Fünf Spiele lang fehlte Marius Köhl in der Offensive des SGV Freiberg. Vor dem Ausfall Ende August brillierte der Zehner beim Fußball-Regionalligist mit acht Scorern in vier Spielen, ehe ihn eine Trainingsverletzung aus dem Verkehr zog. Seit vier Partien ist eines der Gesichter des bisherigen Erfolgs wieder in der Aufstellung zurück, an seinen Traumstart konnte er zuletzt bisher noch nicht anknüpfen. Am Samstagmittag bricht beim 24-Jährigen jedoch der Bann, beim Heimspiel gegen die SG Sonnenhof Großaspach erzielt er das zwischenzeitliche 1:0 für die Wasen-Elf beim letztendlichen 1:1.
SGV Freiberg Marius Köhl erst im Alu-Pech, dann wieder im Tor-Glück
Der Offensivmann fehlte vier Wochen verletzt. Gegen Großaspach bricht beim 24-Jährigen der Bann und er erzielt sein erstes Tor seit dem Comeback.
Zum Jubel ab an die Bank
„Jetzt wieder ein Tor zu schießen fühlt sich einfach gut an“, sagt Köhl nach der Partie. In der 53. Minute kommt ein langer Ball von Tino Bradara auf Gal Grobelnik, der gemeinsam mit Köhl an der Abseitsgrenze steht. Grobelnik, aus Sicht der Schiedsrichter nicht in der verbotenen Zone, legt den Ball auf den Offensivkollegen ab. Köhl startet durch, geht alleine auf das Gäste-Tor zu, bleibt vor SG-Keeper Maximilian Reule cool und schiebt zum 1:0 ein. Zum Jubel dreht er direkt an die Bank in Richtung Co-Trainer David Pisot ab, der den gelbgesperrten Coach Kushtrim Lushtaku an der Bank vertritt. „Ein paar Minuten vorher vergebe ich eine hundertprozentige Chance. Dann war es einfach Befreiung und ich habe alles rausgelassen“, erklärt Köhl.
Zu diesem Zeitpunkt könnte der SGV bereits mit zwei oder sogar drei Toren führen, nicht nur Köhl, der nach einem hohen Pressing zentral an Reule scheitert, vergibt einen Hochkaräter. Schon in Durchgang eins landet der Ball zwei Mal am Torgestänge. Nach 20 Minuten lenkt Reule einen Köhl-Schlenzer an den Pfosten, fünf Minuten später trifft Henrick Selitaj bei einem zweiten Ball nach einem Freistoß nur die Unterkante der Latte.
So verpasst es der SGV, sich ein komfortables Polster aufzubauen, denn von den Gästen kommt lange offensiv wenig. Die Freiberger stehen hinten sattelfest und lassen kaum Chancen zu. Nur kurz vor der Pause kommt Loris Maier zu einer aussichtsreichen Gelegenheit, sein Abschluss aus gut 15 Metern rauscht allerdings einige Meter über das kurze Eck. „Wir müssen uns einfach belohnen und haben ein bisschen Pech“, sagt Köhl. Denn so kommt es, wie es kommen muss: Ein weiter Einwurf auf Höhe des Fünfers rauscht in den Strafraum und dort an Freund und Feind vorbei. Michael Kleinschrodt bekommt direkt vor dem Tor den Ball vor die Füße und bleibt in Mittelstürmermanier eiskalt zum 1:1 (73.).
Grawe verhindert das 1:2
Nach dem Ausgleich muss sich Freiberg tatsächlich fangen und wackelt, Arbor Nuraj prüft SGV-Keeper Benedikt Grawe mit einem Kopfball nach der Ecke. Der Schlussmann lenkt den Versuch mit einer Flugeinlage aber über die Querlatte (78.). Ansonsten passiert in der Schlussphase wenig. Die Hausherren versuchen über Konter zum späten Lucky Punch zu kommen, aber scheitern spätestens am letzten Pass. „Nach der ersten Halbzeit tut das schon weh und fühlt sich nicht wie ein gutes Unentschieden an. Wir warne schon über 70 Minuten die deutlich bessere Mannschaft“, resümiert Köhl.
Damit streicht die Wasen-Elf zum vierten Mal in Folge keinen Sieg ein (drei Unentschieden, eine Niederlage). Positiv für den SGV: In der nächsten Partie ist sowohl Kapitän Marco Kehl-Gomez nach seiner Rot-Sperre wieder auf dem Platz zurück, wie auch Coach Lushtaku an der Seitenlinie.
