SGV Freiberg Neue Mannschaft ist in der Findungsphase

Von Claus Pfitzer
Nach zwei klasse Auftritten in den ersten beiden Saisonspielen hat Tim Niklas Pietzsch (rechts) gegen die SG Barockstadt Fulda-Lehnerz einen gebrauchten Tag erwischt. Foto: Avanti/Ralf Poller

Der vorne harmlose und hinten anfällige SGV Freiberg verliert gegen die SG Barockstadt Fulda-Lehnerz mit 0:4. Neuzugang Gibs ist ein Lichtblick.

Der SGV Freiberg ist auch nach dem dritten Spieltag der Fußball-Regionalliga sieglos. Gegen den Mitaufsteiger aus dem Vorjahr kassierte die Seitz-Elf eine 0:4-Heimniederlage. Die SG Barockstadt Fulda-Lehnerz präsentierte sich als geschlossene, eingespielte Einheit und hielt in der ersten Halbzeit eine Lehrstunde in gepflegtem Offensivspiel sowie Durchsetzungsvermögen im gegnerischen Strafraum ab und erzielte mit Willen und Entschlossenheit zwei Tore. In der Schlussphase legten die Gäste noch zwei Treffer nach.

Die offensiv harmlosen und in der Defensive ohne Yannick Osée (Muskelverletzung) arg anfälligen Gastgeber hatten kaum torgefährliche Aktionen, die beste resultierte noch aus einem Fallrückzieher von Simon Klostermann, der akrobatisch den Ball am SG-Tor vorbeisetzte (64.).

Radikaler personeller Umbruch

Dass der SGV nach dem radikalen personellen Umbruch Zeit benötigt, um die individuelle Qualität in eine eingespielte und harmonische Einheit umzusetzen, war zu erwarten bei 16 externen Neuzugängen, zu denen noch zwei bis drei hinzukommen sollen. Einer der wenigen aus dem verbliebenen Kader der Vorsaison ist jetzt auch weg: Ouadie Barini, der mit seinen Einsatzzeiten nicht zufrieden war, ist Abgang Nummer 19.

Die SG Barockstadt kompensierte den Ausfall einiger verletzter Abwehrkräfte ebenso wie die Abwesenheit ihres Spielmachers Leon Pomnitz, der als Trauzeuge bei der Hochzeit seines Mitspielers Dominik Rummel auf Mallorca war. Sie spielte munter nach vorne und hatte schon nach 30 Sekunden die große Chance zur Führung, aber Marius Köhl verfehlte das SGV-Tor nur knapp. Auch Dennis Owusu hatte mit seinem Schuss Pech (16.).

Innerhalb von fünf Minuten schlugen die Gäste dann zweimal gnadenlos zu, als sie eigentlich schon verlorenen Bällen nachsetzten. Gal Grobelnik (30.) und Köhl (35.) schossen Fulda mit 2:0 in Führung. Beide Male involviert war Freibergs Youngster Tim Niklas Pietzsch, der auf ungewohnter Position links in der Viererkette Lehrgeld zahlen musste. Er war einer von drei Spielern, die in der Halbzeitpause ausgewechselt wurden. „Wir müssen junge Spieler auch schützen. Pietzsch hat etwas unglücklich gespielt, aber es ist auch nicht seine Position“, sagte Seitz über den 18-Jährigen, der beim Auftaktspiel gegen Eintracht Frankfurt II im Mittelfeld und bei der TSG 1899 Hoffenheim II als Linksverteidiger ein gutes Spiel gemacht hatte.

Gibs mit gutem Spielverständnis

Für ihn übernahm Neal Gibs (ausgeliehen vom 1. FC Kaiserslautern), der mit seiner Ballsicherheit und seinem Spielverständnis zum Lichtblick im SGV-Spiel avancierte. „Das hatte ich mir anders vorgestellt. Das war schon schwach. Wir hatten eine Phase in der ersten Halbzeit, da hatten wir Zugriff. Mit meinem Debüt war ich zufrieden, aber ich kann noch mehr. Ich bin ein ziemlich offensiver Verteidiger“, fasste Gibs seinen Einstand zusammen.

Insgesamt wurde das Spiel der Gastgeber in Halbzeit zwei etwas besser. „Da hatten wir vier, fünf Aktionen, da muss der letzte Pass aber besser kommen. Die Sache war aber eindeutig. Uns hat der Biss gegen eine eingespielte und robuste Mannschaft gefehlt“, meinte Seitz. Mit zwei schön herausgespielten Toren, die Neuzugang Moritz Dittmann erzielte (87./90.), schraubten die Hessen das Ergebnis auf 4:0. Seitz: „Wir müssen jetzt in der Zusammenarbeit feststellen, in welcher Qualität sich jeder bewegen will.“

 
 
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