SG BBM unterliegt dem TuS N-Lübbecke Ankersens Heimdebüt misslingt

Von Sebastian Klaus
Nach seinem Gala-Auftritt im Hinspiel hatte sich die Hintermannschaft des TuS N-Lübbecke um Leos Petrovsky diesmal gut auf SG-Kreisläufer Jonathan Fischer eingestellt.⇥ Foto: Marco Wolf

Nach dem überraschenden Remis vor wenigen Tagen beim TuS N-Lübbecke verliert die SG BBM Bietigheim das Rückspiel gegen das Topteam aus Ostwestfalen mit 24:29.

Gegen einen abgebrühten TuS N-Lübbecke verlor der Zweitligist SG BBM Bietigheim am Samstagabend in der heimsichen Halle am Viadukt mit 24:29. Nach dem überraschenden Punktgewinn vor wenigen Tagen in Ostwestfalen war es die erste Niederlage für Interimscoach Brian Ankersen.

Zehn Minuten lang konnten die Hausherren, bei denen Neu-Trainer Brian Ankersen etwas überraschend Linksaußen Martin Marcec und Rückraum-Talent Nikola Vlahovic in die Startformation beordert hatte und der mit dem siebten Feldspieler begann, gegen den Favoriten aus Ostwestfalen mithalten. Dabei hätte die Spielgemeinschaft auch führen können, doch Nettelstedt angelte sich einige Abpraller und verwertete diese – ein Umstand, der den sicheren SG-Keeper Aron Edvardsson gut hörbar zur Weißglut trieb.

Auf der anderen Seite hatte die Ankersen-Sieben mit gleich drei Latten- oder Pfostentreffern in der ersten Viertelstunde ordentlich Pech. Doch mit einem 5:0-Lauf zogen die Gäste in der 18. Minute auf 11:5 davon. Vor allem ihrem Champions-League-Sieger im Tor, Aljosa Rezar, der in den ersten zehn Minuten überhaupt kein Faktor gewesen war, hatte es Lübbecke zu verdanken, dass Bietigheim seine Durchschlagskraft im Angriff verlor.

Und es sollte noch bitterer kommen für die SG, als Patrick Rentschler nach einem Foul an Florian Baumgärtner die Rote Karte sah. Der SG-Kreisläufer hatte den 2,06-Meter-Hünen beim Sprungwurf in der Luft geschoben, woraufhin der Rückraum-Shooter unglücklich gefallen war. Doch dann sollte sich die Hereinnahme von Kapitän Jan Asmuth kurz vor der Hinausstellung von Rentschler auszahlen. Der emotionale Linksaußen peitschte seine Mitspieler in der Defensive an, und die Bietigheimer Abwehr stand auf einmal sattelfest. Nach einem Gegenstoß-Treffer von Christian Schäfer war die SG BBM nach 24 Spielminuten plötzlich wieder auf drei Tore dran (10:13). Die Aufholjagd der Hausherren  ging auch im Angriff nicht spurlos an den Gästen vorbei. Der Tabellendritte wurde hektischer, nahm sich auch unvorbereitete Abschlüsse und erlebte gewissermaßen noch einmal live mit, was dem Team bereits am Mittwoch im zweiten Durchgang in eigener Halle  widerfahren war. Doch da die Gäste im Rückzugsverhalten wie ein Topteam agierten und der SG nur wenig „leichte“ Tore ermöglichten, ging der TuS beim 15:11 mit einem ordentlichen Vorsprung in die Pause.

Claus dreht mächtig auf

War es vor dem Wechsel noch Jonas Link, der im Angriff für Betrieb und Tore gesorgt hatte, drehte nach dem Seitenwechsel Dominik Claus ordentlich auf. Doch da auf der Gegenseite Lübbeckes Toptorjäger Tom Skroblien neunmal einnetzte und der bereits im Hinspiel sehr sichere TuS-Kapitän Peter Strosack alle seine sechs Würfe verwandelte, konnte die SG BBM in den zweiten 30 Minuten den Abstand nie weiter verkürzen als auf drei Tore. Zwischendurch hatte Nettelstedt sogar schon mit sieben Treffern in Führung gelegen. Als Strosack zwei Minuten vor dem Ende der Partie in Überzahl das 27:22 für die Gäste erzielte, war der Sieg der Ostwestfalen endgültig in trockenen Tüchern. Am Ende stand ein souveräner 29:24-Auswärtserfolg für den TuS.

Bietigheims Abwehrchef Paco Barthe analysierte die Partie nach dem Spiel so: „Wir hatten auch im Hinspiel am Mittwoch nicht so gut gespielt, aber da hatten wir das Glück auf unserer Seite. Das hat heute gefehlt.“ Doch der Franzose sah auch die mangelnde Chancenverwertung als Grund für die Niederlage: „Wir haben viel zu viel verworfen. Wenn wir die freien Würfe reinmachen, hätten wir eine gute Chance gehabt, bis zum Ende dabei zu sein.“

 
 
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