SG BBM Bietigheim startet in die Saison SG-Coach will unter die ersten Vier

Von Sebastian Klaus
Gut aufgestellt für die neue Saison sieht sich der Handball-Zweitligist SG BBM Bietigheim. Vier Abgängen standen bei der Spielgemeinschaft drei Neuzugänge gegenüber. Hintere Reihe, von links: Jermaine Guynn (Athletiktrainer), Max Mauch (Physiotherapeut), Johannes Stelzer (Physiotherapeut),  Corey Chapman (Athletiktrainer); Mittlere Reihe: Michael Kraus, Nikola Vlahovic, Patrick Rentschler, Paco Barthe, Nick Lehmann, Aron Edvardsson, Nils Boschen, Dominik Claus, Tim Dahlhaus, Jonathan Fischer; Vordere Reihe: Dr. Georgios Karavalakis (Mannschaftsarzt), Hans-Ulrich Kämpf (Torwarttrainer), Jan Asmuth, Max Öhler, Lukas Urban, Jonas Link, Mario Urban, Christian Schäfer, Jens Rith (Teammanager) und Hannes Jonsson (Cheftrainer). Michael Kraus hat den Verein inzwischen verlassen. Foto: Martin Kalb

Trainer Hannes Jon Jonsson will mit der SG BBM Bietigheim nach Platz drei in der Vorsaison erneut oben angreifen. Große Hoffnungen setzt er dabei unter anderem auf einen Rückkehrer.

Die Vorfreude im VIP-Raum der EgeTrans-Arena war am Montagvormittag bei der Pressekonferenz des Zweitligisten SG BBM Bietigheim fast mit Händen zu greifen. Es fühlte sich so an, als hätten Trainer und Spieler jahrelang auf die Weihnachtsbescherung verzichten müssen. Doch nun würden sich endlich nach langem Warten an Heiligabend die Wohnzimmertüren wieder öffnen. SG-Coach Hannes Jon Jonsson, der neue Torhüter Nick Lehmann, Eigengewächs und Kapitän Jan Asmuth sowie Geschäftsführer Bastian Spahlinger standen den Pressevertretern ausgiebig Rede und Antwort.

„Ich war schon verdammt lange nicht mehr hier. Das letzte Mal war im Februar“, freute sich Spahlinger über die Rückkehr an seine Wirkungsstätte. Untätig war der SG-Macher in der Zeit allerdings nicht. Im Gegenteil: Da die Corona-Zwangspause die Bietigheimer vor zahlreiche Herausforderungen wie Kurzarbeit stellte, hatte Spahlinger alle harzfreien Hände damit zu tun, die Probleme zu lösen. „Es war ja für alle Beteiligten Neuland.“

Die Saison, die für die Bietigheimer am Samstag (19.30 Uhr) mit einem Heimspiel gegen Bayer Dormagen beginnt, werde „herausfordernd“, gesteht Spahlinger. Nicht nur die halbverwaisten Hallen, sondern auch die wöchentlichen Corona-Tests für Spieler und Trainerstab würden ordentlich ins Portemonnaie gehen.

Wie Spahlinger kümmerte sich auch SG-Trainer Hannes Jon Jonsson in den vergangenen Wochen und Monaten um die Saisonvorbereitung. Bereits im März hatten seine Spieler wieder mit dem individuellen Training begonnen, Anfang August ging es dann endlich zurück in die Halle. „Die Vorbereitung lief gut. Was sie aber genau gebracht hat, sehen wir dann erst in zwei bis drei Monaten“, so der Coach. „Aber ich denke schon, dass ich das erreicht habe, was ich erreichen wollte.“

Mit drei Neuzugängen, Rückkehrer Paco Barthe, Keeper Nick Lehmann und dem erst vor wenigen Tagen aus Wilhemshaven verpflichteten Spielmacher Juan de la Pena, peilt der Coach des Dritten der Vorsaison erneut einen Platz unter den ersten Vier an. Neben den üblichen Verdächtigen VfL Gummersbach, dem TuS N-Lübbecke und dem ASV Hamm-Westfalen, die Jonsson bereits vor der vergangenen Saison auf dem Zettel hatte, will der Isländer ganz oben mitmischen. Um das hochgesteckte Ziel zu erreichen, setzt Jonsson nach der kurzfristigen Trennung von Weltmeister Mimi Kraus auf der Königsposition in der Mitte vor allem auf den Champions-League-erprobten Paco Barthe sowie Last-Minute-Transfer Juan de la Pena.

Talent und Routine auf der Mitte

Zusammen mit dem erst neunzehnjährigen Talent Max Oehler, der in der Vorbereitung einen riesigen Entwicklungssprung zeigte und der sich auf reichlich Einsatzzeiten freuen darf, sollen die beiden Neuzugänge das Bietigheimer Angriffsspiel lenken. „Juan ist ein Zocker. Er guckt sich die Schwächen seiner Gegner aus und merkt sofort, wenn sie nicht ganz bei der Sache sind“, schwärmt Kapitän Jan Asmuth bereits nach wenigen gemeinsamen Trainingseinheiten von seinem neuen Mitspieler. „Juan versteht Handball. Er ist ein klassischer spanischer Spielmacher“, ergänzt dessen Trainer.

Eine noch größere Rolle als de la Pena im sonst weitgehend eingespielten Team dürfte allerdings zunächst Barthe zukommen: „Paco ist hinten und vorne wichtig. Sein handballerisches Können und seine Persönlichkeit tun uns richtig gut“, erklärt Jonsson. „Allerdings fehlt es ihm körperlich noch etwas“, spricht der Coach die achtmonatige Zwangspause des Rückkehrers aufgrund einer Schulterverletzung an.

Doch nicht nur auf der Mittelposition hat die SG nachgebessert, auch im Tor gab es eine Veränderung. Nick Lehmann, der vom Bundesliga-Nachbarn TVB Stuttgart in die Zweite Liga wechselte, bildet künftig zusammen mit dem erfahrenen Aron Edvardsson das Torhütergespann bei der Spielgemeinschaft. Der 21-Jährige kann den Saisonstart kaum noch erwarten. „Die Testspiele waren schon ganz schön, aber die Liga ist nun einmal das Beste. Darum spielen wir schließlich Handball.“

 
 
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