SGV Freiberg Wenigstens nicht verloren zum Auftakt

Von Michael Nachreiner
Gal Grobelnik (rechts) hat nach nur vier Trainingseinheiten beim SGV Freiberg gegen den 1. Göppinger SV 90 Minuten lang den verletzten Simon Klostermann im Sturmzentrum vertreten.  Foto: /Oliver Bürkle

Der SGV ist über weite Strecken Göppingen überlegen, muss aber Mitte der zweiten Hälfte das 1:2 hinnehmen. Am Ende reicht es gegen den Aufsteiger zu einem Punkt.

Der SGV Freiberg ist beim Saisonauftakt der Saison 2024/25 der Fußball-Regionalliga mit einem blauen Auge davongekommen. Die Elf von Trainer Roland Seitz holte dank eines Treffers des erst in dieser Saison verpflichteten Stürmers Gal Grobelnik gegen Aufsteiger 1. Göppinger SV noch ein 2:2 (1:1)-Unentschieden. „Ein Auftaktmatch nicht verloren zu haben, ist schön. Denn mit einer Niederlage zu starten, tut nicht gut. Das haben wir Gott sei Dank noch geschafft. Aber unter dem Strich sind wir nicht zufrieden“, erklärt Seitz.

Dabei schien es in der ersten Halbzeit nur eine Frage zu sein, wie hoch der SGV die Partie gewinnen würde. Wie im Verbandspokal beim TV Oeffingen am Dienstag legten die Freiberger einen Blitzstart hin. Bereits in der zweiten Minute erzielte Zeki Görkem Koca nach einer Hereingabe von Dennis Owusu das 1:0.

Halbzeit eins gehört Freiberg

Der Treffer gab den Gastgebern Selbstvertrauen und war erst mal ein Schlag in die Magengrube für die Göppinger. „Wir wollten eigentlich gut reinkommen, weil wir wussten, dass die Freiberger am Anfang viel Betrieb machen würden, sind aber mit der ersten Aktion gleich erwischt worden. Das ist ein Rucksack, den man als Aufsteiger bei einer Topmannschaft tragen muss“, berichtet GSV-Trainer Gianni Coveli. „Die erste Hälfte der ersten Halbzeit gehörte den Freibergern, sie haben uns gut laufen lassen und hatten zwei, drei weitere gute Aktionen unter anderem mit dem Lattentreffer.“ In der 36. Minute senkte sich ein Schuss von Iosif Maroudis aus rund 18 Metern nach einer zu kurz abgewehrten Ecke über GSV-Torwart Matthias Layer auf das Gebälk. „Es war eine sehr, sehr gute erste Halbzeit. Das ist nicht selbstverständlich, da wir wieder viele Neuzugänge hatten – vor allem auch junge und solche, die spät gekommen sind –, die heute das erste Mal in der Regionalliga auf dem Platz standen“, berichtet Seitz.

Doch mit zunehmender Spieldauer verflachte das Spiel immer mehr. Die Gastgeber schienen im Wissen, dass sie überlegen sind, etwas die Intensität zurückzufahren. Und die Göppinger standen immer sicherer. Ganz zum Bruch bei den Freibergern kam es kurz vor der Pause. Ohne Fremdeinwirkung sank Marco Kehl-Gomez zu Boden. Nach einer kurzen Behandlungspause ging es für den SGV-Kapitän zwar weiter. Doch einige Minuten später ging er nach einem Sprint über das halbe Spielfeld erneut zu Boden und wurde von Sanitätern auf einer Trage vom Feld getragen. „Marcos körperliches Befinden ist ganz schwach, es war der Kreislauf. Er ist zwar nicht mit ins Krankenhaus gefahren. Aber ihm ging es auch nach der Partie nicht gut“, erzählt Seitz.

 Direkt nach der Unterbrechung mussten die Freiberger das 1:1 hinnehmen. Eine Ecke von Mohamed Baroudi auf die lange Ecke köpfte Levin Steinbrenner zurück zum kurzen Pfosten, wo David Trivunic Linus Weik übersprang und einköpfte (45.+4). „Die zweite Kopfballsituation ist schwer zu verteidigen, weil man auf den Ball schaut. So Dinger können mal passieren“, erklärt SGV-Innenverteidiger David Pisot.

Baroudi bringt GSV in Führung

In der Folge waren die Göppinger das bessere Team. Noch vor der Pause hatten sie die Chance auf die Führung, als Yannick Osée vor dem einschussbereiten Baroudi klärte (45.+6). Und nach dem Seitenwechsel hatten erst Bastian Frölich, der den Ball über das Lattendreieck schob (54.), und Leon Braun, der bei einer scharfen Hereingabe von Baroudi über den Ball trat (59.), den zweiten Treffer des GSV auf dem Fuß. Besser machte es Baroudi in der 66. Minute selbst. Nachdem Janick Schraml Osée überchipt und Braun per Kopf abtropfen hatte lassen, schob der Rechtsaußen der Gäste zum 2:1 ein.

„Wir haben weiter mit Überzeugung gespielt, dann alles nach vorne geworfen und viel versucht“, erklärt Pisot. Nachdem die Göppinger etwas ungeordnet waren, nachdem Coveli für zwei Offensiv- zwei Defensivspieler eingewechselt und auf Fünferkette umgestellt hatte, spitzelte Grobelnik einen Flugball aus dem Halbfeld an Torwart Layer vorbei zum 2:2 ins Netz. „Mit ein bisschen mehr Zeit machen wir den Siegtreffer“, ist sich Pisot sicher und ergänzt: „Alles in allem war es ein guter Auftritt von uns, außer dass wir zwei Tore zu viel bekommen haben.“

 
 
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