Den Handballern der SG BBM Bietigheim wurde am zweiten Spieltag der Ersten Bundesliga von den Rhein-Neckar Löwen klar die Grenzen aufgezeigt. „Wir haben Lehrgeld bezahlt“, erklärt SG-Rückraumspieler Dominik Claus. Doch auch die Bietigheimer ließen nach der 25:33 (11:19)-Niederlage vor 3444 Zuschauern in der Ege-Trans-Arena die Köpfe nicht hängen. „Es ist noch eine riesig lange Strecke zu absolvieren, es sind noch weitere 32 Saisonspiele zu absolvieren“, bringt es SG-Trainer Iker Romero auf den Punkt. „Und wir stehen aktuell bei 2:2 Punkten.“
SG BBM Bietigheim „Wir haben Lehrgeld bezahlt“
Die SG BBM Bietigheim verschläft die Anfangsphase und liegt bei der 25:33-Niederlage in der Ersten Bundesliga gegen die Rhein-Neckar Löwen nach rund 15 Minuten mit 2:11 zurück.
Allerdings hat der Coach mit seinem Team auch viel aufzuarbeiten. „Wir werden am Montag das Spiel analysieren. Fehlwürfe passieren, wenn die Abwehr super steht. Das ist Handball. Aber wir haben zu viele Bälle hergeschenkt – 42 Stück“, analysiert Romero, der aber zuversichtlich ist, dass seine Mannschaft diese Fehler schon am Donnerstag beim ThSV Eisenach diese Fehler nicht mehr macht. Und SG-Rückraumspieler Claus ergänzt: „Wir hatten technische Fehler für drei Spiele.“
„Maximal schlecht“ gestartet
Die Bietigheimer starteten „maximal schlecht“ (Claus) in die Partie. Nach 13 Minuten lagen sie mit 1:7 zurück, nach 16 bereits mit 2:11. Dabei fing der DHB-Pokalsieger von 2023 schon früh an zu zaubern. Das schönste Tor des Abends erzielte Löwen-Linkshänder Ivan Martinovic nach einem Kempa-Zuspiel von Gustav Davidsson bereits zum 8:2. „Wir haben viel zu viel Respekt vor den Rhein-Neckar Löwen, auch wenn wir gewusst haben, dass wir gegen eine Topmannschaft mit ganz viel Qualität spielen“, moniert Romero. Sein rechter Rückraumspieler, Dominik Claus, schließt aber nicht aus, dass er uns seine Mannschaftskameraden nach dem Auftaktsieg beim 1. VfL Potsdam unbeabsichtigt auch etwas übermotiviert waren. „Wir waren in vielen Situationen einfach zu überhastet“, sagt der Linkshänder.
Die Rhein-Neckar Löwen waren aber auch von der ersten Sekunde an da. „Gegen vermeintliche Underdogs ist es oft schwierig, sich zu motivieren. Aber wir wussten, dass wir die Bietigheimer nicht unterschätzen dürfen und von Anfang an dagegenhalten müssen. Und das haben wir par excellence gemacht – vor allem in der ersten Viertelstunde“, erklärt Löwen-Nationalspieler Sebastian Heymann aus Heilbronn-Horkheim, der von seiner Familie und engen Freunden besonders unterstützt wurde.
Neben dem Fakt, dass Löwen-Torhüter David Späth von Anfang an im Spiel war – er musste sich oft aber auch gar nicht übermäßig anstrengen, um am Ende auf 21 Paraden zu kommen, davon zehn in der ersten Halbzeit -, hatten die Bietigheimer auch das Glück nicht auf ihrer Seite. Fünf Mal stand das Torgebälk den Gastgebern in Hälfte eins im Weg.
Löwen kontrollieren die Partie
Nach der Anfangsviertelstunde kamen allerdings auch die Gastgeber besser in die Partie, verkürzten beim 6:12 (22.), beim 10:15 (29.) oder beim 24:30 (56.) immer wieder auf fünf oder sechs Tore Rückstand. „Im Handball kann es schnell gehen, dass man einen Vorsprung verspielt. Deshalb haben wir unseren Stiefel, den wir uns vorgenommen haben, relativ gut gespielt“, berichtet Heymann. Und Claus ergänzt: „Wir haben alles gegeben. Aber der Sieg der Löwen war nie in Gefahr, sie hätten in der zweiten Halbzeit immer wieder noch einen Gang hochschalten können, wenn es notwendig geworden wäre.“
In der zweiten Halbzeit setzte vor allem Juri Knorr immer wieder Akzente, der aufgrund seiner Athletik von der SG-Defensive kaum einzufangen war und am Ende mit acht Treffern der erfolgreichste Torschütze der Partie aus dem Feld heraus war. Ihn übertraf nur Martinovic mit elf Toren, davon aber fünf Siebenmetern.