SG BBM erwartet Buchholz-Rosengarten Markus Gaugisch: Ich will kein Spiel mehr verlieren

Von bzh
Der Bietigheimer Trainer Markus Gaugisch, der am Dienstag 47 Jahre alt wurde, nimmt sein Team in die Pflicht. ⇥ Foto: Marco Wolf

Der Trainer der SG BBM setzt die Messlatte für den Endspurt hoch. Am Samstag kommt Buchholz.

Nach dreiwöchiger Corona- und Länderspielpause beginnt für die Handballerinnen der SG BBM Bietigheim an diesem Samstag der Saisonendspurt. Um 19 Uhr gastieren die abstiegsbedrohten Handball-Luchse aus Buchholz-Rosengarten in der Viadukthalle.

Neun Spiele in 29 Tagen liegen vor der SG. „Hoffentlich neun“, sagt Markus Gaugisch, der dabei an das Olymp Final Four am 15. und 16. Mai denkt. „Wenn wir im Halbfinale gegen Metzingen ausscheiden, wären es nur acht Spiele“, präzisiert der SG-Trainer. „Aber wir wollen ins Endspiel und erstmals den Pokal gewinnen.“ Auch in der Bundesliga zählt für ihn nur der Erfolg: „Ich will kein Spiel mehr verlieren.“

Los geht es nun gegen Buchholz-Rosengarten. „Ein unangenehmer Gegner“, wie Gaugisch seit dem Hinspiel weiß. In der ersten Halbzeit lag die SG BBM beim Aufsteiger mit bis zu drei Toren zurück, auch nach 40 Minuten führte das Team aus der Lüneburger Heide. Im Endspurt gewann Bietigheim 30:23.

Die Luchse (12:40 Punkte) kämpfen mit Göppingen (13:39) um den Relegationsplatz 13. Gaugisch erwartet „einen Gegner, der nichts zu verlieren hat, voll drauf geht, die Zähne fletscht und maximal Gas gibt.“ Einen Vorteil haben die Gäste. „Wir kommen aus der Quarantäne. Die Luchse konnten sich praktisch drei Wochen lang auf das Spiel vorbereiten“, warnt „Gaugi“.

„An meinem Geburtstag sind wahrscheinlich alle Spielerinnen wieder zurück“, hatte der SG-Coach Anfang April gehofft, als mehrere Akteurinnen erkrankt waren und fast sein ganzes Team in Quarantäne musste. Das Timing passt. Am Dienstag feierte der Gymnasiallehrer seinen 47., am Donnerstag konnte er fast die gesamte Mannschaft um sich versammeln. In der Trainingssteuerung ist aber Fingerspitzengefühl gefragt. „Der Leistungszustand ist komplett unterschiedlich. Wir haben Spielerinnen wie Trine Østergaard, die weder krank noch im Länderspieleinsatz waren und durchgehend trainieren konnten, aber auch andere, die erst am Mittwoch das Okay der Ärzte bekamen. Das ist eine schwierige Situation, in der wir die Belastung der einzelnen Spielerinnen sehr genau abwägen müssen.“

Kudlacz-Gloc’ WM-Traum platzt

Mit Ausnahme der weiter nicht einsatzfähigen Kim Braun und Emily Sando sowie der schwangeren Stine Jørgensen sollen gegen Buchholz-Rosengarten alle SG-Spielerinnen mitmischen. Dazu zählen auch die in der WM-Qualifikation aktiven Xenia Smits, Luisa Schulze und Karolin Kudlacz-Gloc. Während die beiden Deutschen gegen Portugal das Ticket für das Turnier 2021 in Spanien lösten, musste „Karo“ ihren WM-Traum mit Tränen in den Augen beenden. Mit sechs Treffern war sie Polens erfolgreichste Werferin gegen Österreich, konnte aber die 26:29-Niederlage im entscheidenden Duell nicht verhindern.

In den letzten Monaten häuften sich nach internationalen Einsätzen die Corona-Infektionen in der Bundesliga. Als Vorsichtsmaßnahme wurden nach der WM-Qualifikation auf Wunsch der Vereine an diesem Wochenende die Spiele zwischen Thüringen und Neckarsulm sowie Göppingen und Leverkusen abgesetzt. Damit einher ging die Diskussion, die Saison zu verlängern, um mehr Zeit für Nachholspiele zu haben. Gaugisch hält nichts davon, über den 22. Mai hinaus zu spielen: „Alles was hinten raus angehängt wird, fehlt bei der Regeneration auf die kommende Runde. Genau die wird aber nach dieser ungewöhnlichen Saison dringend benötigt. Nicht zu vergessen ist, dass auch Olympische Spiele anstehen. Spielerinnen, die dort teilnehmen, haben praktisch gar keine sinnvolle Pause.“

 
 
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