SGV Freiberg „Beste erste Halbzeit“ legt Grundstein für 4:0-Sieg

Von Niklas Braiger
Luca Stellwagen setzt sich nicht nur hier gegen Serkan Firat durch, sondern generell über die 90 Minuten. Foto: /Oliver Bürkle

Eine Galavorstellung in den ersten 45 Minuten ebnet den Weg für den sechsten Sieg in Folge. Der SGV Freiberg überholt damit den TSV Steinbach Haiger.

Schon zum Pausenpfiff ist das Regionalliga-Spiel zwischen dem SGV Freiberg und dem TSV Steinbach Haiger entschieden. 4:0 steht es zu diesem Zeitpunkt – das ist auch der schlussendliche Endstand. „Ich bin jetzt schon zwei Jahre hier und das war mit Sicherheit die beste erste Halbzeit“, ist sich Trainer Roland Seitz nach der Partie sicher.

Von Sekunde eins an drängt der SGV nach vorne, schnürt die Gäste hinten ein und belohnt sich nach drei Minuten bereits. Niklas Tarnat findet Hilal El-Helwe an der Sechzehnerkante, der den Ball festmacht und in die Mitte zu Marco Kehl-Gomez bringt. Der Kapitän hat das Auge für den freistehenden Gal Grobelnik, leitet mit einem Kontakt sofort weiter auf den Stürmer, der aus kurzer Distanz keine Mühe hat.

Brillanz von Stellwagen

Dank eines Geniestreichs von Luca Stellwagen fällt dann aber doch frühzeitig das 2:0. Kehl-Gomez versucht mit einem Pass auf den Flügel das Spiel breit zu machen, den sehr langen Ball erläuft der Außenverteidiger aber noch. Anschließend verpasst er dem anrauschenden Firat einen Tunnel, dribbelt in die Box und findet im Rückraum Tarnat, der aus zwölf Metern den Weg in die Maschen findet – 2:0 (12.). „Es war schwer den Ball erst noch zu kriegen. Aber dann habe ich gesehen, dass der Verteidiger mit vollem Tempo auf mich zukommt, meistens klappen dann die Beinschüsse“, erklärt Stellwagen den zweiten Treffer.

Und dann wird es richtig bitter für Haiger: Ein Freistoß aus dem Halbfeld bringt Tarnat an den ersten Pfosten. Dort springt Tim Kircher unter dem Ball durch, zwei Meter dahinter wird Nick Galle von der Fehleinschätzung des Teamkollegen überrascht, das Leder fällt dem TSV-Verteidiger auf den Schädel und fliegt über Keeper Mike Dreier hinweg ins eigene Tor (16.).

Ab da nimmt die Seitz-Elf bereits etwas den Fuß vom Gas, einen haben sie aber noch – erneut ist es eine Koproduktion des Stürmerduos El-Helwe und Grobelnik, die an diesem Samstagnachmittag hervorragend funktionieren. Von der Außenlinie bringt der Torschütze des 1:0 die Flanke ins Zentrum, dort sind größere Lücken da als im Schweizer Käse, am zweiten Pfosten steht El-Helwe blank und nickt aus kurzer Distanz nach etwas mehr als einer halben Stunde zum 4:0 ein (38.).

Steinkötter zwei Mal unmöglich

In Durchgang zwei schaltet der SGV dann drei Gänge runter und hat Glück, dass Justin Steinkötter nicht zwei Mal den Ehrentreffer erzielt. Schon fast unmöglich scheint es, dass er die zwei Tausendprozentigen Chancen nicht nutzt: Erst segelt eine Flanke direkt auf den Kopf des eingelaufenen Goalgetters, aus fünf Metern setzt er den Versuch aber am Kasten vorbei (54.). Noch kurioser wird es dann in der 77. Minute, als David Pisot eine Hereingabe der Gäste am kurzen Pfosten verpasst und Steinkötter zentral vor dem Tor aus zwei Metern den Ball nicht nur an Gelt, sondern auch am gesamten Kasten vorbeigrätscht. „Dass es in der zweiten Halbzeit etwas ruhiger zugeht, ist glaube ich normal“, erklärt Seitz nach Abpfiff. Auch Stellwagen sagt: „Wenn man so eine erste Halbzeit spielt ist es glaube ich verständlich, dass man vom Kopf her ein bisschen zurückfährt. Zwei, drei Mal haben wir Glück gehabt und Michael hat uns den Arsch gerettet, aber im Endeffekt haben wir verdient gewonnen.“

 
 
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