SG BBM Bietigheim Sebastià Salvat erweist sich als Taktikfuchs

Von bz
Jan Kägler lieferte bei der mHSG Friesenheim-Hochdorf ein bärenstarkes Spiel. Der Außenspieler trug acht Treffer zum 39:38-Sieg der SG BBM Bietigheim bei. Foto: Archiv/Marco Wolf

Der SG-Trainer schickt A-Jugend im letzten Angriff mit siebtem Feldspieler aufs Parkett, obwohl Friesenheim-Hochdorf schon in Unterzahl ist. Bietigheim gewinnt 39:38.

Am Ende eines überaus spannenden und ausgeglichenen Spiels feierten die A-Jugend-Handballer der SG BBM Bietigheim nicht nur den knappen Sieg gegen die mHSG Friesenheim-Hochdorf, sondern skandierten laut: „Meisterrunde, Meisterrunde – hey, hey.“ Mit diesem 39:38-Sieg sicherte sich die SG BBM den zweiten Tabellenplatz in der Vorrundengruppe Süd und gehört nun zu den 16 besten A-Jugend-Teams in Deutschland. „Die Jungs machen es immer so spannend, das macht mein Herz nicht mehr lange mit“, sagte ein stolzer und glücklicher Trainer Sebastià Salvat witzelnd. In der Tat liefen seine Jungs lange einem Rückstand hinterher, bis sie in der 56. Minute erstmals nach der Anfangsphase wieder in Führung gingen.

Zu Beginn des Spiels legten beide Mannschaften los wie die Feuerwehr, sodass nach fünf Minuten bereits zehn Tore (5:5) gefallen waren. Durch Kombinationen – meistens über die beiden Außenspieler Jan Kägler und Paul Krügele – setzte sich die SG bis zur achten Minute erstmals auf drei Tore ab (8:5). Dann erlaubten sich die Bietigheimer eine sechsminütige Auszeit, in der die Jungeulen mit einem 6:0-Lauf auf 11:8 davonzogen. Diesen Zwischenspurt stoppte erst David Selinka mit einem harten Schlagwurf. Dass Enric Carreño im Mittelblock verletzt fehlte und auch Dean Köhler nur sporadisch eingesetzt werden konnte, nutzten die Friesenheimer und Hochdorfer im weiteren Verlauf immer wieder aus, um mit Durchbrüchen zu Torerfolgen zu kommen. Bis zum Pausenpfiff setzten sie sich auf 21:18 ab. „21 Tore in einer Halbzeit zu bekommen, das ist nicht unser Anspruch“, sagte in der Pause ein konsternierter SG-Trainer Costica Neagu.

Die Gastgeber hielten den Druck auf das SG-Tor auch in der zweiten Halbzeit permanent hoch, sodass die SG immer einem Rückstand von bis zu drei Toren hinterherlaufen musste. Zu allem Überfluss aus Bietigheimer Sicht konnte Conrad Schmitt im Rückraum nicht mehr eingesetzt werden, sodass die Wechselmöglichkeiten der Gäste beschränkt waren. Mit viel Leidenschaft und Einsatz schaffte es das Team der Trainer Salvat und Neagu aber, in der 56. Minute durch David Gysin zum ersten Mal in Halbzeit zwei in Führung zu gehen. Die Gastgeber glichen zwar bis zum 38:38 17 Sekunden vor Schluss immer wieder aus. In einer Auszeit setzten die Bietigheimer aber auf alles oder nichts: Gegen eine bereits in Unterzahl agierende Heimmannschaft schickten die SG-Trainer einen siebten Feldspieler für den Torwart aufs Feld. Diesen letzten Angriff spielten die Gäste perfekt aus, Paul Krügele netzte drei Sekunden vor der Sirene zum 39:38-Endstand ein. Salvat: „Wenn der Angriff nicht funktioniert und Friesenheim in unser leeres Tor trifft, sind wir Trainer die Deppen – so war das aber perfekt.“

SG BBM Bietigheim: Sauer, Stuible; Köhler (2), Weller (1), Mayerhofer, Krügele (6), Weber, Kägler (8), Schmitt (1), Selinka (7), Gysin (9), Pils, Hadzimuhamedovic (5), Schindler.

 
 
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