Es hat lange gedauert, ehe der SGV Freiberg den Weg zum siebten Sieg im neunten Spiel und zurück in die Erfolgsspur in der Fußball-Regionalliga Südwest fand. 82 Minuten lang taten sich die Gastgeber schwer gegen den auch nach dem fünften Auswärtsspiel punktlosen Aufsteiger TuS Koblenz. Dann traf Filimon Gerezgiher zum 1:0. Zuvor war er im Strafraum gefoult worden und mit dem Elfmeter an Torhüter Michael Zadach gescheitert, ehe er im Nachschuss traf. Den Deckel drauf machte Emir Kuhinja, der nach gelungenen Joker-Einsätzen von Anfang an ran durfte und mit Simon Klostermann eine Doppelspitze bildete, mit seinem vierten Saisontor zum 2:0-Endstand (87.).
SGV Freiberg Filimon Gerezgiher trifft spät
Mit einem 2:0-Sieg über den Aufsteiger TuS Koblenz kehrt der SGV Freiberg in der Regionalliga in die Erfolgsspur zurück, tut sich aber mit der Favoritenbürde schwer.
Leistung auf Platz war dünn
Damit zeigten die Freiberger ergebnismäßig eine Reaktion auf die 0:2-Niederlage bei den Kickers Offenbach. Die Leistung auf dem Platz allerdings war recht dünn. Da fehlte es an Tempo und Präzision im Passspiel, hinzu kamen Stockfehler und leichte Ballverluste. „Ich bin nicht zufrieden, es war kein gutes Spiel von uns. Der Gegner hat es gut gemacht und tief verteidigt. Nachdem wir bisher gegen die Topmannschaften immer Hurra-Fußball gespielt haben, waren wir diesmal der Favorit und haben teilweise wie gelähmt gespielt. Es war ein Kopfspiel. Aber wir sind geduldig geblieben“, zog Freibergs Trainer Roland Seitz als Fazit und meinte direkt darauf schmunzelnd: „Wenn man schlechte Spiele gewinnt, ist man eine gute Mannschaft.“ Mit einem Dreifachwechsel in der 63. Minute setzte Seitz neue Impulse im Offensivspiel, die dann in der Schlussphase auch fruchteten.
Trotz der Niederlage war der Koblenzer Spielertrainer Michael Stahl, der nach fünf Gelben Karte nicht mitkicken und auch nicht an der Seitenlinie coachen durfte, zufrieden nach deftigen Niederlagen zuletzt und sagte: „Ein Riesenkompliment an meine Mannschaft. Der Spirit war richtig gut. Wir haben mit Mut und Leidenschaft gespielt. Darauf lässt sich aufbauen.“ Seine taktischen Vorgaben mit der Umstellung auf eine Viererkette und der Manndeckung im Mittelfeld gegen Marco Kehl-Gomez sind jedenfalls aufgegangen. Der Freiberger Kapitän konnte dadurch das Spiel seiner Mannschaft nicht wie gewohnt strukturiert aufbauen.
Nur Gerezgiher setzt Akzente
Es war ein Geduldsspiel für die Gastgeber, die zwar den Ball viel laufen ließen, sich aber gegen die geordnete Defensive der Koblenzer nicht durchsetzten. Einzig Filimon Gerezgiher hatte den Mut zum Abschluss und scheiterte mit drei Schüssen aus der Distanz an TuS-Schlussmann Michael Zadach (18./33./63.), der am Donnerstag verpflichtet wurde und sein Debüt im Koblenzer Tor gab. Nicht von ungefähr war es auch Gerezgiher, der eine dumme Aktion des Koblenzers Tariq-Emad Suleiman im Strafraum gerne annahm, die zum Strafstoß führte.
Die Gäste hatten sich nach rund 20 Minuten aus ihrer defensiven Ordnung heraus auch nach vorne gewagt und waren dabei zu zwei guten Chancen gekommen. Nach einer Vorlage von Armend Qenaj versuchte es Behadil Shabani kunstvoll mit der Hacke, anstatt die einfache Variante zu wählen, und vergab (21.). Nach Pass von Erijon Shaqiri verfehlte Jan Bach am langen Pfosten um Haaresbreite den Ball (45.).