SGV Freiberg Trainer Seitz führt Aufsteiger zum Klassenerhalt

Von Claus Pfitzer
Der Wormser Arcanjo Köhler bremst Freibergs Mittelfeldstrategen Ruben Reisig (vorne) auf die rustikale Art. . Foto: /Claus-Walter Dinger

Der 3:1-Sieg des SGV Freiberg beim VfR Wormatia Worms wird überschattet von drei verletzten Spielern und einer Roten Karte gegen Filimon Gerezgiher.

Am fünftletzten Spieltag machte der SGV Freiberg mit einem 3:1-Erfolg und dem zweiten Auswärtssieg der Saison beim VfR Wormatia Worms den Klassenerhalt in der Fußball-Regionalliga mit nun zehn Punkten Vorsprung auf den drittletzten Tabellenplatz praktisch perfekt. Für Mitaufsteiger Worms geht es dagegen wahrscheinlich wieder zurück in die Oberliga. Entsprechend bedient war VfR-Coach Peter Tretter. „Ich habe nicht erreicht, was ich wollte. Die Spieler sind an die Grenzen gestoßen, die Qualität ist nicht da“, sagte der 56-Jährige, und schloss gar einen Rücktritt nach nur zehn Wochen Amtszeit nicht aus, „um nochmals einen neuen Impuls“ zu setzen.

Ganz anders hörte sich das beim Freiberger Coach Roland Seitz an, der die von seinem Vorgänger Ramon Gehrmann (18 Punkte aus 20 Spielen) begonnene Mission mit 14 Zählern aus bislang zehn Spielen zu einem guten Ende geführt hat. „Die Jungs haben einen tollen Job gemacht. Ich glaube schon, dass der Klassenerhalt sicher ist. So viel Selbstvertrauen haben wir“, meinte Seitz nach „einem komischen Spiel“, das sein Wormser Kollege Tretter auf „niedrigem Niveau“ ansiedelte. Vor allem die Naivität seines Teams im Defensivverhalten machte ihm zu schaffen. Das nutzten die Freiberger zu drei Toren aus und verteidigten die Angriffe der Wormser vor allem in der ersten Viertelstunde der zweiten Halbzeit mit viel Einsatz und Leidenschaft weg.

Gerezgiher begeht Tätlichkeit

Auch in Unterzahl nach dem Platzverweis gegen Filimon Gerezgiher nach einer Tätlichkeit an Lennart Grimmer (77.) ließen die Gäste nichts mehr zu. Gleich dreimal musste SGV-Trainer Seitz verletzungsbedingt auswechseln, das erste Mal schon nach vier Minuten, als es bei David Tomic (Oberschenkelprobleme) nicht mehr weiterging. Später erwischte es Jan Koch (Leiste) und Angelo Rinaldi (leichte Gehirnerschütterung). Neben Gerezgiher wird dieses Trio am Samstag (14 Uhr) im Heimspiel gegen die TSG 1899 Hoffenheim II wahrscheinlich ebenfalls fehlen. Die Vorbereitung auf die Partie findet in Freiberg statt, denn wie SGV-Präsident Emir Cerkez berichtete, darf dort jetzt auch tagsüber trainiert werden. Bislang musste der Regionalligist auf den Jahnplatz nach Bietigheim-Bissingen ausweichen.

Die erste Halbzeit war eine äußerst schwache Angelegenheit. Das Wormser Spiel war im Aufbau fehlerbehaftet, wenn offensiv überhaupt was ging, dann über den agilen Nils Fischer, der aber nicht zum Abschluss kam. Die beste Gelegenheit des VfR vereitelte SGV-Keeper Michael Gelt mit einer Glanzparade nach einem Schuss von Jannik Marx (42.). Bei Freibergs bester Chance traf Christian Mauersberger nur den Pfosten des Kastens (12.).

Barini trifft kurz vor der Pause

In der 44. Minute brachte Ouadie Barini Freiberg in Führung. Als Marco Kehl-Gomez im Strafraum Fischer von hinten in die Hacken gelaufen war, verwandelte Marx den Elfmeter zum 1:1 (51.). „Nach dem Ausgleich schien das Spiel zu kippen, aber wir hatten das Momentum diesmal auf unserer Seite“, meinte Trainer Seitz und war froh, dass Gerezgiher nach einem Konter umgehend das 2:1 für die Gäste erzielte (53.). Mit seinem achten Saisontor markierte Kapitän Marcel Sökler den 3:1-Endstand (73.).   Claus Pfitzer

 
 
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