus. Auf unglaubliche zehn Buden brachte es der Routinier in den ersten 30 Minuten - dass es bis auf ein Siebenmetertor nicht noch mehr wurden, verhinderte Schäfers Trainer Iker Romero, indem er den 33-Jährigen im gesamten zweiten Durchgang eine Pause gönnte.

Öhler überzeugt auf links

Während Schäfer auf der rechten Seite gekonnt sein gewohntes Programm abspulte, bewegte sich auf links Max Öhler auf komplett ungewohntem Terrain. Romero hatte aufgrund der langwierigen Verletzungen seiner Linksaußen Alexander Pfeifer und Tim Kaulitz improvisieren müssen und in Abwesenheit des kurzfristig reaktivierten Jan Asmuth Spielmacher Öhler auf Linksaußen aufgeboten. Und der 21-Jährige machte seine Sache überraschend gut, bestach gegen Horkheim mit Tempo und Effektivität. Die fünf Tore, die Öhler am Ende auf dem Konto hatte, konnten sich sehen lassen. Zusammen mit dem gegen Horkheim privat verhinderten Asmuth wird der gelernte Regisseur also höchstwahrscheinlich beim Pflichtspielauftakt im DHB-Pokal am 27. August in Leutershausen das Duo auf Links bilden. Die 17-jährige Nachwuchskraft Nicolas Ehrlich, dessen beiden Tore von den Spielern der Bietigheimer Reserve auf den Rängen besonders frenetisch gefeiert wurden, ist dagegen wohl noch keine Alternative.

Schwer taten sich bei Bietigheim gegen den im ersten Durchgang noch frech aufspielenden, im zweiten Abschnitt allerdings aufgrund eines noch in den Knochen steckenden anstrengenden Trainingslagers immer mehr nachlassenden Gegner auch noch Schäfer-Vertreter Antonio Lopez und Kreisläufer Fabian Wiederstein. Während der junge Spanier überhaupt nur einen Wurf aufs Tor abfeuerte, ackerte der vom Bundesliga-Absteiger HBW Balingen-Weilstetten gekommene Wiederstein zwar unermüdlich am Kreis und schaffte so viele Räume für seine Mitspieler, insgesamt fehlte dem Neuzugang aber noch die Bindung zum Spiel.

Abwehr funktioniert

Doch im Großen und Ganzen  konnte sich nicht nur das Ergebnis gegen den klassentieferen Kontrahenten sehen lassen, wie auch Schäfer nach der Partie bestätigte: „Heute war es wichtig, dass wir insgesamt einen ganz guten Auftritt hingelegt haben, dass jeder seine Einsatzzeiten bekommen hat und dass wir es größtenteils souverän gespielt haben“, so der Routinier, der sich freute, dass die Vorgaben von Trainer Romero umgesetzt werden konnten. „Gerade mit Blick auf die neuen Spieler haben wir uns in der Vorbereitung einige Dinge erarbeitet. Unser Konzept in der Abwehr, dass man auf verschiedene Situationen unterschiedlich reagieren muss, hat gerade in der zweiten Halbzeit gut geklappt. Da konnten wir uns dann absetzen.“
Abgesehen von den Verletzungen der beiden Linksaußen  Pfeifer und Kaulitz zeigte sich Schäfer insgesamt mit der Vorbereitung zufrieden. „Sportlich kann man auf jeden Fall zufrieden sein. Vom Team intern ist es auch super. Und Jan Asmuth wird uns aushelfen, wo er kann. Da muss man wirklich froh sein, dass man die Ausfälle quasi intern noch auffangen kann“, so Schäfer im Gespräch mit der BZ.