Die tolle Serie des SGV Freiberg mit sieben Spielen ohne Niederlage und sechs Siegen in der Fußball-Regionalliga endete auf dem Bieberer Berg in Offenbach. Die zuletzt so enttäuschenden und hart kritisierten Kickers wurden ihrer Favoritenrolle auf die Meisterschaft gerecht und gewannen hochverdient mit 2:0. „Wir waren in allen Belangen chancenlos und unterlegen“, meinte SGV-Coach Roland Seitz.
SGV Freiberg Auf dem Bieberer Berg reißt die Erfolgsserie
Der SGV Freiberg verliert nach sechs Siegen und einem Unentschieden bei den Kickers Offenbach mit 0:2 (0:1). Dabei hatten die Gäste keine gefährliche Offensivaktion.
Ärger um „Knabenchor“-Label
„Der OFC ist ein großer Klub mit einem tollen Stadion. Aber es ist ein bisschen respektlos, so etwas auf der Homepage zu veröffentlichen. Wir haben immer noch fünf Punkte mehr als Offenbach“, sprach Seitz eine Spielankündigung der Kickers auf der Homepage an, auf der die Freiberger als „Knabenchor“ bezeichnet wurden. Die Kickers-Verantwortlichen entschuldigten sich umgehend für eine „offensive Marketingaktion“. Auch Kickers-Trainer Christian Neidhart hatte eine Meinung zu dem Ärgernis: „So etwas gehört sich nicht.“ Zum Spiel sagte er: „Das war Offenbach, wie wir es sehen wollen. Fragt sich nur, warum nicht immer so. Es war eine Topleistung.“
Beim SGV ersetzte Iosif Maroudis den nach fünf Gelben Karten gesperrten Ruben Reisig, zudem kam Felix Heim für Joel Gerezgiher in die Startelf. Bei den Offenbachern herrschte nach der 0:1-Niederlage in Walldorf Krisenstimmung. Sportdirektor Christian Hock hatte dem Team „Komplettversagen“ vorgeworfen und ihm die Profi-Tauglichkeit abgesprochen. Das Team widerlegte Hock mit einer kämpferischen und leidenschaftlichen Leistung sowie Offensivdrang von der ersten bis zur letzten Minute. Die OFC-Fans unterstützten ihre auch sehr aggressiv auftretende Mannschaft stimmgewaltig und sorgten für eine tolle Atmosphäre.
Eine Stimmungsexplosion auf den Tribünen entlud sich bei der Führung der Kickers. Nach einem Zuspiel von Kristijan Arh Cesen traf Jan Urbich zunächst die Torlatte, OFC-Kapitän Ronny Marcos köpfte den Abpraller in die Maschen (38.). In der 14. Minute hatten der Offenbacher Star-Einkauf Dimitrij Nazarov und Mike Feigenspan nach einem Zuspiel von Urbich verstolpert, ehe Eric Gründemann klären konnte. Der SGV-Keeper war auch zur Stelle, um eine tückische Flanke von Arh Cesen aus dem Torwinkel zu kratzen (45.). Die Gastgeber hatten viel Druck aufgebaut und die zu schüchtern auftretenden Freiberger in die Defensive gezwungen.
OFC erhöht nach der Pause Druck
Offensivaktionen waren beim SGV in Halbzeit eins selten, es fehlte auch die Präzision im Passspiel. Die Kickers erhöhten in der zweiten Halbzeit noch den Druck, setzten Freiberg im Strafraum fest, erhöhten das Eckballverhältnis auf 11:2 – und in der 67. Minute auch das Ergebnis. Erneut war Arh Cesen mit einer Flanke Vorbereiter. Nazarov hatte sich freigelaufen und lenkte den Ball mit der Fußspitze ins Tor. Kurz zuvor noch hatte SGV-Schlussmann Gründemann das 0:2 bei einem Schuss von Keanu Staude verhindert.
Die Freiberger blieben bei ihren Angriffen harmlos und verzeichneten in 94 Minuten keine torgefährliche Aktion. Auch die Einwechslungen der Offensivkräfte Emir Kuhinja und Mohamed Sankoh griffen diesmal anders als beim Sieg gegen den FC 08 Homburg nicht.