SGV Freiberg Hoffenheim II schenkt SGV ein halbes Dutzend ein

Von Michael Nachreiner
Einen schweren Stand hatten Marcel Sökler (rechts) und der SGV Freiberg gegen den Regionalligadritten TSG 1899 Hoffenheim II. Foto: Avanti/Ralf Poller

Harmloses Freiberg geht gegen die TSG-Reserve mit 0:6 (0:1) unter und muss weiter darauf warten, dass der Klassenerhalt in der Regionalliga unter Dach und Fach ist. Denn Worms dreht in der Schlussphase sein Spiel in Aalen und gewinnt mit 4:1.

Roland Seitz hatte gehofft, dass beim SGV Freiberg nicht der Schlendrian Einzug hält, nachdem die Wasen-Elf am vergangenen Wochenende durch den Sieg in Worms den Klassenerhalt in der Fußball-Regionalliga so gut wie perfekt gemacht hat. Doch nach der 0:6 (0:1)-Klatsche gegen die TSG 1899 Hoffenheim II musste sich der SGV-Trainer doch eingestehen: „Wir waren davon ausgegangen, wir hätten den Klassenerhalt schon geschafft. Wenn dadurch die Luft etwas raus ist, ist es ist immer schwer, sich wieder zu straffen. Dazu haben wir den falschen Gegner zum falschen Zeitpunkt erwischt.“ Und sein Gegenüber, Vincent Wagner, ergänzt: „Wir haben einen unglaublichen Teamspirit. Die Jungs haben einfach Spaß – egal, wer spielt – und waren heiß.“

Hoffenheim kontrolliert Spiel

Die Hoffenheimer kontrollierten von Beginn an mit ihrer individuellen Klasse – mit dem ehemaligen dänischen Nationalspieler Jacob Bruun Larsen, Fisnik Asllani, Muhammed Damar, Joshua Quarshie und Torwart Nahuel Noll standen fünf Jungprofis im Kader – sowie ihrer Geschwindigkeit von Beginn an das Spiel und den Gegner.

Schon in der Anfangsphase rollte Angriff auf Angriff in Richtung des Freiberger Tors. Doch SGV-Torwart Michael Gelt war auf dem Posten – sowohl bei Asllanis Schlenzer (3.), bei Damars Freistoß (9.) als auch bei Damars Schuss (14.). „Der Torwart der Freiberger hat in der ersten Halbzeit ein paar Mal stark gehalten“, lobt auch Wagner.

Als Abdul Fesenmeyer im SGV-Strafraum bei einem Laufduell mit Jan Koch ins Straucheln kam und Schiedsrichter Christian Ballweg auf den Punkt zeigte (Wagner: „Wenn Abdul direkt fällt, müssen wir uns nicht unterhalten, ob es ein Elfmeter war oder nicht. So sah es ein bisschen komisch aus.“), musste Gelt das erste Mal hinter sich greifen. Den Strafstoß verwandelte Damar sicher (32.).

In der Folge hatten die Freiberger Glück, dass sie nicht schon vor der Pause höher in Rückstand gerieten. In der 40. Minute schlenzte Florian Bähr den Ball an den Pfosten, vier Minuten später prüfte Max Geschwill mit einem Lattenkracher aus 20 Metern die Standfestigkeit des SGV-Kastens.

Nach dem Seitenwechsel brachen bei den Freibergern dann alle Dämme. Nach einer Hoffenheimer Ecke nagelte Fesenmeyer den Ball trocken aus 16 Metern unter die Latte (54.). In der 64. Minute schob Nick Breitenbücher das Spielgerät ins lange Eck. Und wiederum nur acht Minuten darauf ließ Breitenbücher mit einem angetäuschten Schuss Freibergs Linksverteidiger Marcel Hofrath aussteigen und vollendete.

Freiberg hat nur zwei Abschlüsse

Mit einem Doppelschlag in der 78. und 80. Minute stellte Nick Proschwitz den Endstand her. Erst musste der Mittelstürmer nur einschieben, nachdem Quincy Butler von der Torauslinie zurückgelegt hatte. Dann drückte er den Ball mit dem Oberschenkel über die Linie, nachdem sich kein Freiberger verantwortlich gefühlt hatte, den Ball im eigenen Strafraum zu klären, und Asllani die Einladung angenommen hatte.

Die Freiberger hatten nur zwei Abschlüsse. In der fünften Minute zielte Mario Kehl-Gomez aber direkt auf TSG-Torwart Noll. Und Ruben Reisigs Schuss aus 20 Metern strich mindestens anderthalb Meter über die Latte (85.).

„Ob das Spiel am Ende 0:3 oder 0:6 ausgeht, ist egal“, erklärt Seitz. „Es war ganz gut, so eine Ohrfeige bekommen zu haben – besser, als wenn wir bis zur 90. Minute dran sind und dann in einen Konter laufen. Jetzt wissen wir wieder, wo wir hingehören. Ab Dienstag bereiten wir uns wieder vor, damit wir nichts dem Zufall überlassen, was die Gegner betrifft, sondern unseren Job machen.“

 
 
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