SG BBM Bietigheim Xenia Smits drückt Spiel den Stempel auf

Von Michael Nachreiner
Bietigheims Xenia Smits (Mitte) ist auch von mehreren Neckarsulmerinnen nicht zu stoppen. Foto: /Marco Wolf

Rückraumspielerin der SG BBM gibt Bietigheim den entscheidenden Impuls zum 38:23-Sieg bei der Sport-Union Neckarsulm.

Die SG BBM Bietigheim hat das dritte baden-württembergische Bundesliga-Derby innerhalb von einer Woche für sich entschieden. Nach den Siegen beim VfL Waiblingen und gegen die TuS Metzingen gewann das Team von Trainer Markus Gaugisch auch bei der Sport-Union Neckarsulm. Am Samstagabend stand nach den 60 Minuten ein 38:23 (19:11)-Erfolg für die Bietigheimerinnen in der Ballei auf der Anzeigetafel. „Wenn ein Ergebnis so zustande kommt, bin ich zufrieden. Wir haben unheimlich wenige technische Fehler gemacht“, erklärt Gaugisch.

Anders als zuletzt gegen die Kellerkinder Zwickau und Waiblingen waren die Bietigheimerinnen von der ersten Sekunde an voll konzentriert. „So wie wir reinkommen, sage ich, so kommen wir auch raus“, berichtet der SG-Trainer. „Aber die Enttäuschung der fehlenden Champions League schüttelt man nicht so einfach ab. Man merkt, dass das Ziel, dort viele Spiele zu machen, geplatzt ist. Vor diesem Hintergrund war das heute eine sehr ambitionierte Einstellung.“

Dennoch hielten die Neckarsulmerinnen zu Beginn noch mit. In der Abwehr stellten sie die Bietigheimerinnen fast mit einer 3-3-Abwehr vor die eine oder andere Herausforderung. „Nach dem Auftakt hochzugehen mit drei Leuten finde ich super, und es hilft, die vielfältige Spielweise zu verbessern“, lobt Gaugisch den Gastgeber.

Gautschi reißt Lücken

Und im Angriff riss vor allem die Ex-Bietigheimerin Daphne Gautschi immer wieder Lücken. Durch ihre Sprunggewalt strahlte sie auch rund um neun Meter immer Gefahr aus, wodurch sie ein ums andere Mal mehr als eine Abwehrspielerin auf sich zog. Vor allem Nina Engel profitierte davon, die mit sieben Treffern die erfolgreichste SUN-Werferin war. „Sobald bei den Neckarsulmerinnen ein paar Körner fehlten und deren Stress anfängt, reicht es halt gegen uns nicht mehr“, erklärt Gaugisch.

Auch dass SUN-Trainer Mart Aalderink nach seiner ersten Auszeit (12.) immer wieder seine Torfrau Sarah Wachter für eine zweite Kreisläuferin zog, sodass die Gastgeberinnen bei Ballbesitz in Überzahl waren, hatten die Bietigheimerinnen schnell im Griff. Dennoch verflachte die Partie etwas, weil beide Teams einige Würfe liegen ließen.

Erst mit der Einwechslung von Xenia Smits kam wieder neuer Schwung ins Spiel der Gäste. Die SG-Kapitänin schien in der Defensive überall zu finden zu sein und forcierte ein ums andere Mal Ballverluste der Neckarsulmerinnen. Dies nutzten die Bietigheimerinnen mit einem 7:0-Lauf, um sich von 11:9 (20.) auf 18:9 (26.) abzusetzen.

Nach dem Seitenwechsel machte die SG dort weiter, wo sie vor der Pause aufgehört hatte. Angeführt von Xenia Smits mit vier ihrer insgesamt sieben Treffern zogen die Bietigheimerinnen innerhalb kurzer Zeit auf 26:12 (37.) und 28:14 (41.) davon. Der Rest war nur noch Schaulaufen.

Anderthalbwöchige Pause

Mit dem 16. Sieg im 16. Bundesliga-Spiel verabschiedete sich die SG BBM weiterhin als souveräner Spitzenreiter in eine rund anderthalbwöchige Nationalmannschaftspause mit den beiden Länderspielen der deutschen Auswahl am Freitag in Ludwigsburg gegen Ungarn und am Sonntag in Heidelberg gegen Polen. „Wir wollen da weiterarbeiten, wo wir bei der Europameisterschaft aufgehört haben, und den nächsten Schritt gehen“, erklärt Gaugisch.

Die in Bietigheim-Bissingen verbleibenden Kim Naidzinavicius, Annika Meyer und Karolina Kudlacz-Gloc werden, erzählt Gaugisch, in dieser Woche viel im athletischen Bereich mit Co-Trainer Frederik Griesbach arbeiten – und dann wie die Nationalspielerinnen ein paar Tage frei bekommen.  Michael Nachreiner

 
 
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