SGV Freiberg Harmonisches Ende der Erfolgsgeschichte

Von Claus Pfitzer
Nach seiner Zeit in Freiberg zeigt Roland Seitz jetzt in Homburg, wo es langgeht. Foto: Ralf Poller/Avanti/

Roland Seitz verlässt den SGV Freiberg und geht nach Homburg.

Ab Januar ist das einstige Erfolgsduo des Regionalligisten SGV Freiberg beim Ligakonkurrenten FC 08 Homburg wieder vereint. Trainer Roland Seitz folgt Sportdirektor Dieter Gerstung vom Neckar ins Saarland. 21 Monate lang arbeiteten die beiden in Freiberg erfolgreich zusammen und machten mit klugen Transfers und zwei großen personellen Umbrüchen aus einem im Abstiegskampf steckenden Aufsteiger eine Spitzenmannschaft der Regionalliga. Gerstung verließ zum 1. September 2024 den SGV in Richtung Homburg und holt nach der Trennung von Danny Schwarz seinen einstigen Weggefährten nach, der 1994 ein halbes Jahr für den FC 08 gespielt hat und durch seine Tätigkeiten als Sportvorstand und Trainer bei der SV Elversberg in der Region bekannt ist. „Ich freue mich riesig auf die neue Aufgabe bei solch einem ambitionierten Verein“, sagt Seitz.

Als der Homburger Sportchef Gerstung kürzlich das Anforderungsprofil eines neuen Übungsleiters skizzierte, deutete schon viel auf Seitz hin. Einen Trainer, der die Regionalligen kenne, der die Zügel anziehe und eine klare Handschrift habe, wie eine Mannschaft funktioniere, solle es sein. Mario Estasi, der Sportliche Leiter des SGV Freiberg, hatte schon nach der Entlassung von Schwarz „eine leichte Vorahnung.“ Die sich jetzt bestätigte. Nach dem 2:0-Erfolg zum Jahresausklang bei den Offenbacher Kickers bat Seitz beim SGV um eine Vertragsauflösung, der SGV kam der Bitte nach.

Gute Ausgangslage

„Es kam unerwartet, aber es ist alles positiv. Das ist Fußball, ich hätte auch nie gedacht, dass Ruben Amorim vom Champions-League-Teilnehmer Sporting Lissabon zu Manchester United wechselt, die gar nicht in der Champions League spielen“, sagt Estasi im Gespräch mit der BZ. „Unsere Mannschaft funktioniert, sie ist extrem intakt, ist erfolgreich und von Woche zu Woche besser geworden, es hat viel Spaß gemacht. Wir haben 35 Punkte. Alles ist in Ordnung. Der Worst Case wäre es, wenn wir nur 17 Punkte hätten“, beschreibt der sportliche Leiter die Situation beim SGV.

„Wenn er gehen kann, dann jetzt. Denn im Sommer wäre die Stelle wohl besetzt gewesen. Es gibt keine Missstimmung und keinen Stress. Roland Seitz war am Wochenende bei den Weihnachtsfeiern der Mannschaft in Stuttgart und der Verantwortlichen in Freiberg und hat jetzt die Chance auf einen langfristigen Vertrag“, so Estasi.

Lösung bis zum Trainingsstart

Den SGV Freiberg führte der 60-jährige Oberpfälzer Seitz in der Rückrunde der Aufstiegssaison 2022/23 zum Klassenerhalt, dann auf Tabellenplatz vier und verabschiedet sich nach 20 Spielen in der laufenden Runde auf Rang fünf. „Mein Handy stand nicht mehr still“, berichtet Estasi von Bewerbungen „en masse“ schon kurz nach Bekanntwerden des Wechsels von Seitz. „Am Freitag sitze ich mit unserem Präsidenten Emir Cerkez zusammen, um das Vorgehen bei der Trainersuche zu besprechen. Bis zum Trainingsstart am 13. Januar werden wir eine Lösung präsentieren. Spekulationen bringen nichts, wir wollen auch keine Hoffnungen wecken“, berichtet Estasi. Dass der eine oder andere Spieler ebenfalls nach Homburg wechselt, befürchtet er nicht: „Alle haben Verträge. Im Winter glaube ich nicht, denn wir haben eine attraktive Mannschaft. Aber man weiß nie.“

 
 
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