SGV Freiberg Kickers Offenbach: Minimalist, Fan-Krösus und Heimmacht

Von Andreas Eberle
David Tomic (Mitte), hier im Testspiel gegen Villingen, blüht in seiner neuen Rolle als Freiberger Spielmacher auf. Foto: /Oliver Bürkle

Der Regionalliga-Neuling SGV Freiberg tritt an diesem Freitag vor großer Kulisse beim Titelanwärter Offenbacher Kickers an. Im Schnitt kommen fast 6000 Fans ins Stadion an den Bieberer Berg.

Minimalisten unter sich: Gleich drei Pflichtspiele haben die Offenbacher Kickers zuletzt mit 1:0 gewonnen – in der Regionalliga Südwest gegen RW Koblenz und den FSV Frankfurt sowie im Hessenpokal bei der SG Barockstadt Fulda-Lehnerz. Mit demselben Ergebnis bezwang der SGV Freiberg am vergangenen Samstag beim Wiederauftakt auch den Abstiegsrivalen Hessen Kassel am heimischen Wasen.

6000 Fans im Schnitt

Viele Tore sind an diesem Freitag (19 Uhr) also wohl nicht zu erwarten, wenn sich Offenbach und Freiberg im Stadion am Bieberer Berg unter Flutlicht messen. Dafür umso mehr Zuschauer. Knapp 6000 Fans besuchen im Schnitt ein Heimspiel des früheren Bundesligisten. Damit sind die Kickers der Zuschauerkrösus der Liga. Ulm und Trier folgen mit 2784 und 2425 Besuchern auf den Plätzen zwei und drei. Roland Seitz glaubt aber nicht, dass die ungewohnt große Kulisse seine Schützlinge beeindrucken könnte. „Unsere Mannschaft ist gespickt mit Spielern, die schon ein bisschen was mitgemacht haben. Wir sind keine U19 oder U21“, stellt der neue SGV-Coach trocken fest.

Neuzugang Özkaya registriert mehr Tempo und Aggressivität

Seitz feierte gegen Kassel ebenso eine gelungene Punktspielpremiere wie Neuzugang Mert Özkaya, der prompt die Vorarbeit zu Ruben Reisigs Siegtreffer lieferte. „Es ist ganz anders als in der Oberliga. Das Tempo ist in der Regionalliga viel schneller und die Aggressivität ist viel größer“, sagt der 21-jährige Mittelfeldmann, der in der Winterpause gemeinsam mit Zwillingsbruder Kaan von der TuS Mechtersheim (Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar) nach Freiberg gewechselt war.

Erst eine Heimniederlage am Bieberer Berg

Mit ihren enthusiastischen Anhängern im Rücken sind die Offenbacher zu Hause eine Macht. Der aktuell drittplatzierte Traditionsklub führt die Heimtabelle an und hat nur eines seiner bisher elf Duelle am Bieberer Berg verloren – Mitte September 2022 gab’s ein 1:2 gegen den Tabellenzweiten FC Homburg. Sonst konnten nur Fulda-Lehnerz und der FSV Mainz 05 II zumindest einen Zähler entführen.

„Die Erwartungshaltung in Offenbach ist immer hoch. Darum ist dort auch immer Druck auf dem Kessel, was nicht immer gut sein muss“, sagt Seitz, der von den Kickers eine gute Meinung hat: „Sie haben viel individuelle Klasse und viele Spieler, die schon höherklassig gespielt haben. Auch in der Breite sind sie stark besetzt.“ In der Vorrunde trotzte der SGV dem Aufstiegsanwärter freilich schon ein 2:2 ab.

Am Mittwoch haben Marcel Hofrath und Antonio Babic im Training muskuläre Verletzungen erlitten, auch Jan Koch fällt wie gehabt aus. Obendrein muss der Aufsteiger auf den gelbgesperrten Christian Mauersberger verzichten. Immerhin: Nach mehrwöchiger Verletzungspause ist Neuzugang Filimon Gerezgiher in den Übungsbetrieb eingestiegen.

 
 
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