SG BBM tritt im DHB-Pokal bei Empor Rostock an Pflichtspiel-Premiere an der Ostsee

Von Bernhard Gaus
Paco Barthe führt die Zweitliga-Mannschaft der SG BBM Bietigheim in dieser Saison als Kapitän an. Der Rückraumspieler hat das Amt von Jan Asmuth übernommen. ⇥ Foto: Marco Wolf

Die SG BBM Bietigheim tritt am Samstag beim Zweitliga-Aufsteiger HC Empor Rostock zur ersten Runde des DHB-Pokals an. Paco Barthe führt das Team als neuer Kapitän aufs Feld.

Die Auslosung der ersten DHB-Pokal-Runde hat Mitte Juli bei den Verantwortlichen der SG BBM Bietigheim sicher keine Jubelstürme ausgelöst. Die attraktiven Erstligisten steigen erst im zweiten Durchgang in den Wettbewerb ein. Und statt sich möglichen Lokalderbys gegen Drittligisten in Oppenweiler oder Pforzheim stellen zu können, geht es für die Bietigheimer Handballer gleich auf große Fahrt an die Ostsee. Dort wartet am Samstag (16.30 Uhr/Live auf Sportdeutschland) mit Aufsteiger Empor Rostock ein künftiger Zweitliga-Konkurrent. „Das ist zum Auftakt sicher nicht so günstig, aber es liegt nicht in unseren Händen“, nimmt der neue SG-Trainer Iker Romero die Situation gelassen. „Für uns ist es das erste offizielle Spiel“, ordnet der Spanier den Stellenwert der Partie ein.

Entsprechend konzentriert soll die Aufgabe angegangen werden. Bis es am 11. September in der Viadukthalle gegen den ThSV Eisenach erstmals um Ligapunkte geht, sollten schließlich jegliche Reisestrapazen wieder aus den Knochen sein. Zudem ist die Partie ein guter Testlauf für die Liga – schon am vierten Spieltag muss sich die SG BBM Anfang Oktober erneut auf die längste Auswärtsfahrt der Saison machen. Bereits am Freitag startet die Anreise mit einem Zwischenstopp in Potsdam, wo eine abschließende Trainingseinheit angesetzt ist. In Brandenburgs Hauptstadt könnte Robin Haller um die Ecke schauen. Der 35-jährige frühere Bietigheimer Publikumsliebling hat zur neuen Saison beim Drittligisten angeheuert.

„Momentan haben wir noch kein Gefühl für die Konkurrenz. Es ist sicher gut, alle Mannschaften in der Zweiten Liga ernst zu nehmen“, sagt Romero. Über die Vorbereitungsphase seines Teams äußert sich der 41-jährige frühere spanische Weltklasse-Handballer positiv: „Wir sind noch in einer Phase, in der wir schauen, was wir verbessern müssen und was wir anders machen können. Aber ich bin sehr zufrieden mit den Jungs.“

Neben den beiden verletzten Patrick Rentschler und Jonas Link wird auch Rechtsaußen Mario Urban die Reise an die Ostsee nicht mitmachen können. Der 23-jährige Linkshänder verpasst nach einem im Training zugezogenen Nasenbruch den Saisonauftakt.

Auf den Ausfall der beiden routinierten Leistungsträger hatte Coach Romero schon in der Vorbereitung reagieren können. Im Test gegen Ligakonkurrent Rimpar (20:19) tauchten zeitweise abwechselnd Dominik Claus oder Tim Dahlhaus auf der rechten Außenposition als Entlastung für Christian Schäfer auf. „Wir müssen uns auf das konzentrieren, was wir kontrollieren können“, gibt sich der Spanier zur Personalsituation pragmatisch. Am Samstag wird Paco Barthe, den Romero zu seinem neuen verlängerten Arm auf dem Spielfeld ernannt hat, die Mannschaft als neuer Kapitän aufs Feld führen.

Potsdam hat das Nachsehen

Empor Rostock nahm in der coronabedingt früh abgebrochenen Saison der 3. Liga den Expressfahrstuhl ins Unterhaus, aus dem sich die Ostseestädter 2017 verabschiedet hatten. In der Qualifikationsrunde setzte sich das vom 37-jährigen Till Wiechers trainierte Team unter den 14 aufstiegswilligen Mannschaften durch, besiegte im entscheidenden Durchgang den VfL Potsdam, nachdem in der Vorschlussrunde der VfL Pfullingen ausgeschaltet worden war.

Nach dem Aufstieg mussten sich die Mecklenburger vor allem am Kreis neu orientieren. Christian Wilhelm (Dormagen) ersetzt seinen älteren Bruder und Abwehrchef Stefan Wilhelm. Mit Jonas Thümmler (Elbflorenz) kommt weitere Zweitliga-Erfahrung ins Team. Die haben auch Marc Pechstein im linken Rückraum und Torsteher Robert Wetzel bei ihren Stationen in Dresden und Aue sammeln können. Bester Werfer in der Aufstiegsrunde war Rechtsaußen Janos Steidtmann.

 
 
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