Erst gut 12 Minuten nach Spielbeginn schoss Antje Döll die SG BBM Bietigheim im Bundesligaspiel gegen den HSV Solingen-Gräfrath zur ersten Führung des Spiels. Es dauerte sehr lange, bis die Schwaben in die Spur fanden, insbesondere Offensiv kam das Team von Jakob Vestergaard nicht richtig in den Tritt. „Unsere Abwehr funktioniert, aber unser Angriff nicht, weil wir nicht das tun, was wir machen sollen“, bemängelt der Coach in einer Auszeit zum Ende der ersten Halbzeit, zu dem Zeitpunkt stand es 12:10 für den Tabellenführer. Am Ende setzt sich der Favorit aber dann doch deutlich gegen den Aufsteiger durch und siegt mit 35:22 (13:11).
SG BBM Bietigheim Tabellenführer tut sich gegen Solingen eine Halbzeit lang schwer
Die Bietigheimer Handballerinnen siegen gegen den HSV am Ende mit 35:22. Bis zur Pause gestaltete der Underdog die Partie noch eng.
Der HSV kam besser in die Partie, führte früh mit 6:3 und stellte die Offensive der Gäste vor Probleme. Auch die Defensive der SG und natürlich auch Torfrau Gabriela Moreschi, die erneut hervorragend aufgelegt war, brauchte auch gut zehn Minuten, um sich zu finden, wurde dann aber zu einem Bollwerk. Die Ellentälerinnen schafften es aber langsam, die technischen Fehler zu reduzieren und ihr gewohntes Tempo aufzudrehen, ein Fünf-Tore-Lauf drehte das Spiel.
SG steht sich selbst im Weg
Doch im späteren Verlauf der ersten Halbzeit schlichen sich dann doch wieder diese Unsauberkeiten bei den Bietigheimerinnen ein: Fangfehler, ungenaue Pässe und unplatzierte Würfe sorgten dafür, dass der Vorsprung bis zur Pause nicht weiter anwuchs (13:11). In der Kabine hatte Vestergaard aber wohl seinen Spielerinnen den Kopf gewaschen. Die Außen der SG wurden immer wieder von ihren Rückraumspielerinnen freigespielt, auch im Konter glänzten sie. Veronika Malá, Jenny Behrend, Antje Döll und Dorottya Faluvégi – die nach ihrer Verletzung wieder auf der Platte stand – netzten nach belieben. 19 Tore gingen am Ende insgesamt auf das Konto aller Flügelspielerinnen.
Auch Moreschi wurde immer stärker, ihre Siebenmeter-Parade in der 46. Minute war ihr 13. gehaltener Ball. Als Belohnung holte sie Vestergaard danach vom Feld, Sarah Lønborg durfte sich im Kasten in der letzten Viertelstunde auszeichnen und das tat sie auch. Erst parierte die Dänin aus dem Rückraum, der Abpraller landete bei HSV-Kreisläuferin Carina Senel, die wiederum an der 29-Jährigen scheiterte. Da führte die SG bereits mit 31:18 (52.). Bis zum Schlusspfiff verwaltete der Favorit die Partie, rotierte durch und schaltete einen Gang runter, 35:22 leuchtete das Ergebnis am Ende auf der Anzeigetafel auf.
Lob für Lønborg und Hafra
Nach der Partie ist Vestergaard deutlich entspannter, als noch zur Auszeit in Halbzeit eins. „Mit der zweiten Hälfte bin ich sehr zufrieden, mit der ersten nicht. Da war unsere Abwehr gut, aber der Angriff schlecht. Wir konnten wieder viel wechseln, was in der HBF immer wichtig ist. Sarah Lønborg und Noemi Hafra haben es heute sehr gut gemacht und die zwei Auswärtspunkte nehmen wir gerne mit.“ Er bemängelt aber nach der Partie trotzdem das Verhalten in Durchgang eins: „Wir haben ohne Tempo gespielt. Wir brauchen Tempo, Konter und Aggressivität.“
Um am Sonntag in der Champions League gegen DVSC Schäffler zu bestehen (14 Uhr, MHP-Arena), reicht diese Leistung nicht: „Wenn wir das ganze Spiel so spielen wie in der zweiten Halbzeit gewinnen wir da auch. Wie in der ersten Halbzeit geht es nicht“, erklärt der Däne.