SG BBM Bietigheim Simic hext in der Schlussphase alles weg

Von Niklas Braiger
An Nebojsa Simic scheint in der Schlussphase keiner vorbei zu kommen. Foto: Roland Sippel/Eibner-Pressefoto

Lange halten die Bietigheimer mit Melsungen mit, am Ende verlieren sie knapp.

Wie Rumpelstilzchen um sein Feuer springt Nebojsa Simic durch seinen Kreis. Der Torhüter der MT Melsungen verhext seinen Kasten in der Schlussphase der Bundesliga-Partie gegen die SG BBM Bietigheim komplett und lässt sich dafür gebührend von seinen Fans in der heimischen Halle feiern. Gonzalo Perez Arce nimmt der Montenegriner gleich drei Würfe in Folge weg, erst einen Siebenmeter (50.), dann einen Konter (52.) und schließlich noch einen Versuch von Außen (54.). Das ist bitter für den Spanier, der noch in der ersten Halbzeit von seinen ersten vier Würfen jeden einzelnen einnetzte.

Claus und Kühn spielen durch

Am Ende reicht es für den Aufsteiger aus dem Ellental knapp nicht für einen Überraschungssieg in Nordhessen. Die Schwaben verlieren gegen die MT mit 24:26 nach einem harten Kampf. Dabei hat das Team von Iker Romero die Gastgeber bis zur Schlussminute am Rande eines Punktverlusts, Ex-Melsunger Julius Kühn erzielt zweieinhalb Minuten vor Schluss noch das 24:24. Doch in Unterzahl schafft es die SG nicht, defensiv dicht zu halten und offensiv die nötige Durchschlagskraft zu bringen. Denn Dominik Claus und Julius Kühn müssen im Rückraum die vollen 60 Minuten durchspielen, auch bedingt dadurch, dass Maximilian Hejny krankheitsbedingt ausfällt.

Respekt gegenüber Torhütern

„Bietigheim ist zum Kämpfen hergekommen. Die haben uns keinen Respekt gezeigt, sondern uns nur auf die Fresse gegeben das ganze Spiel über“, resümiert Simic nach der Partie. Dabei kam der Torhüter schleppend in die Begegnung, in Durchgang eins ging das Duell im Kasten klar an Daniel Rebmann auf Bietigheimer Seite. Der Neuzugang aus Gummersbach pariert insgesamt neun Bälle der MT – und damit sogar zwei mehr als Simic. „Rebmann war überragend in der ersten Halbzeit“, zollt ihm auch Simic Respekt.

So kommt die SG in Durchgang eins auch zur zwischenzeitlichen 12:7- oder 15:10-Führung, muss kurz vor dem Seitenwechsel aber etwas Federn lassen, sodass es mit 15:13 in die Kabine geht. Nach der Halbzeitpause dreht dann Dainis Kristopans auf. Der 2,15-Meter große Lette netzt insgesamt acht Mal, legt drei Treffer auf und ist auch Defensiv gegen die Kreisläufer der Ellentäler eine Macht. Er ist ein großer Faktor, dass die Bietigheimer zwischen der 41. und 53. Minute nur ein Tor machen und mit einem 1:6-Lauf plötzlich in Rückstand liegen. Von 19:17 entgleitet den Schwaben die Partie und Melsungen kann beim 23:20 (53.) erstmals mit drei Toren selbst in Front gehen.

„Vor dem Tor versagt“

In der Schlussphase ist es dann letztlich Simic, der die SG an den Rande der Verzweiflung bringt. „Am Ende haben wir vor dem Tor versagt und nicht clever genug abgeschlossen. Wir müssen aber auch Respekt an Nebojsa Simic zollen“, sagt Kühn. Doch auch der „Weltklasse-Torwart“, wie ihn Kühn betitelt, lobt die Bietigheimer: „Mit der Energie und Leistung bin ich optimistisch, dass sie in der nächsten Saison wieder in der Bundesliga spielen.“ Niklas Braiger

 
 
- Anzeige -