SGV Freiberg Littmanns kurioser Treffer kommt zu spät

Von Claus Pfitzer
Mainz Kapitän Hans Juraj Hartmann (von links) versucht, Freibergs Domenico Alberico mit einem Griff an die Schulter zu stoppen. Foto: /Oliver Bürkle

Der SGV Freiberg verliert mit der 1:2-Niederlage gegen den 1. FSV Mainz 05 II die Tabellenführung in der Regionalliga. Elfmeter führt zum 0:1-Rückstand.

Im siebten Versuch klappte es zum ersten Mal: Der auswärts noch punktlose 1. FSV Mainz 05 II holte sich mit dem 2:1-Sieg beim SGV Freiberg den ersten Dreier auf fremdem Platz. Durch die Niederlage mussten die Freiberger die Tabellenführung den Stuttgarter Kickers überlassen. „Bei uns war die Galligkeit nicht da. Wir geraten durch einen dummen Elfmeter in Rückstand und spielen vor dem zweiten Tor dem Gegner den Ball vor die Füße. Mainz hat mit langen Bällen untypisch für eine zweite Mannschaft gespielt und ist dann auf die zweiten Bälle gegangen“, fasste SGV-Coach Roland Seitz die Partie zusammen.

Und fügte an: „Das 1:0 war kein Abseits.“ Vielleicht wäre die Partie anders verlaufen, wenn der Treffer von Ruben Reisig im Anschluss an einen Freistoß gezählt hätte, als Schiedsrichter-Assistent Ali-Kaan Pelitli ein Abseits angezeigt hatte (25.). Die vermeintliche Führung für die Gastgeber fiel in einer Phase, als die Freiberger spielbestimmend waren und einige gute Aktionen im Ansatz hatten. Insgesamt bot das Mainzer Kollektiv aber eine leidenschaftliche Defensivarbeit und ließ bis in die Nachspielzeit keine echte Torchance der Freiberger zu. Die schafften es diesmal nicht wie einige Male zuvor während ihrer Erfolgsserie mit acht Siegen aus zehn Spielen, eine Partie in der Schlussphase mit späten Toren noch zu gewinnen.

Die Gäste kamen immer besser rein in die Partie, agierten ab der 30. Minute offensiver. „Wir hatten ja in der ersten Halbzeit wenige gute Aktionen. Aber dann geht man mit einem 0:0 in die Pause und schaut, was man in der zweiten Hälfte besser machen kann. Und dann kriegen wir so einen Elfmeter“, ärgerte sich Freibergs Coach über die ungeschickte Aktion des kurz zuvor für den verletzten Domenico Alberico eingewechselten Mohamed Sankoh, der nach einem Eckball den Mainzer Kapitän Hans Hartmann mit gestrecktem Bein anging. Den Strafstoß verwandelte Timothé Rupil (39.).

Ein Einwechselspieler war auch am 2:0 der Gäste beteiligt. Gerade mal zwei Minuten auf dem Feld, gelang Eniss Shabani nach einer unfreiwilligen Vorlage des Freibergers Neal Gibs das 2:0 (64.). Zuvor hatte SGV-Keeper Eric Gründemann mit einem Reflex gegen Marcus Müller gerettet. Das 0:3 verhinderte Gründemann mit einer Faustabwehr gegen Justin Sevens Knaller aus 18 Metern (73.).

Da die Gästeabwehr dicht gestaffelt stand, probierte es Freibergs Joel Gerezgiher dreimal aus der Distanz, doch seine Schüsse flogen allesamt übers FSV-Tor. Einmal landete der Ball recht kurios doch hinter der Linie. Der gerade eingewechselte Tim Littmann beförderte den Ball per Flanke an den Innenpfosten des Mainzer Tores, von dort prallte die Kugel ins Netz (86.).

Trotz üppiger Nachspielzeit und brenzligen Strafraumsituationen gelang dem SGV der Ausgleich nicht mehr. Den Sieg der Gäste hielt Schlussmann Tristan Mohn fest, als er einen tückischen Aufsetzer von Filimon Gerezgiher parierte. „Den hat er sensationell gehalten“, lobte FSV-Coach Jan Siewert. „Wir sind sehr glücklich. Der Elfmeter hat das Spiel gedreht.“

 
 
- Anzeige -