Die Erfolgsserie des SGV Freiberg mit fünf Siegen in Folge in der Fußball-Regionalliga Südwest ist mit dem 4:4-Unentschieden in einem tollen, in der zweiten Halbzeit hoch spannenden Spiel bei der TSG Balingen zu Ende gegangen. Nach einer bärenstarken ersten Hälfte und einer 2:1-Führung fingen sich die Freiberger nach dem Seitenwechsel drei Gegentore ein und lagen zwischenzeitlich mit 2:3 und mit 3:4 in Rückstand. Dreimal erfolgreich war dabei der Balinger Jan Ferdinand. Ein Eigentor von Tim Wöhrle rettete dem SGV noch einen Punkt.
SGV Freiberg Ferdinand trifft gegen SGV dreimal
Balingen und Freiberg trennen sich 4:4. Balingens Tim Wöhrle rettet dem SGV mit einem Eigentor einen Punkt.
„Ich habe schon viel erlebt im Fußball, aber das Spiel gehört in die Top ten. Es war für alle ein klasse Match. Wir haben eine super erste Halbzeit gespielt. Als wir nach so einer Halbzeit plötzlich mit 2:3 hinten lagen, habe ich gedacht, das gibt es doch gar nicht. Aber Balingen hat es gut gemacht“, meinte SGV-Coach Roland Seitz hinterher. Auch sein Balinger Kollege Martin Braun war begeistert von der Partie: „So ein gutes Spiel habe ich selten erlebt. In der ersten Halbzeit habe ich mir gedacht, unglaublich, wie gut die Freiberger sind. Wir kommen aber gegen Mannschaften zurück, die eigentlich besser sind.“
Filimon Gerezgiher sorgt für 2:0
Mit einem tollen Tor erzielte Filimon Gerezgiher die frühe Führung. Er zog ansatzlos von der linken Strafraumkante aus ab und traf hoch ins lange Eck des Balinger Tores (5.). Die Gastgeber waren völlig verunsichert, leisteten sich viele Fehlpässe, waren meist einen Schritt langsamer am Ball als die schnellen und spielfreudigen Freiberger. Simon Klostermann, herrlich freigespielt von Joel Gerezgiher, scheiterte frei an Torwart TSG-Marcel Binanzer (16.). Freiberg hatte weiter alles im Griff und bestimmte die Partie nahezu nach Belieben. Und in der 21. Minute erhöhte erneut Filimon Gerezgiher auf 2:0.
Von Balingen kam offensiv kaum etwas. Und dann stand es plötzlich 1:2. Nach einer Flanke in den Gäste-Strafraum ahndete Schiedsrichter Lars Erbst ein angebliches Handspiel von David Pisot, Kaan Akkaya verwandelte den Strafstoß (39.).
Verwandeltes Balingen
Mit Beginn der zweiten Halbzeit legten die Balinger ein völlig anderes Auftreten auf den Rasen. Sie legten die Verunsicherung ab, waren giftig in den Zweikämpfen und spielten mutig nach vorne. Der Ausgleich ging dann auf die Kappe von SGV-Keeper Eric Gründemann, der auf dem nassen Rasen einen 18-Meter-Schuss von Tobias Dierberger nicht festhalten konnte, und dem nachsetzenden Jan Ferdinand einen Abstauber zum 2:2 ermöglichte (51.). Mit ihrem erwachten Kampfgeist erzwangen die Gastgeber gar die Führung, Torschütze zum 3:2 war erneut Ferdinand, der eine Flanke von Moritz Kuhn geschickt ins Freiberger Tor verlängerte (66.).
Drei Minuten nach seiner Einwechslung erzielte Emir Kuhinja nach einem langen Ball gegen die aufgerückte Balinger Abwehr den 3:3-Ausgleich, doch Ferdinand schlug erneut zu und brachte die TSG mit seinem dritten Tor an diesem Abend umgehend wieder in Führung (75.). Gegen auf Konter lauernde Gastgeber drängten die Freiberger auf den Ausgleich, den der Balinger Wöhrle mit einem Eigentor nach einer flachen Hereingabe von Filimon Gerezgiher besorgte (84.).
In letzter Sekunde hatte Emir Kuhinja gar noch den Siegtreffer auf dem Fuß, scheiterte aber an Binanzer. Claus Pfitzer