SG BBM Bietigheim „Tigers“ sind eher Schmusekätzchen

Von bz
Bietigheims Kapitänin Xenia Smits (links) geht im Angriff auch immer dahin, wo es wehtut. Foto: /Marco Wolf

Die SG BBM Bietigheim kann mit einem Sieg beim Bundesliga-Schlusslicht VfL Waiblingen die unter der Woche an den Thüringer HC verlorene Tabellenspitze zurückholen.

Als Dompteurinnen sind die Handballerinnen der SG BBM Bietigheim an diesem Samstag gefordert. Das Team von Trainer Markus Gaugisch fährt zu den „Tigers“ ins Remstal. Anpfiff in der Waiblinger Rundsporthalle ist um 18 Uhr (live bei sportdeutschland.tv).

Ihrem Kampfnamen wurden die Gastgeberinnen bisher allerdings in der Ersten Bundesliga nicht gerecht. Nur einmal entpuppten sie sich als gefährliche Raubkatzen. Ende 2022 gewann der VfL in Oldenburg. Alle anderen Partien hat Waiblingen verloren. Besonders bitter die beiden vergangenen Punktverluste: Durch die 26:27-Heimniederlage gegen Zwickau und das 24:28 in Neckarsulm, zwei Mitbewerbern im Kampf um den Klassenerhalt, haben die „Tigers“ als Schlusslicht bereits fünf Zähler Rückstand auf den Relegationsplatz.

An Torhüterin Celina Meißner liegt es nicht. Die 24-Jährige wird zu oft von ihrer Abwehr im Stich gelassen. Folge: Niemand kassiert mehr Gegentore als der VfL dessen Torfrauen im Schnitt 33-mal den Ball aus dem Netz holen mussten. Meißner erspart sich auch deshalb den Blick auf die Tabelle: „Wir schauen lieber von Spiel zu Spiel und teilen uns häufig sogar die Spiele in einzelne Abschnitte auf. Wenn wir in zehn Minuten ein Plus an guten Aktionen schaffen, dann ist das gut und hilft uns weiter. Wir brauchen diese kleinen Ziele, es wäre deprimierend, immer nur auf das Ergebnis zu gucken.“

Deprimiert war zuletzt auch die SG BBM Bietigheim. Das Aus in der Champions League war eine riesige Enttäuschung und wirkt noch nach. „Der Schmerz sitzt schon noch tief“, bestätigt Kapitänin Xenia Smits. „Aber wir denken positiv. Wir haben jetzt ein Ziel nicht geschafft. Aber wir haben mit der Meisterschaft und dem Pokal noch zwei weitere Ziele – und die wollen wir jetzt umso mehr erreichen. Der Wille ist groß und wir werden sicher nicht vom Gas gehen.“ Ein weiteres Ziel lässt sich schon mit einem Sieg an der Rems erreichen. Am Mittwoch ist der Thüringer HC (27:3 Punkte) durch einen 27:25-Sieg im vorgezogenen Spiel beim Buxtehuder SV in der Tabelle an der SG (26:0) vorbeigezogen. Der Derbysieg würde die Ellentälerinnen wieder an die Spitze bringen.

Ein direkter Wiederabstieg der Waiblingerinnen könnte die Idee einer Kooperation zwischen beiden Vereinen wieder aufblühen lassen. Vor Jahresfrist hatten die „Tigers“ und die SG schon mal darüber nachgedacht, um unter anderem den Jugendnationalspielerinnen Matilda Ehlert und Magdalena Probst ein Doppelspielrecht zu ermöglichen. Waiblingens Aufstieg verhinderte die Umsetzung. Ehlert und Probst wechselten, um mehr Spielpraxis zu bekommen, komplett nach Waiblingen. bzh

Kudlacz-Gloc bleibt bis zum Sommer 2024

In der sportlichen Vita
von Karolina Kudlacz-Gloc steht ein Europapokal, vier deutsche Meistertitel, sechs DHB-Pokalsiege und fünf Super-Cup-Gewinne stehen neben 197 Länderspielen und 983 Toren. Der Erfolgshunger der 38-Jährigen ist aber noch lange nicht erloschen. „Handball ist mein Herz und mein Herz gehört dem Handball für immer und ewig“, erklärt die Rekordnationalspielerin Polens. Deshalb verschwendet sie auch keinen Gedanken ans Aufhören, sondern hat ihren Vertrag beim Deutschen Meister SG BBM Bietigheim bis zum 30. Juni 2024 mit einer Option auf Verlängerung verlängert. „Ich bin glücklich, hier in Bietigheim weiterzumachen und um weitere Titel mit den Mädels und dem Trainerteam kämpfen zu können. Der Verein bedeutet mir sehr viel, das ist mehr als nur der Sport“, berichtet Kudlacz-Gloc, die seit 2017 das Trikot der SG trägt. Und Sportdirektor Gerit Winnen ergänzt: „Karo ist eine Vollbluthandballerin, absolute Leistungsträgerin mit enormer Erfahrung. Einfach überragend, sie weiter im Kader zu wissen.“ 

 
 
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