SG BBM verliert auch in Emsdetten Keine Punkte nach der Quarantäne

Von Andreas Eberle
Der siebenfache Torschütze Paco Barthe war ein Bietigheimer Lichtblick. Foto: Marco Wolf

Die SG BBM Bietigheim belegt nach dem 23:28 beim TV Emsdetten den letzten Platz der Zweitliga-Tabelle.

Die Quarantäne ist den Zweitliga-Handballern der SG BBM Bietigheim gar nicht gut bekommen. Am Samstagabend unterlagen sie auch im zweiten Duell nach der Zwangspause beim TV Emsdetten mit 23:28. Bereits am Mittwoch hatten sich die Schwaben gegen Großwallstadt mit 17:28 geschlagen geben müssen. Somit haben die Bietigheimer nun vier ihrer bisher erst fünf Partien verloren und belegen mit 2:8 Zählern den 19. und letzten Platz. Auch wenn das Tabellenbild mit Blick auf die vielen Nachholspiele noch schief ist, führt an einer Erkenntnis kein Weg vorbei: Wie schon in der vergangenen Runde ist der Saisonstart für die als Aufstiegskandidat gehandelte SG BBM in die Hose gegangen. „Wir befinden uns momentan in einer schwierigen Situation. Das Coronavirus hat uns brutal erwischt, aber ich hoffe, dass wir nun damit durch sind“, sagte Trainer Hannes Jon Jonsson.

Dass die Mechanismen noch nicht griffen und der Spielfluss sowie die Leichtigkeit im Angriff fehlten, war nach zwei Quarantänen kurz hintereinander keine Überraschung. Erneut schmerzlich vermisst wurden Top-Torjäger Christian Schäfer und Rückraumspieler Dominik Claus, die nach ihrer Erkrankung noch nicht wieder im Kader waren. Jonas Link feierte zwar ein Comeback, konnte bei seinem Kurzeinsatz aber auch noch keine Akzente setzen. Allein diese drei Handballer hatten in den ersten zwei Begegnungen fast zwei Drittel der SG-Treffer erzielt. Auch der wurfgewaltige Tim Dahlhaus ist nach seiner Schulterverletzung noch längst nicht wieder der Alte. „Wir haben gerade große Probleme, Tore zu schießen“, analysierte Jonsson und sehnt die Rückkehr von Schäfer und Claus herbei.

Wesentlich eingespielter war der Gastgeber aus Emsdetten, der bis Samstag schon neun Punktspiele absolviert hatte –  wenn auch mit bescheidenem Erfolg: Nur ein Sieg und ein Remis waren bis Samstag die Ausbeute des TVE gewesen. Speziell drei Profis der Westfalen trumpften gegen Bietigheim groß auf: Maurice Paske zeigte eine starke Leistung im Tor, wobei es die SG BBM ihm mit ihren Abschlüssen oft auch leicht machte, Rechtsaußen Tomas Urban avancierte mit acht Treffern zum besten Vollstrecker auf dem Feld, und Marcel Schliedermann, der 2013 mit Hamburg die Champions League gewonnen hat, führte gekonnt Regie – bis ihn Gästekapitän Jan Asmuth Mitte der zweiten Hälfte in Manndeckung nahm und neutralisierte.

Bei Bietigheim war der siebenfache Torschütze Paco Barthe ein Lichtblick. Auch den forschen Auftritt der Youngsters Nikola Vlahovic, Max Öhler und Mario Urban, die aufgrund der Ausfälle derzeit viel Einsatzzeit erhalten, führte Coach Jonsson auf seiner Plus-Liste auf: „Die Erfahrung, die die Jungs jetzt sammeln, kann sich noch als wertvoll erweisen.“

SG verliert früh den Rhythmus

Die Anfangsphase hatte noch seinem Team gehört. In der zehnten Minute lag die Spielgemeinschaft mit 4:2 vorne, ehe recht früh der Faden riss. Nach Barthes Anschlusstor zum 11:13 per Siebenmeter (32.) schien für die Gäste noch alles drin. Doch dann enteilte wieder Emsdetten, das mehrfach gar mit sieben Treffern führte. Um wirklich eine Siegchance zu haben, fehlten der ersatzgeschwächten SG die Mittel. Wie schon in der zweiten Hälfte gegen Großwallstadt stand auch die Abwehr nicht mehr kompakt genug. Selbst Keeper Aron Rafn Edvardsson bot eine für seine Verhältnisse nur mäßige Leistung.

Dabei wurde die Partie von beiden Seiten intensiv geführt, wie auch die jeweils sieben Zeitstrafen zeigten. Obendrein sahen die TVE-Akteure Maximilian Nowatzki und Jan Mojzis nach der dritten Hinausstellung sowie einem groben Foul an Vlahovic die Rote Karte. „Meine Mannschaft hat bis zur letzten Sekunde gekämpft“, bemerkte Jonsson fast schon trotzig. Aber das allein reicht eben nicht, um in der Liga Erfolg zu haben.

 
 
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