SGV Freiberg Viel Aufwand und wieder wenig Ertrag

Von Claus Pfitzer
SGV-Kapitän David Pisot ärgert sich beim Gastspiel in Mainz über eine Fehlentscheidung. Foto: Alexander Keppler

Der Regionalligist SGV Freiberg verliert beim heimstarken 1. FSV Mainz 05 II trotz zweimaliger Führung mit 2:3. Ärger um annulliertes Tor.

Nichts wurde es mit einem nachträglichen Geburtstagsgeschenk für Trainer Roland Seitz, der vor ein paar Tagen 60 Jahre alt wurde. Der SGV Freiberg führte beim 1. FSV Mainz 05 II durch einen Doppelpack von Hilal El-Helwe zweimal und unterlag am Ende mit 2:3 (2:2). Die Nullfünfer feierten im sechsten Heimspiel ihren fünften Dreier.

Freiberg stand anfangs tief gegen die spielstarken Mainzer und kam nach dem ersten zaghaften Vorstoß in die gegnerische Hälfte zur ersten Chance, als FSV-Keeper Maximilian Kinzig mit einem missglückten Abstoß Zeki Koca bediente, dann aber dessen Flachschuss parierte. „Wir haben die Standards kläglich verteidigt, da waren wir zu passiv“, bemängelte hinterher der Mainzer Trainer Benjamin Hoffmann das Abwehrverhalten bei den Gegentoren durch El-Helwe zum 0:1 und 1:2. Beide Male leistete Niklas Tarnat die Vorarbeit. Nach einem Eckball fiel die Kugel dem Stürmer vor die Füße, der aus zehn Metern die Führung erzielte (12.).

Fulminante Phase in Halbzeit eins

Das 2:1 für die Gäste erzielte El-Helwe per Kopfball nach einem Freistoß von Tarnat (27.). Das war die direkte Antwort auf den zwischenzeitlichen Ausgleich, den Kapitän Daniel Gleiber mit einem Linksschuss aus 25 Metern genau in den Torwinkel erzielt hatte (25.).

Das 2:2 entsprang einem abgefälschten Distanzschuss von Marcel Kalemba (36.). „Mainz hat am Anfang Druck gemacht, da haben wir etwas gebraucht und dann zweimal zugeschlagen. Bei den Gegentoren waren wir zu naiv und sind zu spät rausgerückt. Wenn man zweimal führt, muss man das heimbringen. Am Schluss stehen wir wieder mit leeren Händen da“, sagt SGV-Coach Seitz. „Wir betreiben so viel Aufwand und es kommt so wenig dabei raus. Egal, wo wir sind. Das ist extrem ärgerlich, auch für das Selbstvertrauen.“

Noch dreimal bot sich den Gästen nach dem 2:2 die Chance zur dritten Führung. El-Helwe scheiterte zweimal knapp, einen Querschläger von David Pisot klärte Jason Amann kurz vor der eigenen Torlinie (44.).

Fehlentscheidung verhindert 3:2

Beim Treffer von Armend Qenaj zum vermeintlichen 3:2 für den SGV wollte Schiedsrichter Christian Streib ein Foulspiel des Freiberger Angreifers im Laufduell mit Justus Götze erkannt haben (53.). „Wir machen ein reguläres Tor. Der Schiedsrichter hat in drei, vier spielentscheidenden Situationen gegen uns gepfiffen. Aber es ist einfach gesagt, dass der Schiedsrichter nicht richtig lag“, war SGV-Routinier David Pisot der Meinung. „Wir waren gut im Spiel, haben unterm Strich viel Aufwand betrieben und kriegen zwei Fernschüsse, von denen einer noch abgefälscht wurde. Am Ende sind wieder nicht belohnt worden“, sagte der Kapitän. Sekunden nach der Fehlentscheidung gelang Ken Mata das 3:2 für den FSV, der nach einem genialen Zuspiel von Julian Derstroff zuerst an SGV-Keeper Michael Gelt scheiterte und im zweiten Versuch ins leere Tor traf (54.).

05er Defensive steht sicher

Danach bewiesen die Mainzer Talente, dass sie nicht nur gut Fußball spielen, sondern auch gut verteidigen können und hatten in Kinzig zudem einen starken Torhüter. Die Freiberger rannten zwar an und machten viel Druck, zu klaren Chancen kamen sie aber nicht mehr. Damit stecken die Freiberger weiter in der Tabelle unten drin und haben nur drei Punkte Vorsprung auf die direkten Abstiegsplätze. Jetzt folgen zwei Partien gegen die direkten Tabellennachbarn KSV Hessen Kassel und bei Eintracht Frankfurt II. „Wir sind mit fünf, sechs, sieben Mannschaften mittendrin, jetzt müssen wir schleunigst wieder einen Dreier ziehen“, sagte Seitz angesichts der prekären Tabellensituation.

 
 
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