Nach den beiden Siegen gegen den SV Eintracht Trier und beim VfR Wormatia Worms waren sich die Spieler und die Verantwortlichen des SGV Freiberg sicher, dass sie den Klassenerhalt in der Fußball-Regionalliga bereits in der Tasche haben. Zehn Punkte hatte die Wasenelf auf einen Abstiegsplatz Vorsprung – bei nur noch vier Saisonspielen. Knapp drei Wochen später fehlt immer noch ein Sieg, um das Ticket für die vierthöchste Spielklasse in Deutschland für die Saison 2023/24 einzutüten. Diesen wollen die Freiberger an diesem Samstag (14 Uhr) gegen den Fünften FSV Frankfurt holen und damit alle Zweifel beseitigen.
SGV Freiberg „Wir haben noch zwei Elfmeter, einer davon muss rein“
Freiberg fehlt noch ein Sieg, um den Klassenerhalt perfekt zu machen. Diesen will der SGV im letzten Heimspiel der Saison gegen Frankfurt holen.
Besonders niederschmetternd war das 2:3 nach 2:0-Führung beim Vorletzten FC Rot-Weiß Koblenz am vergangenen Wochenende. „Hurra haben wir nicht geschrien“, berichtet SGV-Trainer Roland Seitz in seiner ihm eigenen Art. „Wir haben die Niederlage aber am Sonntag aufgearbeitet. Am Dienstag haben wir versucht, sie wegzutun und uns auf das neue Spiel zu konzentrieren.“ Äußerlich ließen sich die Spieler nichts anmerken. „Optisch gesehen, so wie sich die Jungs präsentiert haben, war alles normal“, erzählt der Coach. „Aber das Thema kam immer wieder auf.“
Die Kunst für Seitz bestand in dieser Woche darin, zwar klar die Unzulänglichkeiten aufzuzeigen, die zur Pleite in Koblenz geführt haben, aber gleichzeitig nicht so auf die Spieler einzuprügeln, dass sie entweder mental total verunsichert sind oder keine Lust mehr haben. „Wir sind hart ins Gericht gegangen. Aber es muss nicht immer ein Straftraining sein, in dem man die Jungs körperlich kaputt macht. In manchen Fällen reicht auch die Video-Analyse“, erklärt der SGV-Trainer. „Wichtig ist nur, dass man die Situation kritisch analysiert.“
Für ihn ist die Sache klar: „Wir hatten zwei Elfmeter, die wir verschossen haben. Jetzt haben wir noch zwei weitere Elfmeter. Einer davon muss rein.“ Gegen Hoffenheim II und in Koblenz hatten die Freiberger schon die Chance, die notwendigen Punkte zu holen. Nun bleiben noch die Spiele gegen Frankfurt und eine Woche drauf in Fulda.
Für den FSV ist die Saison bereits gelaufen – es geht weder nach oben noch was noch besteht Gefahr nach unten. Dass die Spieler nicht mehr voll bei der Sache sind, schien sich in den vergangenen drei Partien zu zeigen. Die Mainhessen holten nur einen Punkt. „Man weiß aber nie, was der Trainer vorhat oder wie die Einstellung der Spieler ist. Deshalb konzentrieren wir uns auf uns“, berichtet Seitz.
Seine Marschroute ist klar: „Hoch verteidigen und die Frankfurter unter Druck setzen“, sagt er. Auf eine frühe Entscheidung stellt er sich aber nicht ein. „Das Spiel wird bis zum Ende eng sein. Wir müssen bis zum Abpfiff alles geben“, erklärt Seitz. „Aber es wäre schön, wenn wir früh in Führung gehen würden.“