Wir sind sehr zufrieden, dass wir die beiden Punkte geholt haben.“ Trainer Jakob Vestergaard war nach dem 26:23 (14:8)-Sieg der SG BBM Bietigheim in der Ersten Bundesliga bei der HSG Blomberg-Lippe die Erleichterung durchaus anzumerken. Denn die Handballerinnen von Metter und Enz verspielten in Ostwestfalen-Lippe in der Schlussphase fast noch eine bis dahin souverän heruntergespielte Partie, in der die Bietigheimerinnen beim 24:15 in der 47. Minute bereits mit neun Treffern in Führung gelegen hatten. Doch nach einer Auszeit, direkt darauf genommen von HSG-Trainer Steffen Birkner, blieben die Ellentälerinnen mehr als sechs Minuten ohne Torerfolg, während die Gastgeberinnen mit einem 5:0-Lauf den Rückstand auf 20:24 verkürzten.
SG BBM Bietigheim Vestergaard-Team rettet sich über die Zeit
Die SG BBM Bietigheim tritt beim 26:23 bei der HSG Blomberg-Lippe konzentriert und fokussiert auf, aber nur gut 45 Minuten lang. In der Schlussphase verspielt der Deutsche Meister beinahe noch eine 24:15-Führung.
Sechsminütige Torflaute der SG
Nachdem Xenia Smits die SG-Flaute beendet und zum 25:20 getroffen hatte, verkürzten die Blombergerinnen zwar noch auf 22:25 (55.). Doch Vestergaard brachte seine Spielerinnen mit drei Auszeiten innerhalb der letzten zehn Minuten wieder in die Spur (51./56./58.), sodass die Bietigheimerinnen doch noch ihren Kopf aus der Schlinge zogen. „Blomberg hat eine Mannschaft, die nie aufgibt. Wenn wir dann die Fehler machen, bestraft die HSG das mit ihrem Tempospiel. Da hatten wir Glück, dass wir uns davor einen Puffer erarbeitet hatten“, berichtet Xenia Smits. Und HSG-Kreisläuferin Laura Rüffieux ergänzt: „Wir wollten nach der Niederlage beim Schlusslicht in Neckarsulm eine Reaktion zeigen – und das ist uns gelungen. Wir haben bis zuletzt alles gegeben, sind selbst nach minus neun wieder zurückgekommen. Deshalb ist es ärgerlich, dass es am Ende doch minus drei war.“
Die Bietigheimerinnen schienen sich den glücklichen 31:30-Erfolg aus der vergangenen Saison, als die SG erst kurz vor der Sirene den Siegtreffer erzielt hatte, ins Bewusstsein gerufen zu haben. Von Beginn an waren sie in der Sporthalle an der Ulmenallee voll konzentriert und fokussiert. Vor allem auch Dank Antje Döll, die die ersten drei Tore erzielte, setzten sich die Ellentälerinnen direkt auf 6:2 ab (10.). Auch, wenn die Blombergerinnen in der Folge besser in die Partie kamen, verwalteten die Gäste ihren Vorsprung bis in die Schlussphase der ersten Halbzeit und bauten sie dann sogar noch etwas auf 14:8 aus (30.).
Handballspielen eingestellt
Nach dem Seitenwechsel legten die Bietigheimerinnen jeweils vor, während die Gastgeberinnen nachzogen – bis zur 24:15-Führung der SG BBM in der 47. Minute. Doch dann stellten die Ellentälerinnen – vielleicht in der Zuversicht, den Sieg bereits unter Dach und Fach gebracht zu haben – praktisch das Handballspielen ein und leisteten sich etliche Unkonzentriertheiten. Pässe landeten im Nirgendwo. Würfe gingen neben das Tor oder wurden geblockt. Und auch der eine oder andere technische Fehler schlich sich ein.
„Das war überhaupt nicht einfach für meine Mannschaft“, analysiert Vestergaard nach der Begegnung. Und Birkner ergänzt: „Wenn man die 60 Minuten nimmt, hat uns SG-Torhüterinnen Gabriela Moreschi etwas den Schneid abgekauft. Sie hat 20 Bälle gehalten – nicht nur freie, sondern auch aus dem Rückraum. Aber es war ein couragierter Auftritt. Wir haben Bietigheim vor einige Probleme gestellt.“