SGV Freiberg Ein Punkt der Moral bei Lushtaku-Debüt

Von Claus Pfitzer
Linus Weik behält hier zwar die Lufthoheit gegen Gwangin Lee, am Ende teilen sich der SVG und der FSV aber die Punkte. Foto: Martin Kalb

Der Regionalligist SGV Freiberg baut beim Restart 2025 mit einem 1:1 gegen den FSV Frankfurt seine Serie auf zehn ungeschlagene Spiele aus. Moos muss vorzeitig runter, El-Helwe trifft zum Ausgleich.

Auch unter dem neuen Trainer Kushtrim Lushtaku ist der SGV Freiberg in der Regionalliga nicht zu schlagen. Das 1:1 gegen den Tabellenzweiten FSV Frankfurt war das zehnte Spiel ohne Niederlage. Der Punkt gegen die Hessen war verdient, denn die Gastgeber mussten nach der Gelb-Roten Karte für Nico Moos, der in der Innenverteidigung den erkrankten Yannick Osée ersetzte, ab der 54. Minute in Unterzahl auskommen. Besonders bitter: Den dem Platzverweis folgenden Freistoß aus 17 Metern Entfernung verwandelte Frankfurts Burkan Celik kunstvoll zur 1:0-Führung.

„Die Jungs sind mental stark“

Die Freiberger bewiesen Moral, kamen sieben Minuten später durch Hilal El-Helwe zum Ausgleich und verteidigten leidenschaftlich den einen Punkt. „Wir haben sehr gut angefangen und kamen zu Torchancen. Wir hatten zwei, drei Hundertprozentige, die rein müssen. Dann wurden wir mit dem Platzverweis und dem Freistoßtor doppelt bestraft“, sagte Lushtaku bei seiner Premiere als Cheftrainer und ergänzt: „Aber die Jungs sind mental stark, haben Charakter und eine Siegermentalität aufgebaut. Wir sind zufrieden mit dem Punkt.“

Sein Frankfurter Kollege Tim Görner war angesichts der langen Überzahl eher enttäuscht: „Freiberg hat unfassbar gute Standards und damit den Ausgleich erzielt. Für uns ist das Unentschieden trotzdem unfassbar bitter. Die Überzahl hat uns nicht viel gebracht.“

Beim SGV startete Winter-Neuzugang Leon Petö und hatte auch gleich gute Aktionen über die linke Seite. „Er ist eine Bereicherung für uns und super im Eins-gegen-eins“, lobte ihn sein Trainer. Nach dem Platzverweis für Moos musste Petö Platz machen für den eher defensiv orientierten Iosif Maroudis, Marco Kehl-Gomez rückte in die Innenverteidigung. Nur gut eine halbe Stunde auf dem Feld war der andere Neue, Dion Berisha. Die Leihgabe von Rot-Weiß Essen sorgte nach seiner Einwechslung in Unterzahl für Entlastung und hatte nach einem genialen Zuspiel von El-Helwe die 2:1-Führung auf dem Fuß, er scheiterte aber an FSV-Keeper Justin Ospelt (83.). Zuvor hatte sich Berisha durch einen Ellenbogen eines Frankfurters eine Kopfplatzwunde zugezogen und ein paar Minuten mit einem Turban weitergespielt.

Ospelt vereitelt klare Chancen

Für den SGV ging es gut los. In der fünften Minute rettete Gäste-Schlussmann Ospelt gerade noch vor Armend Qenaj nach einem Steilpass von Luca Stellwagen, auch Petö , Gal Grobelnik und El-Helwe hatte die Führung für die offensivfreudigen Gastgeber auf dem Fuß. Linus Weik scheiterte mit seinem Schuss aufs kurze Eck ebenso an Ospelt wie sein Verteidiger-Kollege Luca Stellwagen. Aber auch die Gäste verzeichneten gute Gelegenheiten. SGV-Keeper Michael Gelt lenkte einen 30-Meter-Flachschuss von Tobias Peitz um den Pfosten, Top-Torjäger Cas Peters drosch den Ball aus zehn Metern übers Tor.

Eine Abwehraktion von Moos an der Strafraumgrenze gegen Lucas Hermes wertete Schiedsrichter Mathias Heilig als Foulspiel und schickt den bereits mit Gelb belasteten Freiberger vom Platz (54.). Den Freistoß versenkte der eingewechselte Celik zum 1:0 für die Gäste. „Das war niemals Gelb/Rot. Nico rutscht weg, Hermes hat es aber auch clever gemacht. Wir haben es zu zehnt super gemacht und hatten alles unter Kontrolle“, sagte Freibergs Kapitän Marco Kehl-Gomez und lobt ebenfalls die Moral: „Das zeigt unseren Spirit in der Mannschaft. Wir wollten trotzdem weiter Fußball spielen. Wir hätte in der ersten Halbzeit in Führung gehen müssen und auch 2:0 oder 3:0 führen können. Der Platz hat uns viel abverlangt.“

Tarnat-Ecke findet den Abnehmer

Den verdienten 1:1-Ausgleich erzielte El-Helwe nach einem Eckball von Niklas Tarnat per Kopf (62.). Die Frankfurter drängten auf den Siegtreffer und hatten in den Schlussminuten auch zwei dicke Chancen. Hasan Mourad scheiterte aber an Gelt, und nach der folgenden Ecke von Tim Latteier traf Nicolas Loebus per Kopfball nur die Querlatte des SGV-Tores.

Freiberg – Frankfurt
1:1 (0:0)

SGV Freiberg: Gelt – Weik, Pisot, Moos, Stellwagen – Tarnat, Kehl-Gomez – Qenaj (52. Berisha, 84. Alberico), El-Helwe, Petö (55. Maroudis) – Grobelnik. FSV Frankfurt: Ospelt – Von Schrötter (78. Loebus), Gottwalt, Weißmann – Del Vecchio (78. Hildmann), Peitz (46. Fisher), Latteier, Eichhorn – Lee (46. Celik) – Hermes (78. Mourad), Peters.

Tore: 0:1 Celik (55.), 1:1 El-Helwe (62.). Gelb-Rote Karte: Moos (54./SGV). Schiedsrichter: Mathias Heilig (Klettgau).

 
 
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