SG BBM Bietigheim „Wir können stolz auf unsere Leistung sein“

Von bzh
Nach Gabriela Moreschis Einwechslung setzte sich die SG BBM ab. Foto: SG BBM/Marco Wolf

Die SG BBM Bietigheim schnuppert bei der 32:34 (17:15)-Niederlage in der Champions League bei den Vipers Kristiansand bis zum Ende an einem Punktgewinn.

Der SG BBM Bietigheim ist es auch bei den Vipers Kristiansand nicht gelungen, den Negativlauf in der Champions League zu stoppen. Das 32:34 (17:15) war bereits das sechste Spiel in der Königsklasse ohne doppelten Punktgewinn. Dennoch ist Markus Gaugisch zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft – anders als zuletzt in Ljubljana. „Beide Teams zeigten alle Facetten, die wir an unserem Sport lieben. Wir sind traurig, dass wir verloren haben, aber können stolz auf unsere Leistung sein“, erklärt der SG-Trainer. Auch sein Gegenüber, Ole Gustav Gjekstad, zollt den Ellentälerinnen seinen Respekt: „In den beiden Partien gegen Bietigheim wurden wir sowohl im Angriff als auch in der Verteidigung bis zum Äußersten gefordert.“

Die beste Abwehr der Vorrundengruppe A hatte große Probleme mit den Bietigheimerinnen. Die Gäste zogen im Aquarama Kristiansand geschickt einen Siebenmeter nach dem anderen, weil die Vipers immer wieder einen Schritt zu spät kamen, sodass die Abwehr im Kreis stand oder die Norwegerinnen die SG-Spielerinnen nur durchs Ziehen am Trikot an einem Abschluss hinderten. Und von der Linie zeigten sich die Bietigheimerinnen treffsicher. Julia Maidhof verwandelte zunächst fünf Siebenmeter in Folge, ehe Sofie Börjesson einen hielt. Im Anschluss machte Kim Naidzinavicius mit sechs verwandelten Strafwürfen in Folge da weiter, wo Maidhof aufgehört hatte.

Genauso effektiv wie die Gäste waren allerdings auch die Vipers in der Offensive. Erst mit der Einwechslung von Gabriela Moreschi, die bei 8:9-Rückstand der SG für Melinda Szikora kam (16.) und sich mit zwei Paraden gleich prächtig einführte, bekamen die Bietigheimerinnen mehr Zugriff auf die Vipers. Die SG setzte sich auf 13:10 (23.) ab. Wenig später führte sie sogar mit 15:11 (25.).

Den 15:17-Pausenrückstand egalisierten die Gastgeberinnen mit schnellen zwei Treffern. Die Bietigheimerinnen schienen von der Rolle. Immer wieder nahmen sie unvorbereitete Würfe aus sieben bis neun Metern. „Zieht auf die Durchbruchsituationen. Das hat uns stark gemacht“, fordert Gaugisch in einer Auszeit. Die Worte fruchteten.

Doch, als sich die Bietigheimerinnen nach einem Pfiff der Schiedsrichter noch wunderten und die Vipers schnell schalteten, geriet die SG mit zwei Toren in Rückstand – 23:25 (44.). Diesem liefen sie bis zum Ende hinterher – auch weil sie Anna Vyakhireva nicht in den Griff bekamen, die mit neun Treffer erzielte. Und als Naidzinavicius 21 Sekunden vor dem Ende mit ihrem siebten Siebenmeter an Torfrau Katrine Lunde scheiterte, zerplatzten alle Hoffnungen der SG auf einen Punktgewinn.  Michael Nachreiner

Anreise-Odyssee

Bietigheims Anreise
nach Kristiansand verlief anders als erwartet. Die Mannschaft saß bereits im Flieger von Hamburg nach Amsterdam als der Kapitän durchsagte, dass in der niederländischen Hauptstadt Sturm sei und die Maschine deswegen dort keine Landeerlaubnis und daher in Hamburg auch keine Starterlaubnis bekäme. Mit mehreren Stunden Verspätung ging es dann in Richtung Flughafen Schiphol. Dort war die Anschlussmaschine nach Kristiansand aber bereits gestartet. Es musste umgebucht werden. Es gab aber zum einen keinen Direktflug mehr nach Kristiansand und zum anderen bei den Flügen in andere norwegische Städte keinen Platz für den ganzen 19-köpfigen SG-Tross. Daher musste sich die Mannschaft aufteilen. Eine Gruppe flog von Amsterdam in das 300 Kilometer nördlich von Kristiansand gelegene Bergen, von dort 500 Kilometer nach Oslo und dann weiter nach Kristiansand. Die zweite Gruppe machte noch mehr Strecke. Zunächst ging es von Amsterdam rund 1700 Kilometer in den Norden nach Trondheim, von dort 500 Kilometer in den Süden nach Oslo und dann weiter ins 250 Kilometer südwestlich gelegene Kristiansand, wo sich das Team am Donnerstagabend nach einem aufregenden Tag mit mehreren Stunden Verspätung wieder traf. Felix Bauer, der unterwegs alle Hände voll zu tun hatte, um die Mannschaft und das Gepäck trotz der Probleme an Ort und Stelle zu bringen, lobte das Team: „Das war eine ungeplante Teambildungsmaßnahme. Die Mädels haben das überragend gemacht“, erklärt der der Athletiktrainer und Teammanager der SG.

 
 
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