Es war ein Punktgewinn, mit dem wohl kaum einer gerechnet hat. Mit 28:28 erarbeitete sich die SG BBM Bietigheim am Wochenende einen Zähler gegen den TSV Hannover-Burgdorf. Diese Leistung wollen sie auch jetzt gegen den SC DHfK Leipzig bestätigen. Gegen die Sachsen geht es an diesem Donnerstag um 19 Uhr in der heimischen Ege-Trans-Arena.
SG BBM Bietigheim Wiedersehen für Strosack und Ebner
Nach dem Punktgewinn gegen Hannover-Burgdorf stehen die Bietigheimer am Donnerstagabend vor der nächsten Aufgabe in der Bundesliga.
Dann soll es nach dem ersten Heimpunkt auch endlich mit dem ersten Sieg vor dem eigenen Publikum klappen. Besonders heiß auf die Partie ist Moritz Strosack. Der Rechtsaußen stand in der vergangenen Saison noch im Kader des kommenden Gegners, hat jedoch einen Großteil der Spiele in Leipzig nach einer Knieverletzung verpasst. Der 25-Jährige löste seinen Vertrag auf und schloss sich dem schwäbischen Aufsteiger an. Auch bei den Ellentälern war er zum Beginn der Spielzeit noch nach einer Meniskus-OP außer Gefecht gesetzt.
Strosack ist gut in Form
Inzwischen ist er wieder fit und steht bei 27 erzielten Toren und einer herausragenden Wurfquote von fast 85 Prozent, Bestwert bei der SG BBM. „Es läuft gerade super für mich“, freut sich der Flügelspieler, „ich will jetzt natürlich auch gegen Leipzig ein gutes Spiel machen und der Mannschaft helfen.“ Nach dem Punktgewinn gegen Hannover ist Strosack jetzt auch heiß auf die nächste Aufgabe: „Wir haben noch lange nicht genug“, sagte er am Samstag nach dem Unentschieden. „Das war ein sehr gutes Spiel von uns, das wir auch hätten gewinnen können. Jetzt wäre es das Optimale, wenn wir gegen Leipzig den ersten Heimsieg nachlegen könnten.“
Ebenfalls ein Wiedersehen wird es für Domenico Ebner. Zwischen 2016 und 2019 stand der italienische Nationalkeeper für die Schwaben zwischen den Pfosten, ehe es über Hannover nach Leipzig ging. Dort teilt er sich inzwischen die Torhüter-Position mit Kristian Sæverås. „Ich freue mich auf jeden Fall auf das Wiedersehen. Ich war immer mal wieder vor Ort, aber ich der Ege-Trans-Arena zu spielen, ist ein anderes Gefühl“, erzählt er.
In seiner Zeit im Ellental stieg der 30-Jährige 2018 mit dem Verein auf und bekam zum ersten Mal Bundesliga-Luft zu spüren, stieg am Ende der Saison allerdings direkt hoch emotional wieder ab. Noch heute hat er guten Kontakt mit den Kollegen von damals: „Es wird schön, viele alte Gesichter zu sehen. Egal ob das mit meinem ehemaligen Torwart-Trainer Hans-Ulrich Kämpf, Julius Emrich, den anderen alten Spielern, oder auch mit Geschäftsführer Bastian Spahlinger ist.“ Auch dank Nicole Roth, mit der er liiert ist, ist der gebürtige Freiburger immer mal wieder in der Region – Roth spielt seit dieser Saison bei den Handball-Bundesligistinnen der HB Ludwigsburg. „Ich habe daher noch guten Kontakt, mit dem ein oder anderen habe ich mich auch schon getroffen“, sagt Ebner.
Klasse für Klassenerhalt ist da
Doch für 60 Minuten ruhen am Donnerstagabend die Freundschaften, auch wenn es den Deutsch-Italiener freut, dass die SG aktuell so stark aufspielt: „Das ist schön zu sehen, aber in den zwei Spielen, in denen ich gegen sie spiele, will ich die Punkte nach Leipzig holen.“ Dass sein alter Klub zum dritten Mal in Folge nach dem Aufstieg direkt wieder absteigt, bezweifelt er: „Ich traue der SG den Klassenerhalt absolut zu. Sie haben einen guten Plan und mehr Struktur.“
An den Wechselgerüchten, die im Sommer rund um die Rückkehr des Keepers an die alte Wirkungsstätte kursierten, war wohl nichts dran. „Es gab nie konkreten Kontakt. Ich habe einen Vertrag über drei Jahre unterschrieben und das wissen soweit auch alle. Aber klar, es ist immer wieder Kontakt da, und da scherzt man immer wieder“, verrät Ebner.