Das Heimspiel gegen Aufsteiger SG BBM Bietigheim ist für den amtierenden Deutschen Meister der Handball Bundesliga im Normalfall wohl eher eine Pflichtaufgabe. Angesichts von vier Niederlagen des SC Magdeburg im November sind die Blicke dennoch auf Sonntag um 16.30 Uhr gerichtet. In den vergangenen Wochen bewiesen die Schwaben von Iker Romero immer wieder, dass sie gegen die Spitzenteams mithalten können, so etwa beim Punktgewinn gegen Hannover.
SG BBM Bietigheim SG will dem Meister ein Bein stellen
Aktuell ist der SC Magdeburg nicht gut in Form. In dieses Tief will nun auch Bietigheim stechen und sich erneut gegen ein Spitzenteam auf Augenhöhe präsentieren.
In der Tabelle abgerutscht
In der Champions League hat die ungewohnte Pleiten-Serie ihr Ende gefunden. Magdeburg gewann am Mittwoch gegen den FC Barcelona mit 28:23. Im DHB-Pokal ist der amtierende Pokalsieger auch schon im Viertelfinale raus und in der Liga in einer breiten Spitzengruppe zuletzt auf Platz fünf zurückgefallen. Sechs Minuspunkte wie aktuell hatte der SCM erst ganz am Ende der vergangenen Saison, als sie sich zum Meister krönten. Besonders die jüngste 28:27-Pleite bei der TSV Hannover-Burgdorf hatte Fragezeichen hinterlassen. Mit einem 0:5-Lauf hatte Magdeburg einen sicher geglaubten Sieg in den letzten fünf Minuten aus der Hand gegeben. Den Diskussionen über eine Ergebniskrise will die Mannschaft von Bennet Wiegert spätestens am Sonntag endgültig die Grundlage entziehen.
Warum es beim Deutschen Meister aktuell nicht so selbstverständlich läuft, darüber kursieren mehrere Erklärungsversuche. Ein Faktor sind sicher die aktuellen personellen Ausfälle. Zuletzt fehlte Abwehrchef Christian O’Sullivan, hinter der Rückkehr des stark in die Saison gestarteten Philipp Weber am Sonntag steht noch ein Fragezeichen. Und mit Felix Claar und Tim Hornke fehlen zwei Leistungsträger längerfristig.
Das geht selbst an einem qualitativ hochwertigen Kader wie dem des Deutschen Meisters im eng gestrickten Terminkalender zwischen Liga, Klub-WM, Europapokal und Abstellungen zu den verschiedenen Nationalteams in einer Serie von Spielen gegen Top-Gegner nicht spurlos vorüber. Mehr Verantwortung lastet im Rückraum auf Spieler wie Omar Ingi Magnusson, Spielgestalter Gisli Kristjansson oder auf Neuzugang Manuel Zehnder.
SG zuletzt stabil
Und die SG BBM Bietigheim? Die Jungs von Iker Romero arbeiten in dieser Trainingswoche weiter an ihrem Traum vom Klassenerhalt. So wie immer geht der Spanier in der Viadukthalle an die Spielvorbereitung. Der verpasste Punktgewinn gegen den SC DHfK Leipzig ärgert zwar gewaltig, der Aufsteiger gibt nach einer 24:21-Führung in der letzten Viertelstunde noch die Punkte aus der Hand (28:29). Das Spiel gegen Leipzig hat nach dem 28:28 gegen die TSV Hannover-Burgdorf aber erneut bestätigt, dass die SG BBM in der Liga mithalten kann.
Auch deshalb wird Romero wohl den Willen auf die zwei Punkte mitgeben. Der Weg zu einem Spiel auf Augenhöhe kann für den Aufsteiger erneut nur über die Mannschaft, eine engagierte Abwehrarbeit, starke Torhüter und ein taktisch diszipliniertes Angriffsspiel gehen. Technische Fehler und Ballverluste bestraft der Deutsche Meister für gewöhnlich in seinem Wohnzimmer postwendend.
Zwei direkte Duelle im Dezember
Unabhängig vom Spielausgang am Sonntag halten die Schwaben an ihrer Zielsetzung fest, auf einem Nichtabstiegsplatz in die Winterpause gehen zu wollen. Doch klar ist auch, dass im Dezember noch weitere Punkte her müssen um „über dem Strich“ zu bleiben. Bis zur WM-Pause stehen noch insbesondere zwei brisante Duelle der Mannschaften in der unteren Tabellenhälfte auf dem Spielplan. Erst die Partie beim Drittletzten HC Erlangen (5. Dezember), sowie das Heimspiel gegen den Vorletzten, den TVB Stuttgart (9. Dezember). bz