SGV Freiberg „Bei uns herrscht eine Riesenfreude, wir bleiben aber bescheiden“

Von cp
David Pisot führt den SGV Freiberg zusammen mit Kapitän Marco Kehl-Gomez. Foto: Pressefoto Baumann/Rahn

Der erfahrene Profi David Pisot spricht vor dem Topspiel gegen die Stuttgarter Kickers über die Erfolgsserie des Regionalligisten SGV Freiberg und zieht einen Vergleich mit der Spvgg Unterhaching, mit der er in der Vorsaison in die Dritte Liga aufgestiegen ist.

Der Königstransfer des SGV Freiberg beim großen personellen Umbruch nach der Premierensaison in der Fußball-Regionalliga Südwest im Sommer hat die Erwartungen voll erfüllt. Der 36-jährige David Pisot absolvierte bislang alle 15 Saisonspiele für die Wasen-Elf. Er führt zusammen mit Kapitän Marco Kehl-Gomez die Mannschaft und glänzt als umsichtiger Abwehrchef mit seiner Ruhe, Übersicht sowie Ballsicherheit und ist zudem mit seiner Kopfballstärke auch bei eigenen Standards im gegnerischen Strafraum gefährlich.

In Winnenden heimisch

In der vergangenen Saison wurde der gebürtige Karlsruher, der nach zahlreichen Profi-Stationen in Winnenden heimisch geworden ist, mit der Spvgg Unterhaching in der Regionalliga Bayern Meister und schaffte den Aufstieg in die Dritte Liga. Als Kapitän führte Pisot den Karlsruher SC am Ende der Saison 2018/2019 in die Zweite Liga, war in allen Saisonspielen im Einsatz (siehe Info). Vor dem Spitzenspiel am Samstag (14 Uhr) gegen den punktgleichen Tabellenführer Stuttgarter Kickers geht Pisot im Gespräch mit der BZ auf allerlei Themen rund um den SGV Freiberg und die Spitzenposition in der Tabelle ein. „Ich komme ja aus der Region, kenne mich hier gut aus und habe mich schnell eingelebt. Es macht Spaß, und mir gefällt es sehr gut“, berichtet er.

Das eine Erfolgsrezept für den Lauf des SGV nach nur einem Punkt aus drei Ligaspielen und frühem Pokal-Aus in Backnang gebe es nicht, so der Defensivspieler. „Wir bleiben tatsächlich sehr bescheiden und bodenständig und freuen uns, dass es so gut läuft. Wir arbeiten täglich hart und konzentriert im Training und wollen immer alles raushauen. Wir sind unserem Ziel Klassenerhalt schon näher gekommen“, sagt Pisot.

Vorfreude auf schwäbisches Derby

Im Hinblick auf das schwäbische Derby gegen die Stuttgarter Kickers am Samstag (14 Uhr) berichtet er: „Es ist kein Spiel wie jedes andere. Die Region freut sich darauf, und es ist schon mehr los, das merkt man. Bei uns herrscht eine Riesenfreude auf das Spiel, aber wir werden jetzt nichts Verrücktes machen und die Abläufe wie immer beibehalten.“

Aus seiner Zeit bei der Spvgg Unterhaching weiß Pisot, wie Drittliga-Aufstieg geht. Doch diese Gedanken sind mit dem SGV Freiberg noch weit weg. „Das kann man nicht vergleichen. In Unterhaching war intern das Ziel, oben mitzuspielen und die Rückkehr in die Dritte Liga zu schaffen. Die Spvgg hat ja auch schon Bundesliga und Zweite Liga gespielt“, berichtet Pisot. „Der SGV Freiberg ist ein kleiner Verein und spielt erst das zweite Jahr in der Regionalliga. Wir haben ja auch eine ganz andere Zielvorgabe mit dem Klassenerhalt.“

Disziplin entscheidender Faktor

In Sachen Meisterschaft hält der 36-Jährige den Ball ganz flach und sagt: „Wir fangen nicht an zu träumen. Aktuell zählt nur der Erfolg. Jede Partie ist ein 50:50-Spiel, jeder Gegner ist stark. Wir sind froh, dass wir unsere Punkte haben. Aber natürlich weiß ich, was wichtig ist, um oben mitzuspielen. Wichtig sind der Charakter und die Leistung der Spieler, dazu müssen Professionalität und Disziplin stimmen. Das sind die Grundvoraussetzungen, auch wenn man von den Namen her nicht die besten Spieler hat.“  

Pisot: 401 Spiele in der Zweiten und Dritten Liga

Mit seinen 102 Einsätzen in der Zweiten Liga, 293 Spielen in der Dritten Liga, 121 Partien in den Regionalligen Bayern und Südwest sowie Teilnahmen an Relegationsspielen in die Zweite Liga (6) und Aufstiegsspielen zur Dritten Liga (2) für den Karlsruher SC, den SC Paderborn, die Würzburger Kickers, den FC Ingolstadt, die Spvgg Unterhaching, den VfB Stuttgart II und den SGV Freiberg ist der ehemalige deutsche U-Nationalspieler David Pisot neben Dimitriy Nazarov (Kickers Offenbach), Alban Meha und Sercan Sararer (beide KSV Hessen Kassel) der prominenteste Fußballer in der Regionalliga Südwest. Unter Trainer Armin Veh bestritt Pisot 2007 gegen den Hamburger SV ein Bundesligaspiel für den VfB Stuttgart.  

 
 
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