SGV Freiberg schlägt Stuttgarter Kickers Sökler trifft in der letzten Sekunde

Von Andreas Eberle
Intensives Topspiel: Der Freiberger Matchwinner Marcel Sökler (rechts) kämpft gegen seinen früheren SGV-Teamkollegen Denis Zagaria von den Stuttgarter Kickers um den Ball.⇥ Foto: Avanti/Ralf Poller

Der SGV Freiberg gewinnt das Oberliga-Gipfelduell bei den Stuttgarter Kickers vor 4650 Zuschauern mit 2:1. Das entscheidende Tor fällt in der siebten Minute der Nachspielzeit. Von Andreas Eberle

Bundesliga-Atmosphäre, 4650 Zuschauer unterm Fernsehturm, mit Martin Petersen ein Erstliga- Schiedsrichter, zumindest in der zweiten Hälfte ein packendes Spiel, ein Flitzer und ein Siegtor in der letzten Minute: Beim Oberliga-Gipfelduell zwischen den Stuttgarter Kickers und dem SGV Freiberg war am Mittwochabend allerhand geboten. Am Ende revanchierte sich die Wasen-Elf für die 0:1-Heimniederlage aus der Vorrunde und setzte sich im Gazistadion mit 2:1 durch.

Intensität imponiert Sbonias

Zum Matchwinner avancierte Marcel Sökler, der in der siebten Minute der Nachspielzeit nach einer Ecke einköpfte. Schon im ersten Durchgang war Christian Mauersberger mit der letzten Aktion vor dem Halbzeitpfiff ebenfalls per Kopf die 1:0-Pausenführung des SGV gelungen. „Das war ein absolutes Spitzenspiel, das wenig mit der Oberliga zu tun hatte, was die Intensität und die Zweikampfführung angeht“, sagte Freibergs Trainer Evangelos Sbonias nach dem Big Point im Titelkampf.

Er hatte bei der Aufstellung mit einer kleinen Überraschung aufgewartet: Der offensiv- und schussstarke Hakan Kutlu durfte als Rechtsaußen von Anfang an ran, dafür musste der defensive Mittelfeldmann Kevin Ikpide zunächst auf die Bank. Das Signal war klar: Der SGV wollte sich auf der Waldau nicht verstecken. Und das taten die Gäste auch nicht. Freiberg bot den Kickers von der ersten Minute an Paroli, zeigte die reifere Spielanlage und führte jeden Zweikampf verbissen – genauso wie der SVK, der sich bis zur Pause gleich drei Gelbe Karten einhandelte.

Mauersberger köpft das 1:0 für den SGV Freiberg

Doch vor den beiden Toren war kaum etwas los. Die erste wirklich gute Chance führte in der Nachspielzeit zur Freiberger 1:0-Führung. Christian Mauersberger köpfte eine perfekt getimte Flanke praktisch mit dem Pausenpfiff ins lange Eck. Die Kickers-Abwehr hatte den nur 1,70 Meter großen linken Flügelspieler völlig allein gelassen.

Im zweiten Durchgang wurde dem Publikum deutlich mehr geboten. Jetzt war es das allseits erhoffte Topspiel. Der weit aufgerückte SGV-Innenverteidiger Lukas Hoffmann hatte die Riesenchance zum 2:0 – Kickers-Keeper Ramon Castellucci wehrte seinen Schuss aus fünf Metern mit Bravour ab (52.). Es folgten zehn furiose Minuten der Degerlocher. SGV-Schlussmann Sven Burkhardt verhinderte zunächst den Ausgleich, indem er einen Fernschuss von Luigi Campagna parierte. In der 60. Minute war es aber passiert: Der in Ludwigsburg geborene Paul Polauke bewies ein gutes Auge und bediente Malte Moos, der aus 16 Metern zum 1:1 einschoss. Schlimmeres aus Freiberger Sicht verhinderte Burkhardt: Der Routinier riskierte nach einem Patzer von Azur Velagic gegen den durchgebrochenen Ruben Reisig Kopf und Kragen und rettete im letzten Moment (77.).

Flitzer rennt aufs Feld

Das Duell blieb intensiv und spannend. Kurz vor Ende der regulären Spielzeit hatte ein Flitzer seinen Auftritt, den die Ordner auf dem Rasen nur mit Mühe einfangen konnten. Auch sportlich gab’s noch ein Highlight: Nach vielen oft flach und eher schlecht ausgeführten Ecken probierte es Yannick Thermann mal hoch, und Torjäger Sökler war zur Stelle und köpfte zum 2:1-Endstand ein (90.+7). „Der Lucky Punch in der Nachspielzeit fühlt sich absolut toll an. Beide Mannschaften sind an Grenzen gegangen. Wir sind überglücklich“, sagte der euphorisierte Gästecoach Sbonias.

Stuttgarter Kickers: Castellucci – Polauke, Zagaria, Kolbe, Kammerbauer – Campagna – Moos, Reisig, Baroudi (80. Riehle) – Braig (80. Tunjic), Dicklhuber.
SGV Freiberg: Burkhardt – Rinaldi (68. Zinram), Velagic, Hoffmann, Thermann – Celiktas (65. Ikpide) – Kutlu (63. Markopoulos), Kehl-Gomez, Mauersberger (90. Mistl) – Sökler, Grüttner.

 
 
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