SG BBM Bietigheim „Sonntag war sehr hart für den Kopf“

Von Niklas Braiger
Eine Maschine und ein absoluter Kämpfer: Jonathan Fischer will den Rhein-Neckar Löwen am Donnerstag ein Bein stellen. Foto: Marco Wolf

Die SG um Jonathan Fischer muss das Wetzlar-Spiel schnell aus dem Kopf bekommen und in Mannheim heran.

Viel Zeit für Frust gab es bei der SG BBM Bietigheim nicht. Nach der bitteren 27:28-Niederlage am Sonntag gegen die HSG Wetzlar geht es für den Handball-Bundesligisten schon an diesem Donnerstag wieder weiter. Dieses Mal auswärts bei den Rhein-Neckar Löwen in Mannheim (19 Uhr).

Schon Trainer Iker Romero sagte nach der Pleite, dass es gut sei, schnell auf neue Gedanken zu kommen und frühzeitig das nächste Spiel vor der Brust zu haben. Auch sein Kreisläufer Jonathan Fischer kann das bestätigen: „Es ist gut, dass wir direkt weiterspielen. Jeder spielt lieber, als dass er trainiert.“ Das Ergebnis gegen Wetzlar bestimmte dennoch einige Zeit die Gedanken des 27-Jährigen: „Sonntag war sehr hart für den Kopf. Mindestens einen Punkt hätten wir verdient gehabt. Man hat es heute auch noch ein bisschen im Training gemerkt“, erzählte Fischer am Dienstag.

Im Vorjahr noch heimstark

Bis zum Anpfiff gegen die Kurpfälzer ist das Ergebnis aber aus den Köpfen gelöscht. Auswärts soll schließlich ein Überraschungssieg gegen den zweimaligen Meister her, denn in der Ferne läuft es bei der SG deutlich besser als vor heimischer Kulisse. Alle drei Saisonsiege holte die SG Auswärts. „Es ist schwierig zu erklären, wieso es zuhause nicht läuft“, sagt Fischer. Noch in der Vorsaison in Liga zwei verwandelte die Mannschaft die Ege-Trans-Arena in eine Festung. Da waren es wohlgemerkt aber natürlich auch Gegner eines anderen Niveaus.

Dass es gegen die Löwen mit Punkten klappen kann, schließt der gebürtige Badener nicht aus. „Sie sind auch nur im Mittelfeld und haben bisher noch nicht das gelbe vom Ei gespielt.“ Auch beim 30:30 zum Jahresauftakt gegen Hamburg haben sich die Gelb-Blauen nicht von ihrer besten Seite gezeigt. Fischer ist jedoch auch bewusst: „Wenn die Rhein-Neckar Löwen einen guten Tag haben, weiß jeder, wie der Ausgang sein wird.“ Die Aufgabe für den Kreisläufer ist klar, 60 Minuten lang Leistung bringen und nicht wieder in den letzen zehn Minuten das Nervenflattern kriegen. So war es schon viel zu häufig in dieser Spielzeit.

Löwen mit Personalsorgen

Dabei könnte die für den 1,89-Meter großen Rechtshänder vor allem Defensiv etwas leichter werden. Denn bei den Hausherren sind einige Top-Stars fraglich oder fallen aus: Die beiden Nationalspieler Sebastian Heymann und Jannik Kohlbacher haben nach ihren Verletzungen – die ihnen die WM-Teilnahme verwehrt hatte – noch nicht mittrainieren können. Auch der Einsatz des Ausnahmekönners Juri Knorr ist nach einer Bronchitis offen. Trotzdem weiß Fischer: „Handball besteht aus sieben Leuten. Wir müssen schauen, dass wir alle in Griff bekommen.“ Bei der SG sind derweil alle Spieler fit.

Worüber sich der Kreisläufer vorerst keine Sorgen machen muss, ist um einen neuen Vertrag. Bis 2026 steht er mindestens für die SG auf der Platte. Er gibt aber zu, dass er für andere Stellen offen ist: „Handball ist schnelllebig. Natürlich kann ich mir vorstellen, hier langfristig zu bleiben, mich würden aber auch die Bodensee-Region oder Österreich und Schweiz reizen.“ Aktuell ist er in Saison Nummer sieben für die Ellentäler, auch die zehn Jahre im Klub vollzumachen ist für ihn denkbar. Niklas Braiger

 
 
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